Kordans Hand

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Kordans Hand.JPG

Die Seenlandschaft im Süden Bandrakons, welche, von den nahegelegenen Bergen aus, an eine Hand erinnert, wird mit einem Ereignis in Verbindung gebracht, bei dem Kordan auf die Erde stürzte und seinen Handabdruck in der Erde hinterließ, welcher heute mit Wasser gefüllt ist, welches seine Tränen sein sollen.

Bei der Geschichte handelt es sich um ein verbreitetes Märchen, dessen Verlauf im Folgenden beschrieben wird. Abweichungen von Region zu Region und Volk zu Volk sind selbstverständlich, aber nicht berücksichtigt. Es handelt sich um die von Hampir, dem Gnomen und bekannten Märchensammler (253 n.T.O. - 364 n.T.O.), aufgeschriebene Version.

Es begab sich zu einer Zeit, an der gerade die ersten Gnome in Bandrakon wandelten und die anderen Völker noch in den Kinderschuhen steckten, daß Kordan, der Herr des Feuers, den Drachen das Feuer schenkte. Gar listig waren sie und dazu gefährlich und grausam, konnten sie doch eine ganze Familie mit einem Haps verspeisen. Einzig der überlegenen Klugheit der Gnome ist es zu verdanken, daß dies selten Wahrheit wurde. Doch in dieser Geschichte soll weder darüber berichtet werden, noch wie die Drachen die Kraft des Feuers erhielten und unglückselige Gnome in ihr scheußliches Maul bekamen.

Nun lag es also schon lange zurück, daß die riesigen Ungetüme dank Kordan wütend und zerstörend über das Land ziehen konnten. Überall zeigten sie ihre Kräfte und spiehen Feuer, wo sie nur konnten, um alles zu Staub und Asche werden zu lassen. Hier sei ebenfalls erwähnt, daß unsere Weitsicht uns dazu bewegte, unsere Häuser in Höhlen zu bauen und nicht töricht, wie mancher Elfenclan im Walde zu hausen, um dann mit selbigen verbrannt zu werden von einer Horde wilder Drachen.
Darüber besorgt und erbost ersannten Zernalon, der Geist der Bäume und Pflanzen und Sarmakand, der Geist des Feuers einen Plan. Man möge sich vorstellen, wie schrecklich es für den armen Zernalon sein mußte, mit anzusehen, wie seine Werke in Flammen aufgingen und er den Drachen machtlos gegenüberstand. Sarmakand dagegen konnte nicht ertragen, wie sehr die Drachen mit ihrem Feuer prahlten und ihre Gabe so sinnlos verschwendeten. Nun kann nicht jeder so maßvoll wie das Volk der Gnome sein, doch ist es den Monstern sicherlich nicht zu verzeihen. Und so dachte auch der Geist des Feuers. Und so berieten sich die beiden über Tage und Nächte hinweg, welcher Weg denn des Beste sei, das Problem zu lösen.

Sarmakand, wie es seiner Natur entspricht, kochte vor Wut und wollte heißblütig, wie er ist, den Drachen entgegentreten und sie für ihr Verhalten tadeln und schelten. Er wollte einen jeden Einzelnen aufsuchen und mit seinem Feuer bekämpfen, auf daß sie nie wieder in Zorn und Rage alles verbrennen.
Zernalon dagegen bewahrte Ruhe trotz der Trauer, die er um sein Werk empfand. Es kam ihm in den Sinn, einfach schneller sein zu müssen als die runzligen Feuerspeiher und seine Bäume und Pflanzen alle wieder erwachsen zu lassen, schneller, als die Drachen sie verbrennen konnten. Und er, der Herr über die Pflanzen, konnte ihnen befehlen, sich gegen die Drachen zu wehren, sie zu umschlingen und zu Boden zu drücken, zu würgen mit ihren Ranken und zu stechen mit ihren Dornen! Denn das war es, worauf es ankam, mit gesammelter Kraft gegen die Feinde zu kämpfen.
Sarmakand lachte. Es könne doch nicht sein Ernst sein, mit Blatt und Holz gegen Feuer zu kämpfen. Er schnippte grinsend mit seinen Fingern und ein Funke sprang auf einen kleinen Ast neben Zernalon und ließ das Blatt an ihm verbrennen. Nun wurde dieser von der Wut gepackt und er jagte den Geist des Feuers davon. Solle er sich doch mit jedem der Drachen anlegen, er soll nur fern von seinen Wäldern bleiben. Und so trennten sich die beiden Geister im Streit.

Zernalon ließ seine Pflanzen wachsen, so wie er es sich zuvor ausgedacht hatte. Und mit Freuden sah er Blumen und Bäume sprießen aus der aschigen Erde. Und so erschuf er auch Pflanzen, die sich gegen die Drachen wehren sollten mit langen, dicken Ranken, welche mit spitzen und langen Dornen besetzt waren. Und sie gehorchten ihm und als die Drachen kamen, um erneut Verwüstung zu ins Land zu bringen, befahl Zernalon den Pflanzen, anzugreifen. Und so schoßen sie ihre Ranken in Richtung der bösen Monster und umschlangen ihre Arme und Beine und stachen sie mit ihren Dornen. Die Drachen schrien auf vor Schmerz, aber aufgehalten waren sie nicht. Sie entließen ihren Odem über die Pflanzen und verbrannten jede Einzelne in einem Augenblick und Zernalons ganzes neues Werk war dahingerafft. Erfüllt von Verwirrung und Trauer und Wut verließ er den Platz und versteckte sich in einem seiner verschonten Wälder.

