Dunkle Fünf in Dunladan

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Die Dunklen Fünf sind die Götter des Chaos, sie wollen die Neue Ordnung verbreiten. Die Ausübung des dunklen Glaubens ist innerhalb der Stadtmauern Eleoraths verboten. Der größte Tempel der Dunkelheit in Dunladan steht in Yaramer.

Der folgende Artikel bezieht sich auf Dunladan, weiterhin gibt es einen allgemeinen Artikel zu den Dunklen Fünf und einen Artikel Dunkle Fünf in Endurias.


Syrthan

Wandteppich zu Syrthan

Der erbitterte Feind der Alten Ordnung, Syrthan, besitzt ebenso viel Macht wie sein direkter Konkurrent Sceral. Als dessen Gegner gehorcht er den Mächten der Dunkelheit, die manche auch als das Chaos bezeichnen. Dabei muss beachtet werden, dass dieses Chaos keine Unordnung ist, sondern vielmehr eine komplexe Struktur, deren Abläufe Uneingeweihten nicht klar werden.

Syrthan beherrscht alle vier Elemente. Seine Geschöpfe sind die Orks und Goblins, denn sie verbreiten allerorten Schrecken und Tyrannei. Die umgekehrte Mondsichel, auch als Todessichel bekannt, prangt silbern auf seinem schwarzen Banner; oft ist sie dazu von der Flügelschlange umschlungen.

Die Farben, die mit ihm verbunden werden, sind die seines Wappens: Schwarz und Silber. Sie finden sich an vielen dunklen Tempeln und Gebäuden, aber auch in Form von Kleidung und Waffen der Jünger der Dunkelheit wieder.

Als treibende Kraft der Neuen Ordnung ist Syrthan ein Gott, dem Gelehrte und Forscher gleichermaßen zugetan sind -- vor allem dann, wenn ihre Forschung sich mit Themen befasst, die im Lande nicht allzu gern gesehen sind. Im Laufe eines Jahres werden ihm gleich drei hohe Feiertage gewidmet:


Visqe

Wandteppich zu Visqe

Visqe ist die Schlachtengöttin. Als Gegenspielerin der Schöpfungsgöttin Levonar verkörpert sie die Vernichtung in ihrer reinsten Form. Und im Gegenzug zu Metarian, dem Gott des ehrenhaften Kampfes und der Turniere, steht sie für die harte Realität. Auf dem Schlachtfeld ist alles erlaubt, um dort zu bestehen stattet Visqe ihre Jünger mit eisernem Willen und überragender Kampfkraft aus.

Die Anhänger ihres Ordens, die man an einer giftgrünen Chaosspirale erkennt, sind oft als mächtige Krieger bekannt. Vorzugsweise kämpfen sie mit Äxten und Keulen und tragen schwere Rüstungen. Aber auch Heiler, die sich der Erdmagie bedienen, berufen sich auf Visqe.

Darf man dem Schöpfungsmythos Gotgarsk (bezogen auf Dunladan) glauben, so war es Visqe nie vergönnt, schöne Wesen zu erschaffen. Nun bevorzugt sie die Trolle, riesige Gestalten, die Felsbrocken über weite Distanzen werfen können und damit alles Leben zermalmen.

Eine weitere Eigenart von Visqe ist die Groteske. Diese Kunstform, die bewusst Schönheit und Hässliches verbindet, um so lächerliche, derbe oder gar absurde Bilder herzustellen, wird immer wieder mit Jünger der Schlachtengöttin in Verbindung gebracht. An ihrem Feiertag, Visqes Chaosspirale, wird mit der Wirkung solch grotesker Masken gespielt.

Umgekehrt wird Visqe in den wenigen Texten, die sich mit ihrem Aussehen beschäftigen, als sehr schöne Frau beschrieben. Nicht im Sinne der Enzociar, die mit verführerischer Geste posiert, sondern als unnahbare Fürstin, die auf ihrem Reittier -- einem gigantischen Bären -- in die Ferne blickt.


Kordan

Wandteppich zu Kordan

Gott des Feuers, der Drachen, und nicht zuletzt des Wahns. Kordan ist vieles: Manischer Künstler, verrückter Forscher, Meister der undurchschauberen Intrige -- und immer mit Leidenschaft bei der Sache. Der Weg des Genies ist eine Gratwanderung, nicht wenige stürzen dabei in die Tiefen des Wahnsinns.

