Wüstengesang

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Wüstengesang
Wueste.png
Alter: 33 Winter (Stand 769 ndgB)
Spezies: Halbelf
Gottheit: Blasphemikerin
Glaube: Militante Atheistin
Profession: Chaos stiften
Gilde: Ungebunden


Leylani "Wüstengesang" éi nel Talulién (* 11. Melun 736 nach dem großen Beben in Kalineé) ist eine Bewohnerin Zyrthanias, die trotz ihrer auffälligen Art weitestgehend unbekannt ist. Sie wird seit ihrem 19. Lebensjahr von ihrem Meister in einer urtümlichen Art der Feuermagie unterrichtet, die größtenteils in Vergessenheit geriet und an keiner Akademie gelehrt wird. Auch wenn Wüstengesang das gänzlich anders sieht, ist sie noch weit davon entfernt Meisterin jener arkanen Urkraft zu werden. Seit ihrem 25. Lebensjahr widmet sie sich ebenfalls der urtümlichen Heilkraft der Erde. Die Halbelfe lebt im Osten des großen Waldes in einem Wolfsrevier.


Die Widerspenstige

𝒲üstengesang ist also der Name der kleinen Protagonistin. Das Wort „klein“ beschreibt hierbei keine Verniedlichung, sondern die bittere Wahrheit. Stolze 169 Finger Körpergröße erreichte der Mischling, ehe er dem elfischen Blut in seinen Adern noch mehr Schande bereitete und einfach nicht mehr weiter wuchs. Allerdings stellte Wüstengesang im Laufe ihres Lebens fest, dass anscheinend nur die Elfen, denen sie abstammte, für Körpergrößen jenseits der 185 Finger bekannt waren. Doch die Elfen Zyrthanias, vor allem die weiblichen, schienen kaum größer als Menschenfrauen zu werden – diese überragte Wüstengesang mit ein wenig Glück und sei es nur um Haaresbreite! Wüstengesangs Ego ließe sich hingegen am ehesten in Meilen messen. Darin findet sich auch die Antwort auf die Frage, wie die Halbelfe auf weitaus größere Männer und Frauen herablassend „runter“ schauen kann.

𝒟er Körperbau der Halbelfe ist keinesfalls zierlich oder gar anmutig. Athletisch ist allerdings ebenso wenig das Wort der Wahl. Man sieht Wüstengesang durchaus an, dass sie körperliche Arbeit nicht nur nicht scheut, sondern ihr offenbar regelmäßig nachkommt – auch die rauen Hände zeugen hiervon. Die Veranlagung zu weiblichen, runden Hüften der typischen, durchschnittlichen Menschenfrau erbte Wüstengesang von ihrer Mutter, obgleich die Beine keinen Zweifel daran lassen, dass die Halbelfe viel Zeit auf ihnen verbringt.

𝒰nbändig fällt das pechschwarze Haar, in großen Locken, über die Schultern. Die Taille erreicht es nur selten – zu schnell macht die Halbelfe kurzen Prozess, sobald die Mähne lästig wird. Wozu sonst hat man Äxte erfunden? Von den Locken verborgen fristen zwei verräterische Ohrenspitzen, die allerdings nicht sehr ausgeprägt sind, ihr Dasein. In die linke steckte Wüstengesang einen schön gearbeiteten Ring, als sie ihn auf ihren Wanderungen fand. Ihn auf einen Finger aufzufädeln kam ihr bis heute nicht in den Sinn. Die rechte Ohrenspitze ziert hingegen ein Schlitz.

𝒟ie hohe Stirn verhilft Wüstengesang ebenso dazu, mühelos eine arrogante Ausstrahlung an den Tag zu legen, wie die geschwungenen Augenbrauen, die wohlgeformte Nase und die hohen Wangenknochen. Im Gegenzug dazu muten ihre bernsteinfarbenen Augen an, warm und süß wie goldener Honig zu sein. Aber schon so mancher Fremde hatte sich in der Annahme geirrt und lediglich eisige Kälte und Verachtung in dem vermeintlichen Honig entdeckt. Dass diesen Augen auch reine Lebenslust und Freude, gar Zuneigung und Liebe, entspringen können, wissen nur sehr wenige Wesen. Das könnte dem Umstand geschuldet sein, dass Wüstengesangs volle Lippen sinnlich aussehen mögen, doch daraus selten Höfliches zu vernehmen ist. Viel mehr hört man Vulgarität, Beleidigung, gar Blasphemie, wenn die Halbelfe doch mal die tiefe Stimme bemüht, die oftmals den Anschein erweckt heiser zu sein.

