Königliche Akademie

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Aus hellem Sandstein gemauert, erheben sich am Rande des Marktviertels von Yath d'Oloth die Wände eines für die Schattenstadt untypischen Gebäudes in Richtung Himmel. Die umgebenden Straßen und Plätze füllen sich zu mehreren Tageszeiten mit Studenten aus dem ganzen Land. Die Königliche Akademie zu Yath d'Oloth ist der Grund für ihre Reise in die Schattenstadt. In der Nähe der gehobeneren Wohnvierteln gelegen, knapp unterhalb der Altstadt, ist die Akademie auch für viele Anwohner zu einem Symbol des Wohlstandes geworden.

Äußerer Aufbau

Die vier Stockwerke überragen die umliegenden Gebäude, sodass man von dem zentralen Turmaufbau einen ausschweifenden Ausblick auf die Dächer und Straßen der Schattenstadt hat und südwärts bei klarem Wetter bis nach Hohenau blicken kann. Wer als Fußgänger vom Westtor in Richtung des nahe gelegenen Marktes oder zum Palast neben dem Gebäude her läuft, benötigt durchaus einige Minuten bei gemütlichem Tempo von einem Ende der Akademie zum anderen.

Doch nicht nur durch ihre Größe hebt sich die Akademie von den meisten anderen Gebäuden der Schattenstadt ab. Die schwarzen Granitsäulen, die einen Arkadengang um das Sandsteingemäuer ziehen, zusammen mit den hohen Rundbogenfenstern und dem kunstvoll gearbeiteten Kreuzgratgewölbe, sind ein seltener Anblick in Yath d'Oloth. Eine Erinnerung an die einstige Pracht der königlichen Metropole Regia caput mundi wollten die Baumeister mit nach Yath nehmen. Freilich übertrumpft der Palast des Königshauses die Akademie bei Weitem, doch vor allem durch die farbliche Anpassung an die Gebäude der Schattenstadt – nicht zuletzt durch das typische Schieferdach – bildet sie zugleich ein Symbol des Wandels für die rapacides regnum.

Innerer Aufbau

Halle der Könige

Im Inneren des Gebäudes führen die beiden Pforten auf der nördlichen und westlichen Seite durch zwei Bogengänge zu einer zentralen Halle, die sich durch die untersten drei Stockwerke zieht. Die zahlreichen Stützpfeiler bilden an der Decke ein komplexes Gewölbe, in dessen Zentrum ein Schlussstein mit dem Bildnis der bisherigen Könige, umgeben von ihrem Rat, eingesetzt wurde. Der Fußboden ist in diesem Teil im Gegensatz zu dem Rest des Hauses mit Fliesen aus rotem Malran, einer seltenen Variante des Marmors, bedeckt. In dieser Halle kommen die Studenten täglich zusammen, allein durch die zentrale Lage bietet sich ihnen kaum eine Möglichkeit, die Halle zu umgehen. Auch für Lerngruppen jeder Größe dient sie zunächst als Treffpunkt, wie auch für vieles weitere im Alltag der Novizen. Dieser Raum bildet somit abgesehen von dem Refektorium nebenan der einzige Ort, an denen den ganzen Tag über lautstarker Betrieb herrscht.

Refektorium

Lange Tischreihen aus poliertem Eichenholz ziehen sich durch den an die Halle der Könige grenzenden Saal. Auf den Bänken sammeln sich die Novizen nicht nur zu den Mahlzeiten, sondern auch für größere Klausuren oder Veranstaltungen. Am nördlichen Ende bietet eine weitere Tafel, quer zu den restlichen, den Dozenten Platz.

Zu fast jeder Tageszeit wird der Saal dominiert von lauten Gesprächen über die buntesten Themen. Die dortige Küche bietet den Studenten nicht nur nahrhafte Verpflegung zu erschwinglichen Preisen, sondern auch anständiges Geschirr. Von dem roten Tongeschirr wird nicht, wie vielerorts üblich, mit Holzbesteck gegessen, sondern mit Messern, Gabeln und Löffeln aus Metall.

Vorlesungs- und Praktikumsräume

Die restlichen Teile des Gebäudes sind weitgehend von Stille geprägt. Nur einige wenige Unterhaltungen in angemessener Lautstärke finden in den oberen Stockwerken statt, in denen hohe Säle voller Stuhl- und Tischreihen dominieren. In dem Großteil dieser Räume werden die Novizen unterrichtet, nur die fähigsten Dozenten haben die Chance, hier in Yath d'Oloth vor den großen Schiefertafeln zu stehen, die die Stirnseite der Zimmer schmücken.

Kleinere Laboratorien sind ebenfalls vorhanden, jedoch nur zum Durchführen ungefährlicher Experimente und Untersuchungen. Wer den Plan hegt, große Feuersäulen oder eine Flut aus Blitzen zu beschwören, sollte sich besser ein Areal außerhalb der Stadtmauern suchen.

