Galdralog, Band III: Vom Kampfe gegen Moreas Akathar
Der Galdralog ist eine Sammlung alter Mythen, Helden- und Götterliedern aus einer Zeit, da die meisten Barden selbst nicht schreiben konnten und das Wissen mündlich überliefert wurde. Er gilt als wichtige Überlieferung zur Kultur des nordwestlichen Dunladans; eines Landstriches, der zwar offiziell zum Reich gehört, allerdings aufgrund seines rauen Klimas und seiner zerklüfteten Landschaft bis heute kaum urbar gemacht wurde.
Die vorliegende Ausgabe ist ein restauriertes Werk, das in liebevoller Kleinarbeit von der Bibliothek der Neuen Ordnung wieder zusammengestellt wurde. Lediglich einer Handvoll Vertrauter wurde erlaubt, die neue und kommentierte Version abzuschreiben. Im Ganzen umfasst die Legendensammlung mehrere Bände, die noch heute immer wieder erweitert werden.
Dies ist der dritte Band. Er ist dem Kampfe gegen den wohl größten Totenbeschwörer in der Geschichte Dunladans gewidmet. Über mehrere Jahrhunderte verfolgten Yvainas und Andarias, vormals Hofmagier Estarion Malkins und später freie Krieger, den dunklen Herrscher Moreas Akathar.
Inhaltsverzeichnis
Flucht aus Elminster
Lichte Werke, dunkler Einfluss
Fast dreitausend Jahre lebten Licht und Dunkelheit in Eintracht. Der Ausgleich zwischen alten Werten und neuen Ideen belebte das Land; stetiger Fortschritt ließ Dunladan erblühen, während die alten Werte jedoch nie vergessen wurden.
Einen Umschwung brachte erst Moreas Akathar, der als gefürchteter Magier in die Geschichte einging. Seine Suche nach dem ewigen Leben führte ihn an den Rand des Größenwahns; in mehreren Experimenten, die er sowohl mit Tieren, als auch mit Menschen betrieb, starben Tausende. Die Hofmagier des damals regierenden Königs Estarion Malkin versuchten, ihm Einhalt zu gebieten, doch fehlten ihnen die Mittel. Andarias und Yvainas waren ihre Namen, von denen Letzterer zugleich Schreiber des Königs war. Seine Berichte sind von unschätzbarem Wert zur Erforschung der damaligen Zeit.
Die Saga von der Jagd nach dem Totenbeschwörer beginnt kurz nach der Dreitausendjahrfeier Dunladans. Bereits im Jahre 2499 n. AvG. waren alle 'dunklen Machenschaften' verboten worden; nun erklärte der König die Alte Ordnung zur Staatsreligion und ließ die Verehrung aller übrigen Götter und Geister unter Strafe stellen. Die beiden Hofmagier, Yvainas und Andarias, die beide nach den Prinzipien der Archaischen Ordnung lebten, suchten ihr Heil in der Flucht.
Von Yvainas gibt es ein eigenes Lied zum Thema, Yvainas' Wacht. Es handelt von den Tagen kurz vor der Einführung der Alten Ordnung.
Ein neuer Weg im Westen
Am Feuer sitzend denke ich
wie wird die Zeit vergehen,
wie wird die Welt verstehen,
niemals Frühling, Winter ewiglich,
wenn die Winde der Veränderung wehen?
Am Feuer sitzend denke ich
an alter Recken Würde,
und der Magie schwere Bürde.
Immer weiter die Zeit verstrich,
in einer Welt, die ich niemals sehen würde.
Am Feuer sitzend denke ich
an eherne Zeiten, wilde Gestalten,
den Zauber der Haine und Auen erhalten.
Bis auch ihr Antlitz einst verblich,
verzehrt von des Krieges schrecklichen Gewalten.
Am Feuer sitzend denke ich,
an Völker, die schon lang vergangen,
an Heldenlieder, die wir sangen.
Und Krieger, deren Namen unsterblich
in der Wildnis, dem heiligsten Denkmal, prangen.
Wenn die Nacht vergeht sitze ich noch,
im nebligen Schatten eines Baumes.
Wären meine Gedanken doch,
nicht nur Fetzen eines vergangenen Traumes!
Wenn der Tagstern die Nacht endlich vertreibt,
erblüht die Natur in ihrer Fülle.
Und lässt den Magier, der diese Worte schreibt,
zurück als leere Hülle.
