Rotbart

Aus Evergore Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

http://files.homepagemodules.de/b52093/avatar-7467360d-218.jpg


Über die Person

Rotbart, ein kampfeslustiger Zwerg, ist der Schankwirt der RAUFBOLDE, Mitglied der Drachengarde und führt den Titel Frechdachs. Er ist Träger des Bierordens. Er gehört schon sehr lange zu den Raufbolden, ist aber kein Gründungsmitglied. Zwischenzeitlich ist er aus der Gilde Raufbolde ausgetreten und in die Guild of Diamonds gewechselt, das hat sich jedoch nur ca. einen Monat gehalten. Vor seinem Austritt war er Mitglied der Drachengarde, die damals noch Prinzengarde hiess. Er würde zu gerne einmal mit Ulfgars Erdbohrer fahren.


Ein Tagebucheintrag von Rotbart

Neulich streifte ich vor den Toren Ulfgards durchs Gelände. Ich erschlug unzählige Bestien und Ungeheuer mit meiner Axt, um sie danach zu Häuten und zu Plündern. Auch Untote und Humanoide waren meine Opfer und hinterließen, nachdem ich ihnen mit meiner Axt den Kopf gespalten hatte, beim auflösen feine Stäube, die ich aufsammelte und nach Art sortierte. Ab und zu zerschlug ich auch eine Bande von Dieben oder Jägern, die dort ihre Runden machten.

Gerade eben hatte ich wieder eine besonders große Gruppe von Untoten erschlagen und war dabei ihre Überbleibsel aufzusammeln, da hörte ich ein für diese Gegend ungewöhnliches, Geräusch. Schnell nahm ich meine Axt und mein Schild, an denen noch das Schwarze Blut von den zuvor getöteten klebte vom Boden auf und lauschte. Noch nie hatte ich etwas Vergleichbares gehört. Es war eine Mischung aus Worten und Gesang. Monoton und in tiefen, durchdringenden Tönen gehalten. Mein ganzer Körper schien zu vibrieren und mein Blut pulsierte immer heftiger. Als ich an mir herunterschaute, sah ich deutlich, wie meine Adern sich mit jedem Herzschlag heftig ausdehnten, sich deutlich von der Haut abhoben, und wieder zusammenzogen. Meine Neugier war geweckt und ich machte mich mit erhobener Axt und Schild langsam und immer wachsam auf den Weg, um diesem Geräusch auf den Grund zu gehen.

Mit jedem Schritt, den ich in Richtung dieses Lärms machte, wurde der "Gesang" lauter und mein Herz schien sich dem Rhythmus anzupassen. Die tiefen, lang angehaltenden Töne machten schienen mich und die Umgebung zu beeinflussen. Ich verspürte weder Angst noch irgendwelche Gefühle. Wie gebannt ging ich immer weiter in den Wald. Es wurde immer finsterer um mich herum. Bald konnte ich kaum noch was sehen und in meinen Augen brannte das Blut-Schweiß-Gemisch das von meinen Haaren herunter tropfte. Immer wieder wurden meine Haare, durch einen plötzlichen, eiskalten Windstoß, der ebenfalls dem Rhythmus des Gesanges zu folgen schien, ins Gesicht geweht.

Ich ging weiter und weiter. Jetzt passten sich sogar schon meine Bewegungen dem Rhythmus der Melodie an. Unter normalen Umständen hätte mein Verstand wahrscheinlich gesagt, dass ich so schnell wie möglich umkehren und nach Hause gehen solle, aber dies waren keine normalen Umstände. Mein Verstand war vollkommen benommen und gleichzeitig besessen von dem Gesang. Ich konnte nicht umkehren, geschweige denn überhaupt irgendetwas machen. Der Gesang wies mir den Weg und mein Körper schien zu gehorchen. Immer weiter und immer tiefer drang ich in den Wald ein, bis ich plötzlich an eine Lichtung kam. Irgendetwas an dieser Lichtung kam mir falsch vor. Wo normaler Weise das Sonnenlicht die Lichtung hätte erhellen müssen, war vollkommene Finsternis. Es war keine Dunkelheit, wie sie es in der Nacht gab. Die Finsternis schien auch nicht die gesamte Lichtung auszufüllen, wie es Dunkelheit getan hätte, sondern nur einen kleinen, kreisrunden Teil, der etwa einen Meter senkrecht über dem Boden schwebte.