Ansonsten findet sich für jedes Gebiet ein bestens ausgestattetes Labor. Seien es Botaniker, Optiker oder Geologen, ein jeder findet hier seinen Platz zum Experimentieren. Nicht selten macht ein Student oder ein Forscher eine unerwartete Entdeckung und prägt somit seinen Namen unweigerlich in die Liste berühmter Wissenschaftler und Magier.

Obere Etagen

Zwei Treppenhäuser führen auf den den Haupteingängen gegenüber liegenden Seiten in die oberen Stockwerke. Die vier zentralen Korridore in den untersten drei Ebenen sind von symmetrisch angeordneten Türen flankiert, die zu verschiedenen Räumen führen. Im ersten und zweiten Obergeschoss führt ein weiterer Rundgang parallel zu den Galerien der Eingangshalle und orthogonal zu den Hauptkorridoren zu weiteren Zimmern. Das oberste Stockwerk weist zudem zentral eine breite Wendeltreppe auf, die zu einem achteckigen Turm über dem Dach der Akademie führt. Auf den Balkonen dieses Turms kann man nicht nur strategisch günstige Ausblicke auf das Umland erhaschen oder die romantische Zweisamkeit bei Sonnenuntergang genießen, sondern sie dienten bis zum Bau des Observatoriums für die Studenten als Möglichkeit, das Himmelszelt zu erforschen.

Weiter oben finden sich neben den zahlreichen Lehrräumen auch die Schreibstuben der Dozenten und des Erzmagisters, der die Leitung der Akademie inne hat.

Diese Stockwerke sind erfüllt mit dem Prickeln der Neugier, die die Studenten und Lehrer antreibt. Die Macht des alten und neuen Wissens liegt oft nur einen ausgestreckten Arm entfernt.

Skriptorium

Auf der dritten Etage verrät das melodische Kratzen der Federn auf teurem Pergament das Skriptorium, in dem Schriften vervielfältigt oder neu verfasst werden. Priester und Wissenschaftler suchen diese Räumlichkeiten gerne auf, um ihre Theorien zu verbreiten oder alte Schriftstücke zu kopieren. Hier arbeiten Meister der Kalligraphie ebenso fleißig, wie ihre Studenten, die ihre Aufmerksamkeit den zarten Schwüngen der bekannten Schriftzeichen und Runen widmen wollen. Auch Karten oder Zeichnungen werden hier auf frisches Pergament übertragen. Wer einige Goldstücke mehr zahlt, kann sogar Tinte in verschiedenen Farben auf seiner Abschrift finden.

Bibliothek

Die oberste Etage ist im Gegensatz zu der strukturierten Raumaufteilung der unteren Ebenen komplett von einer Bibliothek ausgefüllt. In teilweise mit Gold oder Silber verzierten Regalen aus verschiedenen Hölzern findet sich die eindrucksvolle Sammlung der Schriften aus der Stadt Regia caput mundi, fortlaufend ergänzt durch die wissbegierigen Archivare, die in allen Winkeln des Landes unterwegs sind, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und sie nach Yath d'Oloth zu tragen. Besonders empfindliche Schriften werden in Glasvitrinen aufbewahrt, um die Informationen der anfälligen Seiten zu erhalten. Mehr als ein Menschenleben wäre von Nöten um den gesamten Wissensschatz dieser Bibliothek in sich aufzunehmen. Zu jeder Tageszeit schleichen Gelehrte durch die Regalreihen, auch viele Schüler nutzen hier die Möglichkeit, Schriften zu studieren, die andernorts unter Verschluss gehalten werden. Mehrmals schon sollen Studenten durch die Bibliothek Dinge erfahren haben, die nicht einmal ihre Dozenten wussten. Für jene, die sich darauf einlassen, ist das Studium ein tägliches Abenteuer.


Wie es in einer anständigen Bibliothek üblich ist, sind die Schriften in verschiedene Abteilungen sortiert. Kleine Messingschilder verraten den unerfahreneren Lesern die Themen der Sektion. Einige Bereiche sind jedoch für die Öffentlichkeit versperrt. Wissen, das in den falschen Händen zur Gefahr werden könnte, insbesondere die Abteilungen für Nekromantie, Dämonologie und die geächtete Blutmagie, wird durch mächtige Bannzauber und Schlösser aus Mithril vor dem Zugriff Unbefugter verborgen. Nur die Adepten der höheren Zyklen und selbstverständlich ihre Dozenten sind berechtigt, diese Schriften einzusehen.

Auswärtige Institutionen

Außer dem Hauptgebäude gehören noch einige Teile der Schmieden und Werkstätten Yaths zur Akademie, wenngleich sie nur angemietet wurden. Dort werden nicht nur die Grundlagen der Handwerke vermittelt, es bietet sich für erfahrenere Studenten auch die Möglichkeit, kreativ an neuen Techniken zu feilen. Besonders im Bereich der magischen Handwerkskunst bieten sich den strebsamen Schmieden schier unendliche Techniken, die nur auf ihre Entdeckung warten.


Viele Projekte, unter anderem auch das Observatorium der Schattenstadt, werden außerhalb des Gebäudes von Abgesandten der Akademie begleitet. Täglich ergeben sich den Forschern neue Gelegenheiten, ihre Neugier in Wissen zu verwandeln.