Doch noch fließen des Westlands Wasser,
kalt und grau seit Ewigkeiten,
noch trotzen die Felsen und Schluchten,
den Wirren der Gezeiten.
Lebt wohl, ihr Berge, gigantisch und kahl,
Lebt wohl, Regen, Frost und Wind,
Lebt wohl, der Tiere unendliche Zahl,
Lebe wohl, schwarzer Stern, der Dunkelheit Kind.
Lebt wohl, ihr Seen, so unendlich rein,
Lebt wohl, ihr Vögel, in den Himmel steigt,
Lebt wohl, Geschöpfe im vergessenen Hain,
bis auch euer Leben sich dem Ende neigt.
Das Ende Elminsters
Nachdem Estarion Malkin die Neue Ordnung geächtet hatte und die Dunkelheit sich in die entlegenen Teile des Landes zurückziehen musste, drohte Dunladan keine Gefahr mehr. Der König sah endlich die Zeit gekommen, seinen persönlichen Leidenschaften nachzugehen - rauschende Feste, prächtige Schlösser inmitten der Wildnis und edle Kleidung.
Doch sollte sich ausgerechnet sein Prachtstück, das Jagdschloss Elminster mitten in einem sumpfigen Waldstück, als größter Fehler seiner Regentschaft herausstellen. Jahrelang waren die Elfen vor den immer größer werdenden Reichsgrenzen geflüchtet; in diesem Sumpf standen sie sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand.
Der letzte Krieg der Elfen
Die Nacht brach bald herein
und in der Kerzen warmen Schein,
tanzten die Damen und Herren.
Ein Fest, dem König zu Ehren.
In Strömen floss der Wein.
Während der Hofstaat lachte,
der Page den zweiten Gang brachte,
erhob der König das Wort:
"Erbaut habe ich diesen Ort,
wobei ich mir auch Feinde machte.
Doch gehört dem Reich dieser Hain,
dieses Land ringsum ist mein.
Werden die Elfen sich wehren,
lasse ich ihre Länder verheeren,
über sie komme Schmerz und Pein!"
Die Wachen auf der Mauer,
trotzen dem widrigen Schauer.
Der Sturm beißt ins Gesicht,
Winde verlöschen das Licht,
und der Feind liegt auf der Lauer.
Laut donnern die Gewitter,
die aufkommenden Winde bitter
liegen sie auf der Zunge.
Der Atem weicht aus der Lunge,
im Walde naht leise der Schnitter.
Schon fliegen die ersten Pfeile.
erklimmen die Elfen am Seile,
in leichter, geschmeidiger Rüstung,
des jungen Schlosses Brüstung,
Und ziehen die Schwerter in Eile.
Die wenigen Wächter fallen,
und unter des Donners Knallen,
Schleichen die Angreifer leise,
auf heimliche Art und Weise,
in die königlichen Hallen.
Für die Adeligen endet die Zeit,
des Festes und der Feierlichkeit.
Manche wollen sich wehren,
liegen durchbohrt von den Speeren,
dahingerafft von elfischer Grausamkeit.
Und so bringt Feuer und Stahl,
Elminster zu seinem Fall.
Bis auf die Grundmauern brennt es nieder
und die Elfen weichen wieder.
zurück bleibt der König auf einem Pfahl.
Das Land im Westen
Nicht immer waren die Länder des Westens ein Teil Dunladans. Erst in den letzten Jahren der Regentschaft Regor II. Malkins wurden sie unterworfen und an das Reich angeschlossen. Durch ihre schier endlose Weite und kaum vorhandene Besiedlung konnte sich allerdings nie eine umfassende Verwaltung ausbilden. Damals wie heute gehört das Land zwar offiziell zum Königreich Dunladan, außerhalb der Städte ist von den Errungenschaften der Zivilisation jedoch nichts zu spüren.
Ein Name steht dabei stellvertretend für die ganzen westlichen Länder und hat hat die Zeiten überdauert: Die Mark. Unter Estarion Malkin zum Schutz gegen einfallende Kreaturen gegründet, zeigte sich die damalige Grafschaft Mer äußerst wehrhaft. Zwar bestand sie nur aus einer Handvoll Dörfern und drei Burgen, die obendrein zum Großteil aus Holz gebaut waren, doch wussten die Bewohner ihr Land zu ihrem Vorteil zu nutzen. Viele Angreifer fanden sich plötzlich – obwohl zahlenmäßig weit überlegen – mit dem Rücken am Rande einer Schlucht und wurden regelrecht in die Tiefe gerissen. Andere wiederum wurden in Talkesseln und Schluchten eingeschlossen oder mussten vor Waldbränden fliehen.