Und noch etwas war komisch. Die Finsternis schien nicht einfach nur dazustehen, sondern irgendwie innerlich zu pulsieren, als ob sie gleich etwas ausspeien müsste oder gar selbst lebendig war. Unter der Finsternis war ein Pentagramm gezeichnet worden, mit etwas das dem ähnelte, dass Untote hinterlassen wenn sie sterben. Nur schimmerte dieses hier golden und nicht schwarz oder grau, wie meine die ich bei mir hatte. Das musste Sternenstaub sein, dachte ich mir. Meine treue Gefährtin Reisender hatte mir mal davon erzählt. Richtig angewendet und mit den nötigen Kenntnissen, kann man damit Tote beschwören, oder aber auch mächtige Munition für Magier herstellen.

Ich ging ein paar Schritte nach links. Die Axt und das Schild immer bereit. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Gesang aufgehört hatte. Da plötzlich, stolperte ich über einen Baumstamm, den ich nicht gesehen hatte, weil ich immer noch auf dieses ungewöhnliche etwas schaute was finster in der Luft schwebte, und viel hart auf den Boden. Benommen rappelte ich mich auf und dann sah ich etwas, dass jedes Herz hätte gefrieren lassen können. Bei diesem Anblick wäre jeder Mensch oder Elf oder Gnom schreiend fortgelaufen, wenn er nicht am Shock gestorben wäre. Doch nicht ich, Rotbart, 2. Sohn des Dain, 1. seines Amtes, Erbe von Durin und Hüter von Thors Hammer.

Ein paar Meter vor mir erhob sich die Gestalt eines Totenbeschwörers. Ich hatte vorher noch nie einen echten Totenbeschwörer gesehen. Ich kannte ihr Antlitz nur aus Bildern, die ich in alten Schriften gefunden hatte. Er war weder Untoter noch konnte er ein Mensch oder ähnliches sein. Er trug einen langen dunklen Umhang mit einer Kapuze über dem Kopf, die sein halbes Gesicht verdeckte. Dort wo eigentlich der Mund hätte sein sollen war nichts, außer Narben. "Kein Wunder", dachte ich mir, "dass er so schreckliche Laute von sich gegeben hat." Der Umhang war verziert mit Goldenen Runen und Symbolen die ich nicht verstand. Ebenfalls aus Sternenstaub, der in den Stoff mit eingewebt worden war. An jedem seiner Finger trug er einen Ring, jeder bestimmt wertvoller und seltener als der andere und um seinen Hals hing ein Pentagramm aus Jade, was von selber zu leuchten schien. Dieses grüne Schimmern verstärkte nur noch den Eindruck den dieser Mann, oder was auch immer es war, bei mir hinterließ.

Er schaute mich unter seiner Kapuze direkt an. Zumindest glaubte ich das, denn sein Blick war in meine Richtung gerichtet und ich spürte wie seine Augen auf mir ruhten. "Was willst du Zwerg", sprach er mit einer heiseren Stimme. Sie schien irgendwie aus dem Mann selber zu kommen, denn sein Mundbereich, bewegte sich nicht. "Ich dachte ich schau mal vorbei", sagte ich mit gespielter Gelassenheit. In Wirklichkeit waren alle Muskeln von mir angespannt und mein Blut pulsierte. Ich spürte zwar keine Angst, aber es lag ein Duft in der Luft der nach Kampf roch. Der Totenbeschwörer schien dies zu merken und lachte nur. "Du störst mich Zwerg", sagte er.

Plötzlich riss er die Arme in die Luft und wieder ertönte diese Stimmt aus dem Innern des Totenbeschwörers. Wie aus dem nichts tauchte vor ihm ein Stab auf. Er griff ihn aus der Luft und schob seine Kapuze nach hinten. Mir blieb der Atem weg. Dort, wo seine Augen hätten sein sollen waren nur leere Höhlen und trotzdem spürte ich wie er mich ansah. Er lächelte leicht. "Warum so verwundert, Zwerg", lachte er und griff an. Der Stab war für beide Hände gemacht. Er war, wie alles anderer auch von dem Beschwörer, mit Runen verziert, die ich nicht verstand. Einige jedoch kannte ich und sie verhießen nichts Gutes. Sie hatten etwas mit dem Tod zu tun, doch ich verstand nicht was. Eigentlich wollte ich das auch gar nicht so genau wissen, wenn ich es mir jetzt so überlege. An den jeweiligen Enden des Stabes, waren Schädel, von nicht menschlicher Herkunft, befestigt. An ihnen waren Knochendornen angebracht. Ein perfekter Kampfstab.

