Valinors Erben
Valinors Erben sind eine Elfen- und Halbelfen-Gilde in Dunladan die sich der Bewahrung und Verteidigung der Natur verschrieben hat.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aus den Erinnerungen Olthrirs, hoher Magier des Turms zu Valimar
….
Ich erinnere mich daran, als wäre es erst gestern gewesen…
Die Ausläufer des mächtigen Berges und dazwischen unzählige Täler; weite mit langen Senken, übersäht mit Tausenden der mächtigsten und ältesten Bäume, Birken, Eschen, Eichen, Ulmen…bei jedem Schritt konnte man die Natur , konnte man den Wald riechen, liebliche Düfte der unzähligen verschiedenen Pflanzen, Büsche, Sträucher, Blumen, vermischt mit dem hölzernen Geruch der Bäume. Es roch nach reinstem Leben…nach endloser Zeit.
Und dann immer wieder kleine, verwinkelte, versteckte Täler, die durchzogen waren von kleinen Bächen, die sich vom Hauptstrom getrennt hatten und auf eigene Faust die Täler erkundeten, hier über eine kleine Klippe stürzend, hier kleine Teiche bildend… Idyllische, geheime Verstecke…am Ufer Schilf und dahinter ein Teppich aus buntesten Blumen, Orte der Ruhe, der Stille…der Einkehr, die noch nicht verderbt waren vom Bösen der Welt…
Nicht zu vergessen waren die mächtigen Seen, die überall in den Wäldern zu finden waren. Sie erfüllten die Luft mit Frische und klarten die Sicht…wenn sich die Sonne in ihnen spiegelte, wenn die Strahlen der Sonne an ihren Oberflächen gebrochen wurden, war alles erfüllt von tanzendem Licht… Stundenlang konnte man sich diesem Anblick hingeben.
Wanderte man die Pfade in Richtung Süden, durchschritt man schlicht die Natur…keine Anzeichen von Zerstörung oder Eingriffen menschlichen Ursprungs…Die Elfen und Halbelfen lebten in Einklang mit der Natur. Ja, sie verehrten sie… Vor Äonen von Jahren, als es noch keine Elfen, Zwerge oder gar Menschen gab, hauchten die Götter der Natur den Elfen ihren Hauch des unendlichen Lebens ein… Sie waren es, die im Auftrag der Götter die Natur beschützen sollten, Halbgötter, denen Weisheit und Macht gegeben war, um mit Liebe in einer Welt zu leben, die sie neben den Göttern vor allem verehrten….und um jene mit Hass zu vernichten, die das in Gefahr brachten, was unter dem Segen der heiligen Götter der Natur stand; sie waren die Wächter alles Heiligen…und nun sind wir es, die Nachkommen derer, die dereinst unsterblich durch diese Wälder wandern durften, sie zu behüten suchten, die ebensolches dürfen und versuchen…
Eines Tages schließlich kam das, was vorhergesehen worden war… Fremde Völker drangen in das Reich der Elfen ein. Und weil diese nicht verstehen konnten, was die Elfen zu ihrem Handeln antrieb und weil sie selbst besessen waren von Dämonen ihrer eigenen Götter, von Gier, von Hass, von Verlangen, kam es zum Krieg. Sie, die Menschen und Zwerge, huldigten nur den Göttern der Macht und der Zerstörung, nichts bedeutete ihnen der Anblick gedeihenden Lebens, sie konnten nur vernichten…die Natur war für sie nichts, das es zu verehren galt, sondern nur etwas, von dem man sich schamlos bedienen konnte.
Doch waren die Elfen diesem Schrecken schon begegnet…sie waren von den Göttern vorgewarnt worden und nun galt es umzusetzen, was durch die Jahre an Tradition weitergegeben worden war…es hatte ein Krieg begonnen, ein Krieg der Völker, der alles Existierende bedrohen sollte…ein Krieg, der für alle Zeiten andauern sollte, ehe beide Seiten kraftlos zusammenbrechen würden…der Frieden war für immer vom Antlitz der Welt gewichen…
Hier, in den Wäldern Valinors hatte sich eine Feste des alten Glaubens gebildet… Hier war die Konzentration der ältesten und heiligsten Mächte der Natur höher, als irgendwo anders. Die Wälder waren Zwingburg und oberster Tempel zugleich. In der Stadt der Elfen und Halbelfen, Valimar, konnten sich die Wächter Jahrtausende lang gegen die Bedrohung behaupten. In endlosen Jahren des Krieges war die Zahl der Elfen auf ein Minimum geschrumpft, hatten die verderbten Völker große Teile der Welt erobert und durch ihre Berührung für immer verflucht, doch diese letzte Bastion sollte niemals fallen, egal, wie groß die Bedrohung auch sein sollte.
