Der Fluch des schwarzen Drachen - alte Pergamentrolle

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Einst, vor langer Grauzeit, als der Krieg der Götter seinen Höhepunkt erreichte und Asche vom Himmel regnete. Waren es Kreaturen von kolossalem Ausmaße, welche in der Dunkelheit erhellt vom Feuer der Vulkane, eine erbitterte Schlacht führten. Die Flügel dieser mächtigen Wesen waren rußgeschwärzt und Blut loderte in der Lava der Berge. Drachenblut war es um genau zu sein. Drachen, nichts anderes waren diese Kreaturen. Eine absolute Pattsituation stellte sich ein und es konnte kein Sieg errungen werden. Weder für die eine Seite, welche auf Geheiß Scerals kämpfte, dem Gott der Ordnung, noch die für die andere welche auf Befehl Syrthans dem Gott des Chaos in die Schlacht zog. Nachdem der Krieg der Götter ein Ende fand, waren die wenigen überlebenden Drachen herrenlos und kein fremder Wille wurde ihnen aufgezwungen. So einten sich die Drachen und versprachen, die Werte des Gleichgewichts zu waren. Mit ihrer tausend Jahren alten Weisheit überlebten sie so manche schreckliche Zeit und nie mischten sie sich in die Kriege der Menschen, Zwerge, Elfen oder Gnome ein. Sie verschworen sich der Neutralität und erfüllten ihren Schwur. Dies war die Ära der Drachen, eine Ära voller Weisheit und Gerechtigkeit.


Bis zur jener verhängnisvollen Nacht, als Herarux geboren wurde. Nie zuvor gab es einen vergleichlichbaren Drachen der dem Ei entsprang. Seine Schuppen waren mit einem silbrigem Schwarz gefärbt, so dass er mit Argwohn der Ältesten angesehen wurde. Doch sie behielten ihre Vorurteile für sich, welche mehr aus Furcht entstanden und integrierten ihn in die Gemeinschaft des Drachenrates wie jeden anderen Drachen auch. Zufrieden und von Glück erfüllt wanderte Herarux durch die nahegelegenen Wälder des Berges Usarien, die Feste der Drachen. Doch sollte diese Glückseeligkeit nicht ewig währen. Als Herarux einer seinen weiten Ausflüge nachging, stieß er auf eine Höhle, weit ab der Feste Usarien. In diesem düsteren Stollen war eine Kälte zu spüren, welche dem Drachen widerstrebte und doch wagte er sich, von Neugier getrieben, weiter hinein. Tropfen fielen von den Stalagtiten und erfüllten die Grotte mit einem feuchtmodrigen Geruch. Am Ende des Tunnels befand sich ein riesiger im Gestein geschlagener Raum.


Die Wände waren kahl und düster, doch sah man an den Wänden die ein oder andere ausgebrannte Fackel. Spinnenweben durchzogen die Wände. Schon lange war hier niemand mehr gewesen. In der Mitte des Raumes stand eine Art Altar, auf der eine etwa ein Meter große Kugel verankert war. Eine perfekte Kugel, ohne Makel vollkommen glatt aus schwarzem Gestein. Herarux nahm diese Kugel in seine Krallen und bewunderte sie. Sein Gesicht spiegelte sich in diesem Gestein, so glatt poliert war es. Immer tiefer blickte er, erst sah er nur die Schwärze, dann sein Gesicht und seine Augen. Ein Nebelschleier der seinen Geist noch trübte verschwand und immer tiefer wurde er in die Kugel hineingezogen. Feuer...Blitze...Drachengesichter...Kampf...Tod. Verschrocken von diesen Bildern warf er die Kugel mit voller Wucht gegen die Wand der Höhle und die Kugel zerbarst, gleich dem Glase in tausend Stücke.


Ein Fragment aber, kaum größer als zwei Menschenfinger, flog auf Herarux zu und bohrte sich in seine Brust. Langsam fiel er auf die Seite und herabstürzendes Gestein begrub ihn. Sein Herzschlag hatte sich, vergleichbar einem Winterschlaf, verlangsamt. Drei Jahrzehnte lang, lag er unter dem Geröll begraben, bis wieder Leben in ihn kehrte. Mit erstarktem Geist sprengte er durch sein ruckartiges Aufstehen das Geröll in alle Richtungen. Da stand er, Herarux der schwarze Drache, voller Stolz und genährt von Zorn und Verachtung. Am Höhlenausgang ließ er sich vom Berge fallen, im Windstrom breitete er seine mächtigen Flügel aus und flog über das Land. Über Wälder, Seen und Berge flog er, auch über das ein oder andere Dorf der kleinen Wesen. Pure Verachtung für deren Treiben empfand er, Hass stieg in ihm auf. Doch er beließ es dabei, verdrängte seine Gefühle und setzte seinen Flug gen Usarien fort.