Er rauschte auf mich zu. Ich machte mich bereit seinen Schlag mit dem Schild abzufangen und direkt danach einen Gegenangriff zu starten. Kurz vor mir jedoch verschwand er, tauchte hinter mir auf und versetzte mir einen direkten Treffer in den Rücken. Ich schrie vor Schmerz. Die Dornen hatten sich durch meine Eisen-Ketten-Rüstung in meinen Rücken gebohrt. Ohne diesen Schutz wäre ich zerfetzt worden. Blut tropfte mir warm vom Rücken herab. Die Wucht des Schlags hatte mich mitten auf die Lichtung geschleudert. Verwundert über die Kraft und Schnelligkeit des Totenbeschwörers rappelte ich mich auf. Mein Rücken schmerzte heftig, doch schon als Kind wurde ich erzogen Schmerz zu ertragen, wie es mit jedem Zwergenkind getan wurde. Ich drängte den Schmerz beiseite wie mein Vater mich damals gelehrt hatte und wandte mich meinem Gegner zu. "Na, tut's weh?", fragte er sarkastisch und kam erneut auf mich zu.

Diesmal war ich vorbereitet. Als er verschwand drehte ich mich, blitzschnell um. Nur leider tauchte er diesmal nicht hinter mir, sondern links von mir auf und verpasste mir einen schmerzhaften Hieb in die Seite. Wieder lag ich am Boden und ich spürte, wie erneut warmes Blut an mir herunterlief. Er lachte! Der Schmerz war betäubend, doch ich rappelte mich auf. "Tapfer, Tapfer, nur leider nützt euch das gar nichts", lachte er und setzte erneut an.

Er spielt mit mir, dachte ich. Er hätte mich schon längst töten können, indem er mir an den Kopf geschlagen hätte. Wieder verschwand er kurz vor mir. Diesmal entschied ich richtig und konnte seinen Schlag abwehren, doch als ich zum Konter ansetzte war er auch schon wieder verschwunden und tauchte etwas abseits wieder auf. Diesmal hatte er auf meinen Kopf gezielt. "Guuuuuut", hauchte er, "wollen wir mal sehen, ob euch das noch einmal gelingt." Er kam wieder auf mich zu. Als er verschwand, rollte ich ein Stück nach links. Er wollte hinter mir auftauchen, doch ich stand nicht mehr da wo ich stand bevor er verschwunden war. Sein Schlag ging ins Leere und er kam ins Straucheln. Das war meine Chance. Ich sprang auf ihn zu und schwang mit aller Wucht meine Axt Richtung Kopf des Totenbeschwörers. Er war überrascht und verschwand ein bisschen zu spät. Meine Axt schnitt ein Stück aus seinem Gesicht, das sofort zu Staub zerfiel, als es vom Körper getrennt wurde. Ein Ohrenbetäubendes Heulen ging durch die Finsternis. Der Totenbeschwörer tauchte acht Schritte von mir entfernt wieder auf und griff sich an die Stelle, wo vorher noch seine Augenhöhle und die Hälfte seiner Wange gewesen waren. Es floss aber kein Blut. "Na tut's weh?", keuchte ich. "Wie konntet ihr?", schrie er. Jetzt war ich es der lachte, doch plötzlich durchschoss mich ein brennender Schmerz, dort wo er mich getroffen hatte und ich sank auf die Knie.

"Nun seid ihr verloren!" Ich konnte es nicht leugnen, sollte der Kampf noch lange andauern war ich verloren. Die vielen kleinen Wunden machten mich fertig und ich konnte den Schmerz nicht mehr so gut aus meinen Gedanken verbannen. Außerdem hatte ich schon viel Blut verloren und ich fühlte wie meine Kraft mich langsam verließ.