Nach dem Jahre 3000 AvG wurde Mer zum Zufluchtsort der Hofmagier Andarias und Yvainas. Mit etwa zweihundert getreuen Reitern versteckten sie sich hier, am Rande der Welt, vor der Missgunst des Königs und kamen ihrer selbst auferlegten Pflicht nach, das Land zu beschützen. Wo die Truppen des Königs fehlten und Dörfer oder Städte auf sich allein gestellt waren, tauchten immer wieder die mysteriösen Reiter auf rissen die Schlacht herum. Bald sprach man von ihnen nur noch als "Geister der Mark".
Der Sage nach wandeln ihre Seelen noch heute durch die Mark und schützen Dunladan vor den Bestien der Wildnis.
Geister der Mark
Was ich bin, will ich nicht offenbaren.
Was ich bin soll niemand erfahren.
Etwas zwischen Himmel und Unterwelt.
Etwas, das weder steht noch fällt.
Sie verdammen mich wegen meiner Taten,
Ehre und Ruhm darf ich nicht erwarten.
Kein ewiges Leben, keinen gerechten Lohn,
kein güldenes Szepter, keinen Platz auf dem Thron.
Könnte klagen mein Leid, mein Schicksal verfluchen,
mein Leben verdammen, die Flucht versuchen.
Aber wer ich bin, will ich verschweigen.
Was mich bewegt, will ich nicht zeigen.
Ein Jahr, ein ganzes Leben,
jeder Augenblick ein Tag.
Alte Gedanken, die sich regen,
an Bildern reich, an Hoffnung karg.
Blitze sind unsere Standarte,
der Donner ist unser Horn.
Während ich die Nacht erwarte,
zeigt die archaische Ordnung ihren Zorn.
Weder fester Körper, noch Geist
wandeln wir in den Schluchten und singen.
Bis der Fluch Mortendains Erlösung verheißt
reiten wir auf des Wirbelwinds Schwingen.
Ein Jahr, ein ganzes Leben,
jeder Augenblick ein Tag.
Alte Gedanken, die sich regen,
an Bildern reich, an Hoffnung karg.
Blitze sind unsere Standarte,
der Donner ist unser Horn.
Während ich die Nacht erwarte,
zeigt die archaische Ordnung ihren Zorn.
Doch nicht nur die Magier hofften, in den Weiten des Westens vor der königlichen Armee sicher zu sein. Auch Moreas Akathar hatte das Westland für seine Pläne entdeckt. Nur einige Meilen außerhalb der damaligen Grenze Dunladans ließ er sich nieder.
Die Geißel Mortendain
Das Gegenstück zu den drei Burgen der Mark war Durosh Guzk. Dieser Turm, der von zwergischen Konstrukteuren aus edelstem Marmor gefertigt worden war, beherbergte all das, was in Dunladan für das Dunkle und Böse stand. Die Heimat Moreas Akathars, von Tod und Verfall gezeichnetes Land.
Während der Jahre, die sich der Totenbeschwörer bereits auf der Flucht befand, hatte er weitere Gleichgesinnte gefunden. Schon bald entstand unter seiner Führung eine Armee, deren Kämpfer oft aus den Magiergilden und Akademien Dunladans stammten. Anstatt sich auf einen offenen Kampf einzulassen, reisten sie durch die ganze bekannte Welt und suchten nach weiteren Verbündeten. Ein weiteres Ziel war es, mächtige Artefakte zu finden, die im offenen Kampf gegen das Königreich helfen könnten.
Turm des Schreckens
In unserem Reich, dessen Kälte das Leben in Schach hält,
sind wir allein in schwarzer Nacht,
genießen einsam die dunkle Pracht.
In unserem Reich betreten wir eine andere Welt,
der dunkle Herrscher erhebt seine Hand,
über totem Fels und verwittertem Land.
Wir schätzen unserer Götter Werke,
kämpfen mit stolz erhobenem Haupte
schlagen zu mit Macht und Stärke,
auf des Königs Garde, die unsere Freiheit raubte.