Der Drachenrat sah ihn verwundert an, als er an ihnen vorrüber schritt. "Lang war deine Abwesenheit, Herarux." sprach einer der Weisen, doch Herarux antwortete nicht. Seltsam verhielt er sich in letzter Zeit, darüber war sich der Drachrat einig, nachdem der schwarze Drache einige Wochen in Usarien verweilte und sich immer weiter zurück zog. Noch oft wanderte er durch die Wälder, meistens begleitet von den jüngeren Drachen, die empfänglich waren für seine dunkelen Philosophien. Als der Drachenrat von Herarux Hasspredigten gegenüber den jungen Drachen hörte, wurde er in die Vesammlung zitiert. "Was treibt Dich dazu mit solchem Hass, dem kleinen Volk gegenüber zu stehen? Was taten sie Dir?" Der schwarze Drache blickte den fragenden an. "Sie sind eine Schande, für diese Welt. Sie führen Kriege und zerstören was uns lieb ist. Sie verdienen das Leben nicht." In seinen Augen funkelte pures Gift. "Nie haben wir uns eingemischt in die Belange der kleinen Wesen und so soll es auch bleiben" sprach der Älteste. "Aber sie zerstören unser Land, diese widerwärtigen Geschöpfe!" entgegnete er. "Herarux!" fuhr der Drache ihn an."Du hörtest was ich sagte."Der schwarze Drache nickte widerwillig und verließ den Rat.


Rastlos durchstreifte er die dunklen Haine des Waldes. Er war es überdrüßig immer nur friedlebend durch die Welt zu ziehen, also entfaltete er seine Schwingen und reiste hinaus in die Welt. Von einem Dorf zum nächsten, egal ob ein Dorf der Gnome, Zwerge, Elfen oder Menschen. Er übrgab sie alle dem Feuer und keinen ließ er am Leben. Der Rat beschloß, das er aufgehalten werden mußte, doch wer sollte dies erledigen? "Ich werde Ihn zur Vernunft bringen!" sprach ein gelbbrauner Drache und flog Herarux hinterher, immer der Spur der Verwüstung folgend. Herarux war mittlerweile weit im Osten auf ein Menschendorf gestoßen, das er mit Vergnügen der Vernichtung preisgeben wollte. Rauch stieg auf, das Dorf brannte und überall lagen die Bewohner des Dorfes in ihren eigenem Blute.


"Haltet ein Herarux! Lasst ab von dem Wahnsinn!" sprach der gelbbraune Drache voller Entsetzen. Herarux, der einen Menschen in seiner Kralle hielt, blickte den Drachen an. Er schien ihm nicht bekannt durch den roten Schleier der seine Augen trübte. Er zerquetschte den Menschen in seiner Kralle, entledigte sich der Leiche und stürmte dem anderen Drachen entgegen. Ein Kampf brach aus, doch der Drache wehrte sich nicht, er verteidigte sich nur und agierte nicht selber. Herarux schmetterte den Drachen im Flug gegen die Felsen und riss dem feindlichem Drachen die Kehle auf und das schwarzrote Blut lief an den Felsen herunter. Er blickte den Drachen tief in die Augen und der Schleier löste sich auf. Klarer immer reiner wurde sein Blick, bis ein vertrautes Gesicht vor ihm auftauchte. Der gelbbraune Drache sprach seine letzten Worte: "Warum?....arkkrr......... Bruder."


Herarux, der dem Wahsinn nur noch mehr verfallen ist, stürzte sich mit purem Jähzorn gen Usarien. "Warum haben sie meinen Bruder geschickt, diese Feiglinge?" Dort angekommen versprühte er voller Hass sein Feuer und die letzte Schlacht der Drachen begann. Viele junge Drachen stellten sich auf die Seite des schwarzen Drachen. Blitze zuckten durch den Himmel, welcher von Drachen gefüllt. Hunderte von Drachen starben bei dieser grausamen Schlacht. Die Feste blutete und der Wald fing Feuer. Selbst die Luft schien zu brennen. Im letzten Akt der Verzweiflung schafften die Weisen Drachen es Herarux zu töten. Und sein Gefolge floh aus Angst vor den Konsequenzen. Der letzte Rest vom Drachenrat warf den Leichnahm in die Feste der Drachen und versiegelten ihn auf immer, indem sie den halben Berg zum Einsturz brachten. Die Drachen verschwanden aus der Geschichte und sie wurden zu Legenden. Aus den Legenden entstanden Sagen. Und die Sage ist das einzige was der Welt noch blieb.