"Ihr seid des Todes", donnerte der Totenbeschwörer. "Wenn ich mit euch fertig bin, seid ihr nur noch ein Willenloser Toter der mir treu ergeben sein wird." Mit diesen Worten kam er erneut auf mich zugerauscht. Was sollte ich tun?! Ich konnte mich unmöglich damit anfreunden sein willenloser Diener auf Lebenszeit zu sein. Doch wenn er wieder verschwand? Wohin sollte ich mich wenden? Hing mein Schicksal vom Glück ab? Der Totenbeschwörer verschwand. Ich warf meinen Schild beiseite und mit aller Kraft die mir blieb, schwang ich meine Axt um meinen Kopf herum, im Kreis. Ich spürte wie meine Axt auf Widerstand stieß. Spürte wie der Widerstand zerbrach und meine Axt durch Knochen und Haut schnitt. Ich konnte sie nicht mehr halten und die Axt flog im hohen Bogen weg. Einen kurzen Moment war es still man hörte nur noch wie meine Axt in den nächsten Baum einschlug und stecken blieb. Dann aber zerriss ein ohrenbetäubendes Kreischen die Luft. Ich hatte den Totenbeschwörer einen Kopf kürzer gemacht und sein Körper viel zu Staub zusammen.

Aber noch etwas anderes geschah. Das letzte was ich sah war wie das finstre etwas sich zusammenzog und mit einem lauten Knall Implodierte. Die Druckwelle traf mich mit voller Wucht und vor meinen Augen wurde es Schwarz. Die Sonne weckte mich. Ich lag immer noch dort wo ich zusammengesunken war. Ich erinnerte mich nur in Bruchstücken. Totenbeschwörer, Kampf, Sieg, Schwarz. Ich versuchte aufzustehen. Doch ich war noch zu schwach und die Wunden vom Kampf schmerzten. Zum Glück habe ich auf meinen Streifzügen durch die Wälder immer etwas aus der Taverne mit. Was mit oft hilft, nach einem harten Kampf, schnell wieder auf die Beine zu kommen. So blieb ich einfach liegen, schaute in die Wolken die am Himmel vorüberzogen, und aß.

Nachdem ich mein Mahl beendet hatte setzte ich mich auf und schaute mich um. Die Lichtung sah aus als ob nichts gewesen wäre. Kein Kampf, kein finsteres Loch, kein gar nichts. Nur meine Axt und mein Schild zeugten von dem Ereignis. Das Essen half. Nach einer Weile konnte ich aufstehen. Dennoch war ich schwach.

Meine Axt hatte den Baumstamm bis zur Hälfte durchschlagen. "Wie soll ich die da bloß wieder rauskriegen!?" Ich zog mit aller Kraft an der Axt, doch die bewegte sich kein Stück. Ich stemmte meine Beine gegen den Baum, hielt mich mit den Händen an der Axt über dem Boden und versuchte mich wegzudrücken, um so die Axt zu befreien. Doch nichts rührte sich. Nur mein Rücken meldete sich wieder und ich lies von dem Versuch die Axt irgendwie aus diesem Baum zu bekommen ab. "So ein Mist", dachte ich, "aber wenigstens kann ich mein Schild mitnehmen und muss mir kein neues schmieden lassen. Ich ging zu meinem Schild und las es auf. Es hatte heftige Kerben, vom Schlag des Totenbeschwörers, den ich abgewehrt hatte. Ich küsste es, so wie ich es jedesmal tat, wenn es mir das Leben rettete, und wollte mich gerade umdrehen als ich einen Lichtblitz sah. Zuerst dachte ich es wäre nur eine Täuschung gewesen, doch dann sah ich es erneut ganz deutlich. Es schien irgendwie aus dem Boden zu kommen. Den Schild im Anschlag ging ich auf dieses Blinken zu.

Angekommen, kniete ich mich hin und schob das Gras ein wenig zur Seite. Vor mir lag ein Ring. Der hatte wohl die Sonne reflektiert und das blitzen erzeugt. Ich hob ihn auf und begutachtete ihn. Er war aus einer Mythril-Gold Legierung. Äußerst selten und wertvoll. Diese Legierung kann nur von sehr erfahrenen Schmiedemeistern bearbeitet und erzeugt werden. Die einzige Verzierung die der Ring aufwies, waren zwei, aus reinem Gold gezogene Linien, die den Ring in drei Glieder teilte. Mir kam der Ring irgendwie bekannt vor. Nur wusste ich nicht woher, doch dann viel es mir ein. So einen ähnlichen Ring hatte der Totenbeschwörer um die Finger, nur war der mittlere Streifen, der der durch die beiden goldenen Linien eingeschlossen wird, rot gewesen. Muss wohl ein ähnlicher Ring gewesen sein, dachte ich mir und freute mich doch noch einen Nutzen aus dem Kampf gezogen zu haben. Erfreut über diese Wendung streifte ich den Ring über meinen Zeigefinger, um ihn sicher zu verwahren.

