Elascar

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Frieden herrschte in der Welt Endurias, welche nur dünn besiedelt war. Elfen, Menschen, Zwerge und Gnome hatten sich an den schönsten Plätzen ihren Neigungen nach angesiedelt und ein zurückhaltender Kontakt wurde zueinander gehalten um, wenn es nötig war, gegen Untiere jeglicher Art vorzugehen. Die Lichten und die Dunklen Fünf hatten auf Endurias eine Welt im Gleichgewicht geschaffen und jeder war wohlgemut.


Doch dann sollte die Unruhe in Endurias Einzug halten, denn den freien Geistern erschien die Welt zu trist.Ziphelys, der Geist von List und Zwietracht, setzte sich einen Plan in den Kopf und wandte sich selbst an Levonar, um die Göttin um die Erschaffung einer neuen Rasse zu bitten. Levonar war entzückt, denn auch unter den Göttern hatte sich eine schwerwiegende Monotonie ausgebreitet und mehr als tägliche, kleine Streitereien, in ihrer Gesamtheit unbedeutend, gab es seitens der Götter zu vermelden: schließlich war das Land friedlich und gottesfürchtig.

Und so machte sich Levonar angespornt an die Arbeit und schuf ein neues Volk: Die Elascar vereinten alle angenehmen Eigenschaften, die den anderen Rassen bereits in die Wiege gelegt worden waren. Sie waren anmutig und rein, groß wie Menschen und doch so geschmeidig wie die zartesten der Elfen, intelligent und doch körperlich stark – denn jeden der Lichten Fünf hatte sie um eine Gabe ihrer selbst an das neue Volk gebeten. Und so besaßen sie insgesamt eine natürliche Anziehungskraft, die auf jeden, der sie sah, sofort und ohne Umschweife wirkte.


Levonar war begeistert von ihrem Werk und zeigte die Elascar den anderen Göttern, die ebenfalls beeindruckt waren. Dann wollten die Götter ihre neue Rasse nach Endurias schicken, doch hatten sie ihre Rechnung ohne Ziphelys gemacht. Dieser schlich sich in einer dunklen Nacht zu Visqe und berichtete ihr von dem neuen Volk. Die Dunklen Fünf hatten bereits von den Elascar gehört, denn solche Nachrichten verbreiteten sich schnell unter den Göttern. Verstimmt, dass sie selbst nicht Hand bei der Erschaffung anlegen durfte war Visqe schon, und so fielen Ziphelys Einflüsterungen auf guten Nährboden. Und noch in der gleichen Nacht schlichen sich Visqe und Enzociar gekränkt in die Hallen, wo die Elascar schlafend davon träumten, am nächsten Tag nach Endurias zu gehen und dort Freundschaft mit allen Völkern zu schließen. Visqes grausames Lachen hallte in dieser Nacht in allen Ecken der Welt wider, erbost darüber, dass sie nicht an diesen schönen Werken hatte mit wirken dürfen, und Enzociar pflanzte einen dunklen Samen der Zwietracht in die Träume der Schlafenden.


Als der nächste Tag kam, gingen die Elascar nach Endurias und suchten die Elfen, Menschen, Zwerge und Gnome in allen Ansiedlungen, die sie der Größe nach als lohnenswert empfanden, auf. Sie knüpften Bande der Freundschaft, denn ihr natürliches Charisma machte es ihnen leicht und keiner bemerkte den feinen, spöttischen Zug um die Mundwinkel eines jeden Elascar.

Niemand bemerkte zuerst den schleichenden Wandel, der dazu führte, dass die Elascar in allen Ansiedlungen die Macht übernahmen. Sie wurden wie Könige behandelt, ein jeder überall, denn sie waren ja fast allmächtig und von den Göttern geschickt. Wie konnte so etwas schlecht sein?

Doch das konnten sie und ohne dass es jemand begriffen hätte, wurde Endurias dunkler und dunkler und die Elascar zeigten ihr von Träumen des Hasses durchwuchertes wahres Gesicht: Hinter einer schönen Maske gierten sie nach Macht. Und die bekamen sie durch die Unterdrückung der anderen Völkern, mit denen sie in Eintracht und Frieden hätten leben sollen.


Niemand weiß heute mehr, wie lange es dauerte, dass die Sterblichen begriffen, was vorging, doch schließlich kam es zum Krieg um die Macht, welcher das Antlitz Endurias' auf Jahrhunderte verändern sollte.