𝒱ornehme Blässe wäre wohl die falsche Bezeichnung für die Hautfarbe der Halbelfe. Zwar ist Wüstengesangs Haut durchaus recht blass, doch tendiert sie mehr in Richtung von Leichengrau als elfischem Schick. Die meiste Zeit über sieht Wüstengesang einfach nur todkrank aus. Ein Streich der Natur, denn kaum waren die gewöhnlichen Kindheitskrankheiten hinter sich gebracht, kehrten weder Schnupfen noch Husten jemals zurück.

𝒜uch die Kleidung der Halbelfe scheint weder Vielseitigkeit noch Geschmack zu kennen. In Siedlungen und Städten verbirgt sie das kränkliche Aussehen meistens unter einem braunen Umhang, der auf den ersten Blick sogar den Eindruck erwecken könnte, man hätte es mit einer Dame, gar einer werten, zu tun. Wer der Halbelfe allerdings außerhalb von Städten begegnet, wird sie grundsätzlich in ihrem ärmellosen, knielangen Kleid antreffen. Es sieht vom Schnitt her aus, wie das, das sie zuvor trug, allerdings ist der Stoff nicht mehr verblichen und der Saum nicht mehr zerfranst. Im Gegenteil: Man sieht dem Stoff an, dass die Trägerin keine lumpige Bettlerin sein kann – auch wenn der Rest ihres Auftretens und Verhaltens kaum zu dieser Beobachtung zu passen scheint. Zum Beispiel wäre da die Tatsache, dass Wüstengesangs Brüste einen ewigen Kampf mit dem tiefen Ausschnitt einzugehen scheinen, um sich zu befreien. Der Stoff wird diesen Kampf allerdings immer gewinnen – zu klein sind seine Herausforderer, um auf einen Sieg hoffen zu dürfen. Man sollte tunlichst davon absehen, Wüstengesang darauf aufmerksam zu machen, dass sie mit derart wenig Holz vor der Hütte nicht mal den Herbst überleben würde. Markant ist der hellbraune Gürtel, der sich hin und wieder an ihre Hüften schmiegt. Es sind aber nicht die sonderbaren Symbole und Verzierungen auf dem weichen Leder, die hervorstechen, sondern die Tatsache, dass nie Waffen an dem Gürtel befestigt sind. Er dient offenbar lediglich dazu, zwei prall gefüllte Trinkschläuche, die ebenfalls mit verschnörkelten Symbolen verziert sind, auf gemütliche und jederzeit griffbereite Weise transportieren zu können.

𝒰m den Hals der Halbelfe befinden sich vier Ketten, die stilistisch nicht unterschiedlicher sein könnten. An einem längeren Lederband ist das Ende eines mit Falkenfedern befiederten Bolzens befestigt. Immer wieder spielt Wüstengesang damit herum, während ihr Blick verloren ins Leere schweift. Ein zweites Lederband von gleicher Länge, das allerdings geflochten ist, dient als Kette für einen röhrenförmigen Anhänger, der aus einer schwarzen Haarlocke besteht, die in klares Harz eingegossen wurde. Etwas höher ruht ein in Tränenform geschliffener Mondstein auf ihrer Haut, eingefasst in silberne Ranken, die dem Muster ihres Kleides gleichen. Die Kette ist hingegen aus Mithril höchster Qualität. Der dunkelgraue Schmuckstein weist einen senkrechten, weißen Schimmer auf, der über das Grau zu wandern scheint, wenn man den Stein bewegt. Am sonderbarsten ist allerdings jene Kette, die am kürzesten ist. Eingebettet in der Drosselgrube findet sich eine kleine Figur in nussigem Braun wieder. Die hölzerne Frau sitzt im Schneidersitz, die Arme ruhen auf den Schenkeln. In ihrem Schoß liegt behütet ein Samenkorn. Diesem Samenkorn entspringt eine zart anmutende, dunkelgrüne Ranke, die sich um die Figur und auch um Wüstengesangs Hals schlängelt. Sie bringt winzige Blätter hervor, die sich immer wieder erneuern, obwohl die Ranke nicht weiterzuwachsen scheint und lediglich als Kette dient. Auf der Brust der Figur, die Kenner als Levonar identifizieren würden, erblühte einst eine filigrane, blutrote Blume, die seither offenbar nicht mehr zu verwelken gedenkt.

𝒲egen des unstimmigen Erscheinungsbildes, aber auch wegen der Tatsache, dass die Halbelfe, bei Wind und Wetter, barfuß durchs Leben geht, sieht man in ihr selten mehr als eine mittellose Streunerin.