Plötzlich spürte ich wie ein heißer Schauer, vom Ring ausgehend, durch meinen ganzen Körper jagte. Ich schaute auf den Ring. Der mittlere Streifen leuchtete feurig Rot. "Das ist der Ring des Totenbeschwörers", rief ich überrascht. "Das muss ich meinem Herzog, Ulfgar, zeigen, der wird wissen was es mit dem Ring auf sich hat. Sein Wissen reicht bis in die Alte Zeit hinein und dieser Ring ist garantiert nicht aus dieser Zeit. Ich kenne keinen Schmied der nur annähernd die Fähigkeiten besitzt einen solchen Ring zu schmieden.", sagte ich mir.

Ich wollte ihn abziehen, da dieser Ring scheinbar magisch war und möglicherweise irgendeinen Fluch oder eine Verzauberung auf sich geladen haben könnte, doch er lies sich kein Stück bewegen. Naja auch egal, dachte ich und wollte losziehen, um die Heimreise anzutreten. Ich fühlte mich auf einmal ungewöhnlich gut, wenn nicht sogar sehr gut und mein Rücken schien komplett regeneriert und meine Müdigkeit verflogen. Auf dem Weg aus der Lichtung heraus, kam ich an meiner Axt vorbei. Wütend darüber, dass ich sie zurücklassen musste trat ich gegen den Baum. Mit einem Lauten krachen stürzte dieser um.

Verdutzt schaute ich auf den Baum, der gefällt von meinem Tritt auf dem Boden lag, die Axt in seinem Stamm. Dann schaute ich auf meinen Fuß. Ich trat gegen den Baum rechts von mir und auch dieser schien meinem leichten tritt nicht standhalten zu können und stürzte ein. "Wow",, dachte ich, "coole Sache." Das war also die magische Fähigkeit des Ringes. Er machte mich stark. Kein Wunder, dass der Totenbeschwörer mich mit nur einem Schlag hat durch die Luft wirbeln lassen. Ich befreite nun mit Leichtigkeit meine Axt aus dem Stamm und zog weiter. Ich musste unbedingt so schnell wie möglich nach Ulfgard, um dem Herzog meine wundersame Errungenschaft zu zeigen.

Kaum hatte ich das gedacht, wurde ich mit einem heftigen Ruck nach vorne gezogen. Nur war ich nicht mehr im Wald. Um mich herum war alles mit rauchig grauem Nebel eingehüllt. Ich konnte kaum was sehen. So schnell der Nebel gekommen war, so schnell war er auch wieder weg. Ich schaute mich um. Ich stand in Ulfgard, vor meinem Herzog, der mich verwundert über mein plötzliches erscheinen anstarrte, seine Axt in der Hand.

Mich fragend wie ich so schnell hier hingekommen bin, warf ich mich vor Ulfgar auf die Knie, wie man es vor seinem Herzog tat. Mit einer Bewegung seiner Axt, befahl Ulfgar mir mich aufzurichten. Er schaute mich verwundert und mit seinen durchdringenden Augen vom Throne herunter an. "Entschuldigung, mein Herzog. Ich?", begann ich, doch Ulfgar unterbrach mich und sagte: "Ihr seid ein Glückspilz Rotbart. Woher habt ihr ihn?" Verwundert schaute ich meinen Herzog an. "Woher hab ich ? was?" "Den Ring der Mächtigen meine ich.", erklärte sich Ulfgar. "Den Ring der Mächtigen?", fragte ich verwirrt. "Na, der Ring an eurem Finger, der der Rot leuchtet, der Ring der Mächtigen ebend.", sagte er ungeduldig. Ich schaute auf meine Hand. "Ach so, den meint ihr. Ich wusste nicht, dass er so heißt.", sagte ich verlegen. "Den hab ich einem Totenbeschwörer abgenommen." "Ihr habt was? Ihr habt einen der "Mächtigen Fünf" getroffen und auch noch besiegt?" Nachdenklich in sich rein murmelnd sagte Ulfgar: "Ja so muss es gewesen sein, denn nur so hättet ihr in den Besitz des Ringes der Mächtigen gelangen können. Denn der Ring verlässt seinen Meister nur bei seinem Tot." Sich wieder mir zuwendend, sprach er: "Wie ihr sicher schon bemerkt habt könnt ihr ihn nicht mehr abnehmen. Ihr seid tatsächlich ein echter Glückspilz Rotbart, 2. Sohn des Dain, 1. seines Amtes, Erbe von Durin und Hüter von Thors Hammer. Einen Ring der Mächtigen, oh mein Gott. Dieser Ring verleiht seinem Meister Kräfte die sonst keiner besitzt, zumindest nicht in dieser Welt. Der Träger wird unermesslich stark und schnell. Außerdem erhält er die Fähigkeit sich zu teleportieren, was im Kampf äußerst nützlich sein kann. Um euch, euer plötzliches auftauchen zu erklären, Rotbart."