Lehrgänge

Gelehrt werden an der Königlichen Akademie sämtliche arkane und handwerkliche Künste, die in Endurias überwiegend vorkommenden Kampfschulen, sowie einige weitere gesellschaftliche und wissenschaftliche Fächer. Neben dem Verbreiten von Wissen steht die Forschung ebenfalls im Zentrum ihrer Aufgaben. Neugierige und strebsame Novizen werden mit offenen Armen empfangen und entsprechend ihrer Interessen ausgebildet. Dementsprechend viel Freiheit bietet sich den Studenten, da sie nahezu ungehindert forschen können und die Restriktionen des Rates in Palandur in der Schattenstadt nicht gelten. Aus Furcht vor der Magie der Alten Zeit verbannen viele Akademien in dieser Welt weite Teile der arkanen Künste von ihrer Institution. Doch die Magier der Akademie haben erkannt, dass die Macht der Alten Magie nur dann entfesselt werden kann, wenn alle Aspekte in ihrer Gesamtheit beleuchtet werden.


Durch die Verbindung zu den Göttern der Neuen Ordnung in der Schattenstadt geraten die Dunklen Künste besonders in das Interesse der dortigen Novizen. Nekromantie, die Kunst der Totenbeschwörung, ist spätestens seit den Angriffen der untoten Horden auf Endurias fester Bestandteil des Lehrangebotes.


Letztlich ist die Königliche Akademie auch Ausbildungszentrum der Garde des Königshauses. Viele junge Frauen und Männer tun hier die ersten Schritte, um zu einer gefürchteten Hexenmeisterin oder einem ehrenhaften Kriegsfürsten zu werden. Nicht nur das Führen des Klingen oder das Schwingen der Stäbe üben sie regelmäßig. Nur wer sich in Wort und Schrift auszudrücken vermag, kann später einmal Geschichte schreiben. Und das Wissen um die Vergangenheit gehört ebenso zu ihrer Ausbildung, wie das Hoffen auf eine strahlende Zukunft.

Aufnahme

Die Aufnahme an dieser Institution geschieht in der Regel über den Beitritt zur Garde der rapacides regnum oder die Bewerbung um ein königliches Stipendium beim Erzmagister der Akademie. Letztere werden nur an jene vergeben, die sich im besonderen Maße präsentieren können und kein Feind der Monarchie sind.

Geschichte

Nach dem Verfall Regia caput mundis im Jahre 763 nach der Gründung Palandurs, flohen die meisten Überlebenden der Seuche nach Yath d'Oloth. Zunächst reihte man sich in die Gemeinschaften der dortigen Akademie oder des Tempels ein, doch viele Gelehrte, vor allem Magier, distanzierten sich bald von den Riten und Glaubenspraktiken der Priester, die ihrer Meinung nach einer rationalen Forschung im Wege standen. Die Notwendigkeit, wieder eine gesonderte Akademie zu errichten, wuchs täglich.


Erbaut und eröffnet wurde die Akademie schließlich im Jahre 764, während der Amtszeit ihrer Majestät Königin Rihanna Fentys. Die Leitung als Erzmagister hat seitdem der Elf Midori Hikari inne.


Am Jahreswechsel des Jahres 764 kam es durch die Etablierung der Gilde Magica aeterna zu einer Neuorientierung der Akademie. Zwar diente sie immer noch der Königlichen Garde uneingeschränkt als Ausbildungszentrum, doch rückten die magischen Lehren fortan stärker in das Zentrum des Interesses. Die Freiheiten, die sich durch den Standort boten, bildeten idealen Nährboden für den Zirkel der ewigen Magie, der ungehindert nach den Mysterien der Magie zu forschen gedachte. Doch die Zeiten warfen ihren drohenden Schatten bereits auf das Vorhaben der jungen Magierallianz. Horden aus dem Totenreich bedrohten die Vorhaben der Magier und gaben ihnen eine erste Gelegenheit, ihr Können und ihre Loyalität zu beweisen.


Der Preis des Krieges war enorm. Am 21. Dervon im Jahre 765 nach der Gründung Palandurs stürmte die Allianz der Lebenden die Feste des Feindes am Schattentann. Physische, wie auch arkane Kräfte trafen aufeinander und die Macht ihres Gegners brach die Steine, die sie Jahrhunderte lang eingeschlossen hatten. Das Voragogebirge erbebte und am 23. Dervon zerbrachen die Gipfel über der Schattenstadt. Yath d'Oloth wurde begraben unter Schutt und Geröll und mit ihnen die Mauern der Königlichen Akademie. Heute erhebt sich ein junger Baum aus den Felsbrocken, die das Gebäude begraben hatten. Es heißt, Zernalon selbst habe den Baum gesegnet, der keiner anderen bekannten Pflanze in ganz Endurias ähnelt. Seine Rinde strahlt eine sanfte Wärme aus, selbst im tiefsten Winter, wohingegen nicht einmal die härtesten Mithrilklingen sie durchdringen können. Auch die herabfallenden Blätter sollen angeblich gegen eine Vielzahl von Krankheiten wirksam zu verwenden sein.