Die Charakterzüge

𝒲üstengesang wird häufig, ob ihres Verhaltens und Auftretens, für eine noch sehr junge Frau gehalten. Die Sinnhaftigkeit dahinter sein Alter zu kennen, erschließt sich der Halbelfe nicht. Das hat auch mit Nichten etwas damit zu tun, dass sie weder lesen noch schreiben kann, das mit dem Rechnen funktioniert immerhin hervorragend! Dass die Halbelfe keinerlei Erziehung und Bildung genossen zu haben scheint, könnte durchaus ein Grund dafür sein, dass man sie selten ernst nimmt.

𝒟azu trägt auch zweifelsfrei das äußerst verspielte Wesen der Halbelfe bei. Ein Gespräch mit ihr kann sehr schnell zu einem Wortgefecht werden oder ausschließlich aus einem solchen bestehen. Wüstengesang durchbricht mit Vorliebe die Grenzen des guten oder schlechten – ein jeden – Geschmacks mit ihren Scherzen oder Anspielungen und ein Schamgefühl wohnte ihr ohnehin noch nie inne. Noch so etwas, was sie nicht versteht. Wozu soll Scham denn gut sein?

in jeder sei davor gewarnt Wüstengesang zu erzürnen – was zugegebenermaßen sehr schnell und durch harmloseste Wortwahl geschehen kann. Schon in ihrer Kindheit war sie berüchtigt für Streiche gewesen und ihre ohnehin grenzenlose Rachsucht wuchs mit der Halbelfe heran. Würde sie sich wie jeder andere rächen, wäre das wohl auch zu verschmerzen, doch wer könnte es schon würdevoll ertragen, von dem Duft von Bärenkot an seinem Bart geweckt zu werden? Oder sich, wie gewohnt, das Haar zu waschen, nur um danach festzustellen, dass es eitergrün eingefärbt ist? Von der Sache mit den zehn Dutzend Hühnern im Hause des Nobelmannes wollen wir gar nicht erst anfangen.

𝒟ie Götter und Geister sind Wüstengesang durchaus ein Begriff, doch sie hält sie für einen schlechten Witz. Für bloße Erfindungen von schwachen Seelen, die ohne dem albernen Glauben an unsichtbare Überwesen verloren in der Welt wären. Da Wüstengesang Prinzipien hat, würde sie von dieser Ansicht selbst dann nicht ablassen, wenn sie den Göttern und Geistern höchstpersönlich begegnen sollte. Doch langsam kriegt die einst so sorgsam erbaute und stur aufrecht erhaltene Mauer Risse und Licht flutet in das Wesen, das leugnet, was es besser weiß.

𝒮o anstrengend Kontakt mit der Halbelfe für Fremde auch sein kann, kann es eine wahre Freude sein, sie kennen zu lernen. Von den horizontalen Freuden abgesehen, ist die Halbelfe eines der loyalsten Wesen, wenn man denn ihre Gunst erwerben kann. So groß ihr Ego auch ist, so wenig hält sie von Egoismus. Wenn die Voraussetzung der Sympathie erfüllt ist, würde Wüstengesang sogar den letzten Bissen ihres Lieblingsessens ihrem Gegenüber überlassen – etwas selbstloseres kann sie sich zumindest nicht vorstellen. Und wenn sie erkennt, womit sie jemandem, der es ihrer Ansicht nach verdient, eine Freude machen kann, dann wird sie nicht zögern, dafür ganze Kontinente eigenhändig in Bewegung zu versetzen.

Die Lebensgeschichte

𝒟amit geht Wüstengesang nun wirklich nicht hausieren. Fragen beantwortet man je nach Sympathie selbstverständlich – nach dem Geschmack mancher zu – offen, doch man gräbt nicht jemanden bis zum Hals ein, nur um sich zu ihm zu setzen und eine tagelange Erzählung mit den Worten „Ich wurde in einem äußerst harten Winter geboren.“ einzuleiten.

Die wortgewaltige Anmerkung

Die Strippenzieherin Wüstengesangs sieht den vorherigen Punkt allerdings ein wenig anders und erzählt die Hintergrundgeschichte der Halbelfe in zehn Kapiteln im Forum (abgeschlossen):
Erinnerungen eines Sommers

Und weil 30 000 Worte nicht reichen, fasst sie auch noch das Jahr (2018 - 2019) der Wüste zusammen (in Arbeit):
Barfuß durch die Jahreszeiten

Hoffen wir, dass sie nie Lust bekommt das Wiki mit allen Details zuzumüllen, die sie zu dieser ominösen Person kennt. Wobei sie genau das vorhat. Irgendwann.