Das Schicksal
Der alte Mann fängt an zu erzählen:
„Natürlich kann ich Euch was dazu erzählen.
Also, das erste was es gab war das Irdium,das Diesseits und das Virtuum, das die Welt der Götter darstellt und die zwei mächtigen Götter Sceral und Syrthan. Das Virtuum ist unendlich und liegt auf einer spiritualen Ebene, außerhalb des Irdiums, welches ausschließlich den sterblichen Kreaturen vorbehalten ist. Alle Lebewesen, die gottfürchtig sind und im Irdium sterben, treten ihren Marsch zum Paradies an, müssen dabei aber das Virtuum durchqueren und werden auf ihre Taten, ihren Mut und ihre Tapferkeit geprüft und selektiert. Wer also ein mikrigies, feiges Dasein im Irdium führte, hat keinerlei Anspruch auf einen Platz im Paradies und irrt für den Rest der Zeit im Virtuum herum. Deshalb gibt es in der Welt der Götter nochmals einen besonderen Ort, der lediglich Gottheiten zusteht. Diese Welt ist das sogenannte Gottreich, welches sich Sceral und Syrthan teilten.
Der Anfang von Ankrador beginnt laut den letzten Erkenntnissen der Geologenzwerge vor etwa 15000 Jahren. Zu dieser Zeit entstand der gesamte Flecken Boden unter unser aller Füßen. Dies kann auf die unglaubliche Macht der beiden Götter Sceral und Syrthan zurückgeführt werden. Warum die beiden die Erde und die Meere erschufen, dass weiß niemand, jedoch sollten wir ihnen dafür dankbar sein. Jedenfalls, mit der Zeit wurde der Boden von Pflanzen bedeckt und von Kreaturen aller Art bevölkert. So entwickelten sich auch die 4 verschiedenen Grundvölker. Alle streng unter sich, da sie niemandem vertrauten, außer sich selbst. Die Menschen auf Wiesen und Hügeln, die Elfen in Wäldern, die Zwerge in Hochgebirgen und die Gnome in Gebirgen.
Diese frühe Phase der Entwicklung war die Zeit, wo die beiden Götter Sceral und Syrthan ihr erschaffenes Werk mit Freude gemeinsam beobachteten. Außerdem entstanden die Götterfamilien zu dieser Zeit. Sceral erschuff seine vier ihm unterstellten Götter aus seinem Fleisch und seinem Schweiß. Syrthan dagegen nutzte dafür seine Knochen und sein Blut.
Die ersten Zivilisationen begannen sich dann vor etwa 4000 Jahren zu entwickeln. Zuerst jede Rasse unter sich, dann jedoch mit immer höherer Offenheit zu den anderen Rassen. So ist zum Beispiel bekannt, dass die erste Symbiose der Völker aus Zwergen und Gnomen bestand. Sie bildeten ein riesiges unterirdischen Reich in den Bergen von [51|93] bis[60|99]. Dabei entwässerten die Gnome die Berge und die Zwerge konnten ohne Angst vor dem Ertrinken die wertvollen Erze und Steine abbauen und verarbeiten. Dann bauten sie gemeinsam ihr Häuser und Mauern auf und lebten in friedlicher Harmonie miteinander.
Auch die Menschen und Elfen fanden zueinander und entwickelten ein fröhliches Zusammenleben, unweit von den Bergen der Zwerge und Gnome. Sie errichteten ihre Zivilisationen vorwiegend auf Wiesen und Hügeln und in Wäldern. Die beiden Völker verstanden sich sogar so gut, dass einige unter ihnen feste Bindungen mit dem anderen Volk eingingen und somit ein fünftes Volk, die Halbelfen, entstand.
Jedes der Völker spezialisierte sich mehr und mehr auf ihre heutigen für sie markante Fertigkeiten, was natürlich den Handel unter ihnen anregte. Es gab viele Menschen, die voller Stolz ihre Adamantrüstungen spazieren trugen um Kraft und Wohlstand auszudrücken oder Gnome, die von Elfen gefertigte Seidenkleidung zu den feinsten Anlässen trugen.
Doch dann kam alles anders.
Sceral und Syrthan fingen an untereinander zu konkurrieren.
Jeder nahm für sich in Anspruch, den Hauptteil der Erschaffung der Welt getan zu haben und mächtiger zu sein als der andere.
Beide waren auf mehr Macht aus, zur Not auch von dem anderem Gott.
Vorallem Syrthan wurde immer wütender durch die ständigen Streitigkeiten zwischen den beiden. Dazu kamen Konflikte innerhalb ihrer beiden Götterfamilien.
