Targu
Die Targu waren ein Wüstenvolk, dessen Siedlungsgebiet sich über die gesamte Khantib Wüste in Zyrthania erstreckte. Sie trotzten jahrhundertelang den schwierigen Bedingungen des dortigen Klimas bis sie, etwa einhundert Jahre nach dem großen Beben, spurlos verschwanden. Angeführt wurden sie von einer langen Reihe von Königen, zuletzt von einem Kindkönig unbekannten Namens. Das Volk der Targu strebte nicht nach Expansion, aber erhob Anspruch auf die Herrschaft über die Khantib Wüste und die dortigen Oasen. Es gab keine dokumentierte Schlacht in der Wüste, aus der sie nicht als Sieger hervorgingen. Die Anführer der Targu galten als berüchtigte und angesehene Totenbeschwörer. Legenden zufolge machten sie sich ihre Feinde untertan indem sie die Leichen der besiegten Gegner zum Leben erweckten und in den Kampf schickten. Niemals jedoch erweckten die Targu Verstorbene aus ihren eigenen Reihen. Sie horteten ihre Schätze und Reichtümer in zahlreichen Labyrinthen tief unter dem Sand der Wüste. Auch ihre Toten begruben sie dort in imposanten Grabbauten. Aufgrund der klimatischen Bedingungen eignet sich die Wüste nicht für längere große Expeditionen, weshalb nur wenige dieser Orte bislang gefunden und erforscht wurden. Relikte und Schätze der Targu sind in den Akademien, bei Kunsthändlern, Sammlern und Schmugglern sehr begehrt und erzielen ungewöhnlich hohe Preise. Die Aussicht auf Reichtum lässt so manchen Abenteuer leichtsinnig die Gefahren der unwirtlichen Khantib Wüste vergessen.
Bis heute konnte das plötzliche Verschwinden der Targu nicht erklärt werden. Gerüchten zufolge haben sich die erweckten Toten gegen sie gewandt. Andere Legenden berichten, dass Xzarrus selbst die Targu vernichtete, da ihre Anmaßung der Herrschaft über die Toten ihn erzürnte.