Unsere Zauber öffnen die Tore der Sphären,
zu denen, die in Xzarrus Reich hinabfuhren.
um des Königs Länder zu verheeren,
beschwören wir Monster und Kreaturen.
In unserem Reich, dessen Kälte das Leben in Schach hält,
das Mondlicht schimmert blass
über wilden Pfaden und felsigem Pass.
In unserem Reich betreten wir eine andere Welt,
mächtig und finster thront die Nacht,
halten die Sterne ihre Wacht.
Wir bereisen des Nordens eisige Regionen,
suchen nach Schätzen, die längst verschollen.
Öffnen das Tor den schwarzen Legionen,
um den dunklen Göttern Tribut zu zollen.
Schwarz unsere Seelen, Schwarz unsere Herzen
unter Syrthans Hand gedeihen die Schatten.
Wir entzünden die Fackeln, entzünden die Kerzen,
während andere ihre Helden bestatten.
In unserem Reich, dessen Kälte das Leben in Schach hält,
unsere Roben vom Schneesturm weiß,
unsere Schwerter aus Grimm und Eis.
In unserem Reich betreten wir eine andere Welt,
ewiger Ruhm erwartet uns dort,
in der Dunkelheit letztem Hort.
Wenn der Winter anfängt zu toben
Gestein zerspringt und Felsen kracht.
Wenn Räder vereisen und Stillstand geloben,
ist es schwer zu reisen in frostiger Nacht.
Kalt sind Hand und Knochen und Haar,
und kalt der Schlaf auf eisiger Erde.
Niemals erwachen auf steinernem Altar,
bis die Monde vergehen und die Sonne versterbe.
Das Land unterwirft sich unserem Namen, Mortendain!
Kein Geräusch stört diesen Ort der verdammten Seelen.
Die frostigen Wände aus Stein und Eis streben auf zu deinem Ruhm.
Ich knie nieder, verliere mich in den Hymnen des Krieges.
Schmerz und Tod nähren meine Seele.
Und formen meine Gedanken von Dunladan.
Einem neuen, mächtigen Reich.
Der mächtigste Widersacher Dunladans zog seinen Nutzen daraus, dass Estarion Malkin mehr Gold für Feste und Frauen, als für Waffen und Armee ausgab. Als Angreifer, der seine Schläge gegen das Königreich führen konnte ohne einen Gegenangriff fürchten zu müssen, hatte er freie Hand, um die an seinen Turm angrenzenden Regionen zu verwüsten. Bald herrschte Angst in der Mark, Flüchtlinge strömten vom Land in die drei großen Städte.
Kurze Zeit später loderten bereits Feuer in der „Nebelburg, die seit dem Tag der irdenen Fackel jeglichem Gewürm Heimat bot und in der Gorms Spross täglich ums Überleben kämpfte.“, wie die Chronik Estarion Malkins berichtet. Und das rhythmische Schlagen der Kriegstrommeln gesellte sich bald zum Heulen des Windes in den Schluchten – der ältesten aller Hymnen des Westlandes.
Die Belagerung Amul Adhuns
In mehreren kleinen Scharmützeln mit den Stadtgarden der drei Burgen überzeugte sich Moreas Akathar, dass die königliche Garde nicht eingreifen würde. Estarion Malkin gab die Mark schon als verloren, er befahl seinen Truppen, die Städte im westlichen Herzland zu verteidigen und sich keinesfalls weiter hinauszuwagen als unbedingt nötig.
Schon bald machte er sich daran, die Städte der Mark systematisch anzugreifen. Sein Angriff auf Amul Adhun ist dabei in soweit erwähnenswert, als dass er uns einige Rätsel aufgibt. Denn nach mehreren Tagen Belagerung zogen seine Truppen plötzlich ohne sichtbaren Grund ab. Mortendain blieb unter der Bewachung einiger weniger zurück, die große Streitmacht aber wurde nicht wieder gesehen.
Die Sicht der Verteidiger ...
Der Hauch der fliegenden Schemen
schimmert vor weißem und rotem Mond.
Diese beiden Monde haben gesehen,
wie der Schwarze Stern am Himmel thront.
Oh Sceral, der Nebel von Mortendain
verhüllt die Stadt Amul Adhun!
Geräusche dringen aus dem Hain.
Herr, gebiete Einhalt ihrem Tun!
Bäume krachen und fallen,
aus den Wäldern hört man ihre Rufe
und wie Kriegstrommeln hallen
der Pferde donnernde Hufe.