So z.B. Xzarrus, der mit der Göttin Neriel eine Liaison einging, um an ihr Wissen zu gelangen und sich damit weitere Macht zu erlangen. Sein Plan flog zu seinem Pech auf. Sceral verbannte daraufhin Xzarrus aus dem gemeinsamen Gottreich, welches sich beide Familien teilten. Aus Rache stachelte Xzarrus Kordan an, der weite Flächen Wald abbrennen lies, was tausenden Elfen das Leben kostete und besonders Neriel zornig macht.
Irgendwann wurde es Sceral zu wild in ihrem gemeinsamem Reich und so erschuf er ein Bannsiegel um das Reich, welches die gesamte Familie von Syrthan aussperrte.
Syrthan schwor Rache für diese Schmach und seine Familie wandte sich nun endgültig dem Bösen zu.
Jeder von Ihnen ließ unzählige Horden von Monstern und Untoten in die Welt der fünf Völker frei, um Chaos, Tod, Gewalt und Schmerz zu verbreiten.
Zu dieser Zeit soll es vom Himmel Feuer geregnet haben und die Erde soll ständig gebebt haben. Die Meere sollen über die Küste geflutet sein und sämtliches Land unter sich bedeckt haben. Viele Menschen, Elfen und Halbelfen ertranken jämmerlich. Andere, die es noch rechtzeitig geschafft hatten auf höheres Terrain zu fliehen kämpften um jeden Flecken freie Erde für sich und ihre Freunde und Familien. So kam es zum Neunzigjährigen Krieg zwischen der Allianz der Elfen und Menschen, und dem Block der Zwerge und Gnome. Die Halbelfen bildeten ihre eigene Fraktion, waren jedoch eher Randfiguren in diesem grausamen Krieg um Lebensraum und nisteten sich auf dem Berg Allorgath [63|98] ein.
So ist es jedenfalls aus den verbliebenden Aufzeichnungen überliefert.
Auch im Virtuum herrschte Krieg.
Die Lichten Fünf standen den Dunklen Fünf gegenüber. Diese forderten eine Neue Ordnung, sowohl in den Reihen der Götter, als auch in den irdischen Gefilden. Die Macht der Bösen Seite war entschieden größer als die der Guten. In ihren Reihen kämpften gefährliche Drachen, blutrünstige Orks, Dämonen und eine steigende Zahl an Untoten, gefüttert durch den Krieg in der irdischen Welt.
Die Seite um Sceral konnte den Kampf nicht halten und musste sich von dem Schlachtfeld zurückziehen. Durch diesen Rückzug übergab Sceral die Macht im Virtuum an Syrthan, jedoch schützte das Bannsiegel weiterhin das Gottreich vor den Bösen Mächten.
Seit diesem Zeitpunkt wird das Reich der Götter durchgehend belagert. Die Zukunft wird zeigen, ob es bei diesem Patt bleiben wird, oder eine Seite am Ende siegen wird.
Durch das enormen Machtaufgebot im Virtuum entstand kurzzeitig eine Verbindung zwischen Irdium und Virtuum und ein Lichtstrahl von mehreren hundert Kilometern Durchmesser fegte über das Land und verbrannte alles in seinem Wirkungsbereich. Heute ist dieses Gebiet bekannt als die Heiligen Sümpfe [140|93].
Nachdem die Lichten Fünf nun vom Schlachtfeld gewichen waren, stoppten die Dunklen Fünf nun die Zerstörung des Irdiums und überließen dies nun vollständig den von ihnen erschaffenen Kreaturen und Mächten.
Als das Wasser wieder wich und wieder Land für alle Völker vorhanden war, einigten sich die drei Machtblöcke zu einer Beendigung des Krieges. Die Friedensverhandlungen fanden auf dem Berg Allorgath statt, welcher von dieser Zeit an den Beinamen Berg der Versöhnung trägt.
Man beschloss bei den Verhandlungen den Bau einer Hauptstadt, die ganz Ankrador repräsentieren sollte. Diese Stadt sollte zentral auf dem Kontinent liegen und ein Gemeinschaftswerk der Völker sein, um nachhaltig als Zeichen des Friedens zwischen Völkern zu dienen. Dieser Schritt stellt den Epochensprung zur jetztigen Moderne dar.
So, du Jungspund, nun weißt du über die Geschichte Ankradors bescheid.
Ich hoffe, du hast gut gelauscht und dir deine eigenen Gedanken dazu gemacht.
Krieg ist grausam, immer.
Vergiss das nicht, mein junger Zuhörer.
Auf das die Zukunft kriegfrei bleibt und die Götter ihren Kampf ebenfalls beenden können.“
Mit diesen Worten endete die Geschichtststunde und der alte, klapprige Mann war wieder alleine.
--Weste 00:33, 1. Nov 2007 (CET)