Estarion Malkin

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Poetisch und exzentrisch, leidenschaftlich und eigensinnig, so könnte man Estarion Malkin kurz und treffend beschreiben. Um den König, der Dunladan an den Rand des Abgrunds führte, ranken sich viele Mythen und Sagen, und so will ich mit diesem Buch Einblick in das Leben einer der schillerndsten Persönlichkeiten der dunladanischen Geschichte geben.

Estarion (geboren am 17. Arudwei im Jahre 2445 nach dem Aufstand von Gorm) aus dem Geschlecht der Malkins regierte Dunladan bis zu seinem Tode am 29. des Fetras im Jahre 3545 n. AvG.

Leben

Kindheit

Der junge Estarion war nie wie sein Vater Regor II. Malkin; weder kriegerische noch politische Fragen konnten das Interesse des extrovertierten Jünglings wecken, der seine ganze Kindheit mit Musik, Literatur und höfischen Sitten verbrachte. Regor II. war enttäuscht, ebenso die Königin Hilgarne, doch Estarion ließ sich davon nicht beirren. Er schätzte die Kultur, und da weder Kampf noch Not herrschten, sah er keine Veranlassung, sein Leben seinem zukünftigen Amte anzupassen. Diese Einstellung änderte sich auch nicht im Jahre 2445 nach dem Aufstand von Gorm, als der König verstarb, und sein einziger Sohn die Regierung Dunladans übernehmen sollte.

König Dunladans

Licht und Dunkelheit

Das erste nennenswerte Ereignis war das Verbot aller „dunklen Machenschaften“ im Jahre 2499 n. AvG. Schon seit einigen Jahren hatten sich die Beschwerden über angebliche Toten- und Geisterbeschwörungen gehäuft; blutige Rituale waren in einigen Städten beobachtet worden und ein ganzes Dorf musste von Kultisten ausgelöscht werden, bis der König von der Notwendigkeit dieses Gesetzes überzeugt war. Die recht allgemeine Formulierung desselben bedeutete aber zugleich, dass auch die Anbetung der Dunklen Fünf stark eingeschränkt wurde, was bei Teilen der damaligen Gilde der Magier auf Ablehnung stieß. Nichtsdestotrotz wurde der Beschluss durchgesetzt, und die königliche Armee unterzog sämtliche Verdächtige harschen Kontrollen.

Die Zeit in Elminster

Die Errichtung Elminsters – zuerst als königliches Jagdschloss, später auch als Regierungssitz - brachte wieder Schwung in das ruhige Leben der Menschen. Der Hochadel war begeistert, doch nicht alle Berater hießen die schnell gefassten Entschlüsse des Königs gut. Es kam zu ersten Spannungen zwischen dem König und seinem Rat; vor allem die Hofmagier Yvainas und Andarias, die bereits gegen das Verbot dunkler Machenschaften gestimmt hatten, begehrten nun auf. Estarion zwang sie zu Schweigen, doch war das Vertrauen erschüttert. Das Jagdschloss wurde wider aller Vernunft trotzdem errichtet – mitten in einem Sumpf, und nahe an der Grenze zu den Elfenwäldern.

Im 3000. Jahre nach dem Aufstand von Gorm, welches zugleich das 3000. Jahr der Dynastie Malkin bedeutete, erklärte Estarion Malkin die Alte Ordnung zur Staatsreligion. Die Archaische Ordnung, die Neue Ordnung und alle anderen Theorien und Weltengerüste wurden per Gesetz verboten. Während des folgenden Festes, in dessen Treiben die Aufmerksamkeit der Wächter nachließ, flohen Yvainas und Andarias aus Elminster. Der König ließ sie verfolgen, allerdings konnten seine Soldaten den Vorsprung nicht mehr aufholen. Beide ehemaligen Hofmagier gelten seither als verschollen.

Der Nekromant Moreas Akathar, der als erster Totenbeschwörer Dunladans in die Geschichte einging, verstarb auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten. Das Experiment, durch welches er das ewige Leben zu erringen hoffte, brachte ihn schlussendlich selbst um. Damit fiel der größte Widersacher des Königs, welcher sich über 500 Jahre mit der dunladanischen Armee kleinere Gefechte geliefert hatte. Der Jubel im Lande war groß, und 3175 n. AvG. wurde als Jahr der Befreiung gefeiert.

Der Niedergang

Im Jahre 3260 meldeten sich die bisher totgeglaubten Hochelfen beim König, um nach Siedlungsraum zu fragen. Sie wussten, dass ein Krieg beide Nationen nur noch weiter schwächen würde, doch andererseits wollten sie wieder fruchtbaren Boden bestellen. Das Gesuche um einige Landstriche im Westen Dunladans wurde vom König empört abgelehnt, und manche Soldaten, welche die Elfendelegation beobachteten, glaubten, einen leisen Schimmer von Hass in ihren Augen zu erkennen.

Lange ruhte das Land, Dekadenz griff um sich und wiegte die Bewohner in Sicherheit. Zahlreiche Adelshäuser zogen nach Elminster, das Schloss wurde immer weiter ausgebaut, bis es an Prunk und Pracht selbst die Bauten der Hochelfen übertraf. Rauschende Feste und Orgien ließen die jungen Adeligen und ihre Mätressen den Ernst des Lebens vergessen, und auch wenn die Kultur ihre Blütezeit erlebte, so wurden doch die unangenehmeren Bereiche des Regierens zunehmend vernachlässigt. Die Konsequenz zeigte sich schließlich im Angriff der Hochelfen auf Elminster, dem die königliche Armee nichts entgegenzusetzen hatte. Stundenlang wütete die Mordlust in den Mauern von Estarions Schloss, und am Abend stand des Königs Kopf auf dem Torhaus an einem Speer aufgespießt zur Schau.

Verdienste

  • Verbot „dunkler Machenschaften“
  • Gründung Elminsters
  • Einheitliche Staatsreligion: Die Alte Ordnung
  • Etablierung der Dunladanischen Klassik in Kunst und Kultur

Mythos

Eigentlich sollte man nun das Ende der Malkin-Dynastie vermuten, doch wurde bald bekannt, dass der König einen Erben besaß: Tarhelion Malkin, Sohn Estarions und einer Mätresse, war als kompetenter und einfacher Mann aus dem Volke bekannt, und so ernannte ihn die Armee, die für kurze Zeit die Regierungsgewalt in Händen hatte, im Dorfe Gorm zum König.

Auch wenn Estarion politische und militärische Belange größtenteils außer Acht ließ, so förderte er Literatur und Musik. Die Dunladanische Klassik fällt in die Zeit der Existenz Elminsters, und zahlreiche Werke künden von der außerordentlichen Schreibkunst, die damals Gang und Gäbe war.

Noch heute hört man bisweilen von dem Gerücht, dass Estarion in Wirklichkeit ein Vampir gewesen sei. Ob diese Aussage der Wirklichkeit entspricht, ist mehr als fraglich, doch kann man getrost sagen, dass der damalige Adel sich mit Vampirismus beschäftigte und ein vollkommen neues, romantisch-erotisches Bild von Vampiren in der adeligen Gesellschaft schuf.

Literatur