Sarmakand erging es nicht besser. Nachdem er aufgebrochen war, dauerte es nicht lange, bis er auf die ersten Drachen stieß. Und er forderte sie heraus zum Duell. Doch das Feuer der Drachen stand dem seinen in nichts nach und so mußte er sich geschlagen geben, besiegt und gedemütigt von den Drachen. Dann kam es ihm in den Sinn. Sollte Zernalon richtig gelegen haben mit seinen Ideen? Vielleicht war sein Weg ja der Falsche? Und so dachte auch der Geist der Pflanzen und Bäume. Also begannen beide, einander zu suchen und sie fanden sich schnell und versöhnten sich. Glücklicherweise waren sie mit einer ähnlichen Weisheit wie wir Gnome gesegnet, so daß sie bald erkannten, daß sie zusammenarbeiten mußten und ihre Pläne vereinen mußten. Und so heckten sie eine List aus, um die Drachen für ihre Vergehen zu bestrafen.

Nach einem Tag war es beschlossen und Sarmakand flog aus, um den Drachen im ganzen Land von einem Wettbewerb zu erzählen und sie an ein Gebirge zu locken. Und die Drachen, so boshaft sie waren, dachten sich, daß sie den Geist des Feuers ein weiteres Mal besiegen und demütigen könnten und sie freuten sich und willigten ein. Zernalon ließ inzwischen wieder seine Pflanzen wachsen, doch versteckte er sie in der Erde, so daß sie von niemandem gesehen werden konnten. Einzig ein paar Bäume ließ er gut sichtbar wachsen. Sarmakand kehrte zurück und sie warteten bis die Drachen eintrafen. Sarmakand hate gute Arbeit geleistet und die Kunde erfolgreich verbreitet, denn die Drachen erschienen zahlreich und siegessicher. Sie begrüßten einander mit ihrem Feuer, welches sie ausgelassen in den Himmel schleuderten, um sich gegenseitig zu übertreffen.
Als nun alle Drachen da waren, ergriff Sarmakand das Wort. Nachdem Zernalon ihm dazu geraten hatte, sprach er den Stolz der Drachen an und spottete über sie. Wie schwach sie doch wären und daß nicht einer von ihnen es schaffen würde, sein Feuer bis zur Krone des nächsten Baums zu speihen. Und die Drachen lachten und so zerfiel der Baum zu Asche, ehe ein Gnom durch einen Eingangstunnel geklettert wäre. Und Sarmakand lachte und sagte, daß dies doch gar nichts sei. Er zeigte auf den nächsten Baum, welcher noch höher war als der erste. Und wieder drängten sich die Drachen und spuckten ihr Feuer so hoch sie konnten. Doch nicht alle trafen den Baum und die ersten Streitereien begannen unter den Drachen, welche von den anderen verbrannt wurden. Trotzdem war die Freude der Drachen noch groß und sie verlangten nach dem nächsten Ziel. Noch ehe Sarmakand auf den größten Baum zeigen konnte, ergoß sich der erste Flammenschwall über den Baum. Dies konnten die anderen Drachen nicht zulassen, daß sich einer vordrängelte und das Gezeter unter ihnen wurde lauter und sie begannen, sich zu schubsen und zu kratzen und zu schnaufen und zu beißen. Nun war der Höhepunkt gekommen und Sarmakand verkündete, daß niemand es schaffen würde, sein Feuer bis zum höchsten Gipfel des Berges speihen zu können. Doch die Drachen wollten davon nichts wissen und holten tief Luft und warfen ihre Flammen in Richtung des Gipfels. Welch törichte und plumpe Wesen, doch werden wir gleich sehen, was passierte.

Die ersten Flammenbälle gingen nieder auf die Drachenhorde und das Geschrei wurde wieder groß. Die, die nicht getroffen wurden oder jemanden getroffen hatten, versuchten weiter nach Leibeskräften, ihr Feuer bis zu Gipfel zu speihen. Die anderen dagegen verfielen in einen Streit und kämpften nun gegeneinander. Sarmakand lachte und rief Zernalon zu, er solle nun beginnen. Und Zernalon ließ seine Pflanzen hervorkommen und sie griffen nach den Drachen und stachen sie mit ihren Dornen und würgten ihre Hälse. Es dauerte eine kurze Zeit bis die Drachen erkannten, was ihnen widerfahren war und so begannen sie, ihrerseits anzugreifen. Doch dann mußten sie feststellen, daß sie ihr ganzes Feuer vergeudet hatten bei dem Versuch, den Gipfel damit zu erreichen oder sich selber so sehr verletzt hatten, daß sie nun zu schwach zum kämpfen waren.

Die List der beiden Geister ging auf und die Drachen wurden für ihr Verhalten bestraft. Dies sah Kordan, der Gott des Feuers und in seinem Zorn und Wahnsinn stürzte er hinunter auf die Erde, um Sarmakand und Zernalon für ihre List an seinen Drachen zu bestrafen. Das Land bebte und die Berge begannen einzustürzen und riesige Felsen fielen von ihnen herab. Aber geblendet von seiner Wut, schlug Kordan wild um sich und erschlug die Drachen, die nicht flink genug waren, seinen Fäusten zu entkommen. Doch die beiden Geister traf er nicht und voller Freude flüchteten sie aus dem Gebirge. Kordan konnte sie nicht finden und wurde nach einer tagelangen Suche von den anderen Göttern bewegt, aufzugeben und ins Götterreich zurückzukehren. Bevor er zurückkehrte, vergoß er im Gebirge Tränen um seine Geschöpfe, die er in blinder Wut erschlagen hatte.