Perlenbach
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Perlenbach / Perlenklamm / Perlenfall
Der Perlenbach
(In der Nähe Thoringards im Freien Mittelreich Greifensichel)
Der Perlenbach entspringt am westlichen Hang des Bingenfels. Von den Höhen des Gebirgsmassives bahnt er sich zunächst seinen Weg quer über die Thorinshöh. Etwa in der Mitte der Thoringshöh haben die Bewohner Thoringards einen Teil des Baches umgeleitet und nutzen nun in und um die Stadt herum die Wasser des Baches. So werden beispielsweise die Sägewerke sowie etliche Mühlen durch den Perlenbach angetrieben, seine Wasser speisen mehrere Thermen der Stadt und dienen zur Brandbekämpfung.
Außerdem darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben, dass das weiche Wasser des Perlenbachs einen nicht unerheblichen Anteil zum hervorragenden Geschmack sowie der guten Verträglichkeit des weit über die Grenzen bekannten Ferdoker beiträgt. Braumeister aus allen Herrenländern haben bereits das Wasser des Perlenbachs untersucht um das Geheimnis des Ferdoker zu lüften, doch konnten sie bisher nirgendwo sonst ein vergleichbares Wasser finden. Ebenso ist auch schon eine ganze Reihe von Alchemisten jämmerlich daran gescheitert, die Qualität anderer Quellen dem Wasser des Perlenbachs anzugleichen.
In Thoringard werden außerdem etliche Teiche und Weiher mit dem Wasser des Perlenbach versorgt, und die blühenden Parkanlagen der Stadt verdanken ihre Farbenpracht ebenfalls den Wassern des Perlenbaches. Im weiteren Verlauf versickern die Reste des abgeleiteten Wassers dann ein wenig weiter entfernt im fruchtbaren Boden der Greifenwiesen.
Die Perlenklamm
Der Hauptarm des Perlebachs fließt nach der künstlichen Abzweigung weiter über die Thorinshöh bis er schließlich die Ogersichel erreicht.
Auf seinem Weg dorthin vereinigen sich ein paar kleinere Rinnsale und Quellen mit dem Perlenbach, sodass schließlich eine ordentliche Wassermasse an die Ogersichel prallt. Diese Wassermassen in Verbindung mit den alljährlichen Fluten des Schmelzwassers haben seit Anbeginn der Zeit hart am Fels gearbeitet und einen ebenso schmalen wie tiefen Schnitt hineingewaschen. Dieser Schnitt, der den weiteren Lauf des Perlenbachs darstellt wird die Perlenklamm genannt.
Über Jahrhunderte hinweg haben unzählige Arbeiter und Handwerker aller Rassen die Perlenklamm bearbeitet um sie passierbar zu machen. Stufen wurden in den Fels gehauen, Seile als Handlauf angebracht und Wege und Abhänge mit Brettern und Bohlen begehbar gemacht. Zahllose Arbeiter haben dabei ihr Leben gelassen. Sie wurden Opfer der reißenden Fluten oder fanden an den gischtnassen Hängen keinen Halt und stattdessen ihr Ende durch tödliche Stürze in die Tiefe. Aufmerksame Wanderer stoßen bei Ihrer Passage durch die Klamm immer wieder auf Stellen im Fels, in die, mehr oder weniger sorgfältig, die Namen der Verstorbenen zum Gedenken eingraviert wurden.
Auch heute noch wird die Klamm regelmäßig von erfahrenen Arbeitern begangen und alle installierten Hilfsmittel kontrolliert, begutachtet und bei Bedarf verbessert oder ausgetauscht. Alte Seile werden hierbei gegen neue getauscht und morsche Bretter durch neue, mit Bienenwachs imprägnierte Bohlen ersetzt. Vermoosete Stufen werden gereinigt oder sogar neu geschlagen. Die tapferen Männer und Frauen, die diese schwierigen Arbeiten unter stetiger Lebensgefahr durchführen sind in Thoringard und den angrenzenden Städten des Mittelreichs hochgeachtet. Schließlich riskieren sie unentwegt ihr eigenes Leben um das wildfremder Reisender zu schützen.
Die Klamm stellt eine der lediglich zwei vorhandenen Ost-West-Verbindungen über beziehungsweise durch die Ogersichel dar. Selbstverständlich ist die Klamm lediglich zu Fuß passierbar und zudem sollte der Wanderer über eine ordentliche körperliche Verfassung verfügen. Reisende mit Fuhrwerken, Kranke und Gebrechliche oder Berittene müssen den weiteren Weg über die Karfunkelstraße und den Velcantispass auf sich nehmen.
Der Perlenfall
Inmitten dieser ungastlichen Umgebung schenkt die Natur dem mutigen Wanderer ein einmaliges Schauspiel. Aus einer Höhe von knapp zweihundert Schritt stürzen sich die Wassermassen des Perlenbachs den steilen Fels hinunter. In ohrenbetäubendem Getöse zerstäubt das Wasser am Boden der Klamm zu Abermillionen kleiner und kleinster Tropfen. Zur Mittagszeit, wenn die Sonne senkrecht über der Klamm steht und ihre Strahlen bis auf den Boden hinab reichen, funkelt die aufspritzende Gischt im Sonnelicht wie Unmengen kleiner Perlen. Dieses einzigartige Schauspiel gab sowohl dem Bach selbst als auch der Klamm und der Wasserfall einst den Namen.
Wo sich die Wasser des Perlenfalls in die Tiefe stürzen muss auch der bedauernswerte Wanderer seinen Weg finden. Hierbei spielt es kaum eine Rolle, ob er den Weg bergauf oder bergab begehen will. In jedem Fall ist er nass bis auf die Haut bis er, über unzählige glitschige Stufen im Fels, sein Zwischenziel erreicht hat. Von dieser Stelle aus beruhigt sich das Wasser das Baches nun langsam und fließt, mit Ausnahme der Schneeschmelze, mehr oder weniger ruhig seinem Ziel, der Seenplatte von Caerghullan, entgegen.
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