Der Kult der Wächter des Lichts hatte sich hier formiert…und sie galten als die letzten Wahrer des Alten, Beschützer der Natur, Diener des ewigen Lichtes. Der goldene Hain des Lichts und der Schattenwald, zusammen die heiligsten Orte dieses alten Kultes, lagen tief in den Wäldern südlich Valimars. Die mächtigen Tempelanlagen dort, perfekt integriert in die Natur, waren das Herzstück allen elfischen Daseins und der Quell ihrer unsterblichen Macht. Nie durften diese Orte geschändet oder entweiht werden. Um dies zu schaffen, war Valimar, das im Laufe der Äonen zu einer der größten und herrlichsten Städte der Welt geworden war, gleichzeitig zu einem Bollwerk ausgebaut worden, an dessen Mauern die Feinde abprallten wie Wasser an Fels.
Valimar…meine Heimat…Valimar, mein Antrieb. Finster waren die Zeiten schon vor langer Zeit, und finsterer werden sie von Jahr zu Jahr. Doch es scheint, dass meine Zeit dem Ende entgegen geht…nicht dem Ende der Existenz, aber es ist nun an den Jungen, unsere heilige Pflicht zu erfüllen. All mein Wissen, all meine Erfahrungen habe ich weitergegeben…und wenn ich nun sehe, welches Feuer in den Herzen eines jeden jungen Kriegers brennt, weiß ich mein Volk und die Natur in guten Händen. Alles, was es zu lernen gibt, habe sie gelernt. Sie wissen um den Ernst der Lage und um die Ehre, die ihnen zu teil geworden war, indem sie diese Pflicht übertragen bekommen haben. Grimmig würden sie sich alle in den Kampf stürzen, bereitwillig alles gebend, nur um dem ewigen Lichte zu Diensten zu sein. Als Wächter und Behüter sehen sie sich…als Wächter und Behüter wissen sie, was Ihre Pflicht ist…was von ihnen gefordert wird…was sie letztendlich geben müssen…aber sie tun es, ohne zu murren…ohne Furcht in den Augen zu haben…oder Furcht im Herzen.
Sie sind Elfen und in ihren Herzen schallt das Gelächter des Kampfrausches…
…
Erinnerungen Aldáhrs, 3. Erzmagier des Turms zu Valimar
1276 Jahre sind vergangen, seit mein Ururgroßvater diese Worte niedergeschrieben hatte…
Und 1276 Jahre lang wagte es nicht einer, egal ob Elf oder selbst Zwerg oder Mensch, die Gültigkeit dieser Worte in Frage zu stellen…ja, nicht in wildesten Träumereien wäre diese Frage jemals aufgekommen…
Wie damals für meinen Ururgroßvater die Zeit des Aufbruchs gekommen war, so ist nun auch die meine gekommen…die Wälder Valinors hinter mir lassend, getrost bei dem Gedanken, meine heilige Pflicht erfüllt zu haben und wohl wissend, das ich mein Feuer und mein Wissen an die weitergegeben habe, die fortan unsere heiligen Stätten verteidigen werden, auf dass die Wächter der Natur niemals versagen werden…
Doch statt mich von diesen tröstenden Gedanken geleiten zu lassen, plagen mich Schuldgefühle und Bilder schlimmsten Schreckens und Grauens. Warum musste dies meine Zeit sein? Warum musste ich den Fall meiner Heimat mit ansehen, warum musste ich es sein, der nur tatenlos zusehen konnte, wie das zu Grunde ging, dass jahrtausende lang von meinem
Volk gehalten worden war?
Der Gedanke, versagt zu haben, durch Unfähigkeit den Untergang meines Volkes herbeigeführt zu haben, das Gefühl der Schwäche…der Ehrlosigkeit… jeden wachen Moment werde ich von diesen Dämonen heimgesucht, wird mein Geist davon verpestet… Ich kann nur hoffen, dass es den anderen nicht auch so ergeht, denn ich glaube, dass die wenigsten dem widerstehen könnten… Selbst mir gelingt dies nur mit der Aufbringung all meiner Kraft…die Trauer scheint mich allem beraubt zu haben…
Doch dieser eine gleichermaßen tröstende und erschreckende Gedanke muss letztendlich die Oberhand behalten: Die Kultur der Elfen konnte gegen solch tollkühnen Hass nichts ausrichten…machtlos mussten wir diesen teuflischen Schrecken über uns ergehen lassen…für Valimar hätte es keine Rettung gegeben…
Es war der Morgen des ersten Märzes gewesen, als die Erde zu beben begann…der Himmel, der eigentlich langsam hätte hell werden sollen, erfüllt von den ersten Strahlen des neuen Tages, wurde mit einem Male dunkler, als er es je in der schwärzesten Nacht gewesen ward.
