Sepulchrum des Moreas Akathar

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Das Sepulchrum des Nekromanten Moreas Akathar, der laut der Inschrift in der Grabplatte im Jahre 3175 nach dem Aufstand von Gorm verstarb, ist ein gutes Beispiel für typische mitteldunladanische Architektur. Schlanke Säulen ohne Basis und Kapitell, massive Granitblöcke und Rundbögen, gekrönt von spitzen Dächern, waren damals an fast jedem Gebäude zu finden, dessen Besitzer seinen Status und Wohlstand zeigen wollte. Auch wenn es sich hier nur um eine Grabmal handelt, so dient die Verzierung auch post mortem dem Ansehen des Magiers, der hier bestattet wurde.

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Moreas Akathar

Der Name des wohl gefürchtetsten Nekromanten dieser Ära ist heute weitgehend unbekannt, verblasst sind die Schauergeschichten, die sich einst um seine Person rankten; und doch übt der Ort, an dem seine Gebeine aufgebahrt sind, eine seltsame Faszination aus. Doch viele sind es nicht, die den Eingang zu seiner Gruft bisher bestaunt haben, liegt sie doch weitab vom Herzland Dunladans; diesem Umstand verdankt sie wahrscheinlich auch, dass sie bisher weder zerstört, noch geplündert wurde. Der Magier, der hier begraben liegt, war ein Meister seines Werkes; nach heutigen Erkenntnissen reformierte er das Magiewesen durch die Erfindung der passiven Magiekontrolle. Das bedeutet, dass der Zauberer, der die Fäden der Magie in seinem Geiste webt und aussendet, dabei passiv von einem zweiten seiner Art unterstützt wird; passiv steht in diesem Fall für unfreiwillig oder sogar unwissend. Der ausführende Magier nimmt also die Magie eines anderen Wesens, verstärkt damit seine Zauber und sorgt gleichzeitig dafür, dass seine eigenen Kräfte nicht allzu sehr erschöpft werden. Dieser Vorgang ist allerdings mit einem Eingriff in den Geist eines anderen Wesens verbunden, was auch damals schon in Konflikt mit dem dunladanischen Rechtssystem stand, und so fand Moreas sich alsbald am Pranger der Königsstadt wieder.

Nach seiner Flucht aus dem königlichen Verließ, die mit dem Tod zweier Mitgefangener endete – er hatte ihnen alle Magie abgesaugt und damit die Seele genommen – setzte der König eine Prämie von 20.000 Goldstücken auf Moreas' Kopf aus, womit er den Schwarzmagier zwang, das Land zu verlassen, um seines Lebens sicher zu sein. Von den folgenden Jahren ist nur wenig bekannt, fest steht, dass Moreas im Alter von 120 Jahren – 35 Jahre nach seiner Flucht – im Norden Dunladans wieder auftauchte, wo er durch Experimente mit Toten für Aufruhr sorgte. Der Körper eines Toten ist in Dunladan das Eigentum desselben und darf nur mit seiner Einverständnis benutzt werden; Moreas aber hauchte den Knochen wieder Leben ein und bildete sie dann in einem langwierigen Prozess zu Magiern aus, denen er wiederum ihre Magie absaugte. Durch diesen Vorgang gedachte er, genügend Magie zu sammeln, um sich selbst ewiges Leben zu verleihen.

Nach weiteren 50 Jahren sah er sich bereit zum großen Experiment. Eines Nachts scharrte er all die Skelettmagier um sich, nährte sich ein letztes Mal an ihrer Magie und sprach dann die Worte, um ewiges Leben zu erhalten; doch der Zauber schlug fehl. Als Moreas bewusstlos zu Boden sank, sog ihm das Skelett, das er als Erstes erschaffen hatte, seine gesamte Magie ab und verurteilte ihn dadurch zum endlichen Dasein. Dieser erste Lich Dunladans zwang seinen Schöpfer, ihm die Kunst des Lesens und Schreibens beizubringen, erschuf zahlreiche Skelette und Ghule, um sich selbst verteidigen zu können und errichtete die Gruft, die jetzt den Namen des Nekromanten trägt. Als Moreas starb, begrub ihn der Lich in der Gruft, um ihn dereinst wieder auferstehen zu lassen, sobald er genügend Kenntnisse gesammelt habe, um dem Nekromanten das ewige Leben zu schenken – als mächtige und intelligente Kreatur hatte der Lich erkannt, dass sowohl Moreas Wissen, als auch seine Gesellschaft seine Existenz um ein Vielfaches erleichterten.

Die Gruft

Das Häuschen, das der Abenteurer sieht, sofern er so weit in den Norden kommt, ist nur der Eingang zu einer weitläufigen Gruft, in der sich neben den Gebeinen des Nekromanten noch eine Vielzahl an alchemistischen Gerätschaften und Aufzeichnungen von riesigem Wert befinden. Die Gänge, von Ghuls in das harte Gebein der Erde getrieben, bergen unschätzbares Wissen über die Kunst der Schwarzen Magie und die Anfänge der Totenbeschwörung. Bewacht von zahlreichen Skeletten ist es kein leichtes Unterfangen, sich dem Grabmal zu nähern, doch scheint der Lich im Herzen des Berges eine der wenigen Kreaturen zu sein, die sowohl die Sprache der Menschen und Elfen versteht, als auch eine gewisse Logik und Berechenbarkeit an den Tag legt – vielleicht ist ein Besuch bei ihm kein Ding der Unmöglichkeit; vorausgesetzt, man bringt die richtigen Geschenke mit...