Das brennende Auge auf rußrotem Hintergrund ist ein Zeichen, das an vielen Orten prangt. Im Rahmen von Verschwörungstheorien und rätselhaften Kulten taucht es auf, aber auch in mancher Bibliothek. Der eine sagt, es symbolisiert die Neugier des Gottes, der andere denkt, wer zu lange hineinstarrt, fällt selbst dem Wahn anheim, und ein weiterer sieht darin das Symbol der Suche nach der Wahrheit. Große Redner schmücken sich mit diesem Zeichen ebenso wie Feuermagier, die sich in fanatischer Raserei in die Schlacht stürzen. Kordansjünger sind die gefürchtetsten Streiter der Dunkelheit, vielleicht nicht so grausam wie Enzociarspriesterinnen und nicht so zerstörerisch wie Visqes Soldaten, aber sie zehren von einer Quelle der Kraft, die sie niemals aufgeben lässt.

Und dann sind da noch die Drachen, die angeblich Kordan selbst geschaffen und mit dem Feuer ausgerüstet hat. Es sind die mächtigsten Kreaturen des Landes, die seinem Befehl gehorchen, Tod und Verderben bringen und schon viele Helden das Leben gekostet haben. Andererseits ist der Kampf gegen einen Drachen die beliebteste Art, den eigenen Mut zu beweisen. Den geschuppten Kreaturen sagt man ewiges Leben nach, große Weisheit und unvorstellbaren Reichtum. Ein großes Mysterium ist die Drachensprache, die der Legende zufolge den Jüngern Kordans vorbehalten ist.


Enzociar

Wandteppich zu Enzociar

Diese Göttin will alle Wesen der Welt beherrschen, wobei sie vor allem durch Folter, Unterdrückung und Gnadenlosigkeit glänzt. Mit den Mächten der Luft gerüstet ziehen ihre Anhänger, die für ihren Gehorsam einen Teil der göttlichen Macht bekommen, in die Welt hinaus, um Angst und Schrecken zu verbreiten.

Doch sind sie selten geworden auf den Schlachtfeldern: Enzociars Jüngerinnen – erstaunlicherweise fühlen sich fast nur Frauen in diesen Dienst berufen – sind eher dafür gefürchtet, die Kerker der Dunkelheit zu bewachen oder Blutopfer darzubringen. Dabei schrecken sie nicht davor zurück, der Göttin ihr eigenes Blut darzubieten. Meist jedoch sind es die Feinde, deren Lebenssaft die Herrin der Folter gnädig stimmt.

Enzociars Symbol, der Schlangendolch auf braunem Grund, steht für die Inkarnation der Blutlust, Folter und Grausamkeit. Die Kobolde, die sich ihr als erste Rasse unterworfen haben, um von ihrer Macht zu profitieren, werden allgemein als bösartig und verschlagen angesehen.

Doch auch Verführung, Lust und Ekstase werden Enzociar zugerechnet. Sie steht für all die verboteten Freuden, die am Tage von Enzociars Frühlingsfest ausgelebt werden. So sieht sich auch manche Dirne im Zeichen Enzociars, wird ihr Gewerbe doch von den Lichtpriestern verachtet, während die Neue Ordnung als Lehre der Freiheit auftritt, wozu natürlich auch die Freiheit der eigenen Sexualität gehört.

Und noch ein zwielichtiges Handwerk interessiert sich für Enzociars. Alchemisten und Giftmischer wissen den Segen, den ihnen die Göttin zu bieten hat, durchaus zu schätzen.


Xzarrus

Wandteppich zu Xzarrus

Xzarrus ist der Gott des Todes, der Vergänglichkeit und der Zeit. Ebenso steht er für Ignoranz und Gefühlskälte, die sich fast alle seiner Jünger zu eigen gemacht haben. Seine Geschöpfe sind die Untoten, von schwachen Ghulen und Zombies bis hinauf zu Lichen, die sterblichen Magiern durchaus das Wasser reichen können.

Bekanntestes Symbol ist zweifelsohne Xzarrus' Knochenhand, die sich auf zahlreichen Grabsteinen in der ganzen Welt findet. Sogar ein Feiertag trägt diesen Namen und wird im Gedenken an die Toten des jeweiligen Jahres begangen. Manchmal findet man auch die Sanduhr oder das Rad der Zeit, die ebenfalls auf Xzarrus hindeuten. Die klassische Farbe des Totengottes ist Eisblau, was auch auf sein Element hinweist: Das Wasser, oder vielmehr das Eis.

Oft ist von Xzarrus' Reich die Rede. Es soll tief unter der Erde liegen, manche erzählen von Seen aus Lava, andere von ewiger Kälte. Einig ist man sich, dass Jimane, freier Geist der Vergänglichkeit, die Rolle der Botin zwischen Diesseits und Jenseits übernimmt. Nach dem Tode versammelt sie die Verstorbenen und geleitet sie hinüber in diese andere Welt, von der wir kaum mehr wissen, als dass sie existiert. Allein die Priester der Dunkelheit haben Einblick in die Knöcherne Verdammnis (bezogen auf Dunladan), eine Schriftrolle, die in vielen Psalmen von Xzarrus und seinem Reich berichtet.