Oh Sceral, die Horden von Mortendain,
unsere Türme stürzen, unsere Mauern zerbrechen!
Vom Himmel regnen Feuer und Stein!
Das Ende, von dem die Ahnen sprechen?
... gleicht selten der der Angreifer.
Hinter den Mauern der Ewigkeit
stecken Malkins tapfere Soldaten.
Keine königliche Armee weit und breit,
keine Hilfe können sie erwarten.
Oh Syrthan, sieh die Macht Mortendains!
Ihre tapfere Garde geht dahin
Was rennen kann verschwindet von hier
wie Schnee in der Hitze des Bedrevin!
Wir sind die Faust der Dunkelheit,
gekommen über das Meer so fern.
Die Blicke immer am Horizont.
Wir suchen den Boten, den Schwarzen Stern.
Oh Schwarzer Stern, du Quell der Macht,
wir ließen uns von der leiten.
Nun stehst du im Norden in vollster Pracht,
noch in dieser Nacht werden wir reiten.
Oh Schwarzer Stern, Herrin der Schatten
wirst du erlöschen bevor wir dich erreichen?
Wird Xzarrus, der Gott der Zeit, gestatten,
dass abermals zweihundert Jahre verstreichen?[/poem]
Der Schwarze Stern
Am nächsten Tag waren die Belagerer wirklich verschwunden. Ihre Spur führte nach Norden, doch konnte ihnen keiner folgen. Man hat sie nie wieder gesehen. Der Schwarze Stern, den sie erwähnt haben, wird im vierten Band des Galdralogs allerdings eine herausragende Rolle spielen.
Amul Adhun wurde wenig später von Ogern und Kobolden überrannt. Die angeschlagene Stadt hatte ihnen nichts entgegen zu setzen. Heute existieren nur noch ihre Ruinen.
Das Ende der Geister
Nach dem Abzug von Moreas Akathar fiel Mortendain schon bald den vereinten Kräften der Mark zum Opfer. Friede kehrte ein im Land, doch gab es für die "Geister der Mark" noch genügend zu tun. Doch ihr Geisterdasein schützte sie nicht vor dem Zahn der Zeit. Und so kam es, dass eines Tages auch Yvainas seinen getreuen Freund und Waffengefährten zu Grabe tragen musste.
Von diesen Geschehnissen war bis ins Jahre 759 n.Bk. nichts bekannt. Erst dann fand Azura Debonaire Andarias' Grab. Die unten aufgeführte Schriftrolle ist eine Rekonstruktion, das Original wurde leider bei einem Kampf auf der Rückreise nach Yaramer zerstört.
Ein Grab im Moor
Des Schicksals Stunde zog nicht vorbei,
an Andarias, dem mächtigen Krieger
und Xzarrus holte ihn zu sich.
Da betteten sie den tapferen Sieger
über des Reiches Feinde auf seinem Schiff
wie er es gewünscht in alter Zeit,
als die Stimme noch hatte gehorcht.
Nun legte der Schleier der Dunkelheit
sich über die Seelen seiner Treuen.
Ein letztes Mal erhoben sich die Streiter
zollten Respekt und Ehre.
Galoppierte seine Garde, die ehernen Reiter,
ein Banner an jedem der Speere,
über das Land, aus dem sie vertrieben,
und das sie doch bis zuletzt geschützt.
Ich jedoch bin zurück geblieben
spiele Totenlieder an seinem Grab,
auf dass ihn die Geister sicher geleiten
tief in die Reiche des Xzarrus' hinab.
Zwar sind wir verjagt aus dem alten Gestade,
grimme Unholde nennt man uns,
denn wir folgen dem ehernen Pfade,
bewahren die Schätze Dunladans.
Sei du ihr Hüter, edler Recke!
Nimm sie mit dir in die entfernte Welt.
Und bringe dort all jene zur Strecke,
die wir im Diesseits schon einmal gestellt.
So will ich dir folgen in baldiger Zeit.
Vernichtet sind die Mächte der Finsternis.
Nicht lange, dann ist Dunladan bereit,
zu trutzen allen Feinden aus eigener Kraft.
Fahre in Frieden, treuer Freund,
hinab in des Todes finstere Reiche.
Mit traurigem Herzen blicke ich dir nach,
mit sorgendem Sinn, bis auch ich weiche.