"Wer sind diese Mächtigen Fünf?", fragte ich. "Die Mächtigen Fünf ist eine Gemeinschaft aus der Alten Zeit. Viel weiß ich auch nicht über sie, ihre Geschichte weißt Lücken auf und besteht nur aus Bruchstücken. Die Mächtigen Fünf, bestehend aus einem Zwerg, einem Halbelf, einem Elf, einem Gnom und einem Abgesandten der Toten, dem Totenbeschwörer, waren eine Bündnisgemeinschaft, um die damaligen heftig währenden Krieger unter den Rassen zu beenden. Die Ringe der Mächtigen, ausgestattet mit verschiedenen magischen Fähigkeiten, geschmiedet in den Feuern des Bahls und verteilt an die Mächtigen fünf, sollten ihnen dabei helfen den Frieden herzustellen. Von den Fähigkeiten der anderen Ringe ist nichts bekannt.

Anfangs klappte das Vorhaben gut und die Mächtigen Fünf arbeiteten Seite an Seite und kämpften gemeinsam für Frieden. Doch bald stellte sich heraus, dass nicht alle Ringe gleichstark waren und Neid machte sich breit. Das Bündnis löste sich auf und die Mächtigen Fünf gingen ihre Wege und der Krieg brach erneut aus. Nie hat man wieder etwas von ihnen gehört. Geschichten entstanden und mit der Zeit wurden diese zu Legenden und Mythen. Ich bin einer der wenigen der von der Existenz der Mächtigen Fünf weiß. Die anderen die auch davon Wissen, kennen auch die Ringe und ihre Macht. Sei also immer wachsam und lerne den Ring zu gebrauchen. Am besten versteckt ihr ihn in der Öffentlichkeit, denn jeder der von Ringen weiß wird alles versuchen euch den Ring abzunehmen um Macht und Ruhm zu erlangen. Vor allem werdet nicht übermütig obwohl ihr mehr Kräfte nun besitzt als alle anderen. Ihr habt ja gezeigt, dass auch diese zu überwinden sind. Und nun erzählt mir wie es dazu kam, ich bin gespannt!"

Ich erzählte dem Herzog die ganze Geschichte. Als ich fertig war schaute er mich nachdenklich an. "Was macht einer der Mächtigen Fünf in unserer Welt? Oder besser was machte er hier und vor allem was war das für ein "Etwas" wovon ihr erzählt habt? Beunruhigend!" Zu sich selber: "Was hatte Osis vor? Was wollte er hier? Mhhh?" Bemerkend, dass ich noch da war, schickte er mich mit einer Handbewegung fort und versank wieder in seinen Gedanken. Mir war es recht, ich wollte unbedingt den Ring ausprobieren und ihn beherrschen lernen. Ich tat wie Ulfgar mir riet und versteckte den Ring unter einem Stück Stoff, dass ich bei einem Händler kaufte und mir um den Finger band. Meine Axt lies ich frisch schleifen und mein Schild lies ich ausbeulen und polieren. In der Taverne gestärkt verließ ich Ulfgard erneut, um neue Abenteuer zu bestreiten und meine neue Macht zu erforschen.

Auszug aus den Memoiren von Rotbart, 2. Sohn des Dain, Drachenkrieger, Schankwirt, Frechdachs der RAUFBOLDE, Hüter von Thors Hammer und Träger eines Ringes der Mächtigen. Festgehalten von Reisender(t), Rotbarts treue Begleiterin.