Eine besondere Beziehung gibt es zwischen dem Totengott und den Nekromanten. Manch fähiger Totenbeschwörer bittet Xzarrus um Unterstützung und dient fortan als Werkzeug des Gottes auf Erden. Dabei wird ein Bund besiegelt, dessen genauer Inhalt wohl nur einem Nekromanten selbst bekannt ist. Der überwiegende Teil der Totenbeschwörer steht jedoch nicht mit Xzarrus im Bunde, sondern ist ihm vielmehr ein Dorn im Auge. Schließlich schmälert jedes wiederbelebte Skelett die untoten Legionen. Doch niemand entkommt dem Totengott für alle Ewigkeit, und als Herr der Zeit weiß er nur zu gut, dass er ohnehin bekommen wird, wonach es ihm verlangt.

Dass man dem Tode ohnehin nicht entfliehen kann, ist auch den Sterblichen bewusst. Und während manche das Ende fürchten und sich ans Leben klammern, so gibt es auch andere. Vor allem nach langer Krankheit verliert Xzarrus seinen Schrecken für die Leidenden, und so kann er nicht nur Sinnbild der Kälte und Gleichgültigkeit sein, sondern schließlich auch das Zeichen der Erlösung.


Zitate über die Götter

"Visque, die Herrin der Schlachten und des Krieges. Wann immer ein Herrscher seine Feinde attackiert, wann immer die Waffen in Blutrunst sprechen, ist es ihr giftig grünes Banner, das über den weltlichen Wimpeln flattert; ist es ihre Spirale der Gewalt und Zerstörung, welche den Kampf antreibt, bis das Blut der Gefallenen die Erde tränkt und nur noch die Raben sich an den Überresten der stolzen Heere laben. Die Raben - und Xzarrus, der Gott des Todes. Seine Hand aus Knochen führt die entleibten Seelen ins das eisblaue Licht, aus dem die Toten als Seine Legionen wiederkehren. Doch nur jene, die im Kampf gestorben sind, sind es wert, in seinem Heer zu marschieren, und auch ich bin zuversichtlich, daß ich nach meinem Tod in Feuer und Blut weiter für die Neue Ordnung streiten werde.

Doch nicht alle sterben unter dem Zeichen der Chaosspirale. Manche treibt der Sturm in die Hände, die den Schlangendolch halten, und unter dem Einfallsreichtum der Diener Enzociars, der Herrin von Folter und Unterdrückung, werden ihre Körper und Seelen gepeinigt." Rabenstolz machte hier eine kurze Pause und hob ein Blatt mit giftig-brauner Tinte hoch. "Sollte dir irgendjemand mal etwas zu trinken anbieten, das in etwa diese Farbe hat - trink es, wenn du gerne leidest. Nur ein Rat von mir, kostet nicht mal was extra." Sie grinste kurz, ehe sie das Blatt weglegte. Als sie nun fortfuhr, waren ihre Augen wieder etwas silbriger, ihre Stimme wieder etwas rauher, doch irgendwie hohl, als sei die Halbelfe weit weg.

"Dann ist da noch das brennende Auge. Schwarz-rot sind die Gedanken des Herren der Drachen, wie Ruß und Blut sind Seine Spuren in den Geistern derjenigen, die Er berührt hat. Sein brennender Atem lenkt jene, die von Ihm erfüllt sind, und das Feuer reinigt die Seelen von Blindheit und Ignoranz. Manche nennen es Wahnsinn, doch wer von Ihm erfüllt wird, weiß, daß es Wahrheit ist." Ein kurzes Einatmen folgte, ehe die Halbelfe wieder ihren belehrenden Tonfall annahm. "Und über ihnen allen steht Syrthan, Bruder und Herrscher der Dunklen zugleich. Das Chaos ist sein Element, Flügelschlange und Todesspirale die Wappen auf seinem schwarz-silbernen Banner, und so wie er über den anderen vieren steht, so vereint er auch Visques Gnadenlosigkeit, Kordans Wahn, Enzociars Grausamkeit und Xzarrus' Unerbittlichkeit auf sich. Sein flammendes Schwert sind wir, die Dáimegil Syrthan, und Sein Wille lenkt uns durch die Hand der Priesterschaft."

- Ravenna Rabenstolz, Minui Dáimegil, zu einer Anwärterin