Linien feurigen Abgrundes mischten sich allmählich in diesen Himmel, ein Anblick, der mir, einem Hohen Wächter, Todesangst einflößte.
Als wir, die Magier des Turms, dieses Schauspiel betrachteten, wussten wir schon, dass uns etwas Schreckliches bevorstehen würde…etwas, dem wir vorher wohl nie begegnet waren.
Und dann brach die Hölle über Valimar herein… Riesige Abgründe taten sich vor den Mauern der Stadt auf und aus ihnen strömten die Horden des Bösen…Welle um Welle finsterster Dämonen flutete gegen die Stadtmauern. Unsere Verteidiger wurden überrannt, ohne wirklichen Widerstand leisten zu können. Wie hatten nicht einmal die Zeit, uns irgendwie zu formieren, denn ein Gemetzel an unserem Volk hatte begonnen…
Doch so irrsinnig dies klingen mag, dies war nicht das Schlimmste…nach wenigen Minuten begannen sich dunkle, grauenvolle Stimmen in den Sturm zu mischen, der mit Wind und Donner über die Stadt hinwegfegte… Aus dem nichts loderte Feuer überall in der Stadt auf. Feuer, das nicht von unseren mächtigsten Flüchen gelöscht werden konnte…es waren dämonische Flammen direkt aus der Hölle, die alles verzehrten, was ihnen in den Weg kam. Der Boden bebte…und Valimar war nicht mehr…konnte nicht mehr sein.
Nur wenige überlebten diesen Tag. Ein Wunder, dass es überhaupt jemanden gab, der das Inferno überstand. Doch am Nachmittag des Tages war es einigen gelungen, sich um das Banner des Fürsten zu scharen. Ständig rief dieser seinen Leuten Mut zu und streckte mit blitzender Klinge einen Dämon nach dem anderen nieder, unerbittlich kämpfend, sich aufopfernd für seine Leute, ein Kraftspender für alle Verzagten. Er leuchtete von heiligem Lichte in der Finsternis, die alles umgab, was sich noch zu wehren versuchte, und als sich viele seiner stärksten und treuesten Offiziere und Soldaten um den Fürsten geschart hatten, gelang ihnen der Ausbruch aus der brennenden Stadt. Sie deckten den Rückzug vieler Elfen und Halbelfen, während auf den Feldern vor der Stadt eine wahre Schlacht entbrannte.
Viele Krieger waren gefallen und bis tief in die Nacht hatte die Schlacht vor Valimar getobt, doch am Ende war es den heiligen Streitern gelungen, den Sieg gegen die Legionen des Bösen zu erringen. Die Götter mussten sie gesegnet haben, denn anders wäre dieser Kampf nicht zu gewinnen gewesen. Als der Fürst seine Klinge aus dem Leib des letzten getöteten Dämons herauszog, brach der neue Tag an… 24 Stunden waren vergangen und nun war das Feld vor der Stadt übersäht mit Toten…mit hunderten von geschlachteten Dämonen…und ebenso vielen Elfen. Blutrot ging die Sonne auf und tauchte das Schlachtfeld in düsteres Licht. Dahinter lagen die verkohlten Reste der einst so prächtigen Elfenstadt… Valimar war gefallen…verzehrt von unbegründetem Hass in einer einzige Nacht und „Niemand“ hätte sie retten können.
Groß war die Trauer, die alles zu ersticken drohte. Doch wie der neue Tag heran gebrochen war, keimte Hoffung in den Herzen auf, denn die Schlacht war gewonnen und es schien, dass dieser Schrecken, von dem „Niemand“ wusste, woher er überhaupt gekommen war, besiegt worden war. Wenn dies eine Prüfung gewesen war, so ward sie bestanden. Und es wären nicht Elfen gewesen, wenn sie nicht mit neuer Hoffung in die Zukunft geblickt hätten, die ihnen nun zu Füßen zu liegen schien. Viel war verloren, das meiste für immer, doch nicht alles war verzehrt worden…das heilige Licht schien immer noch in den Herzen der Elfen Valinors und was gäbe es, dass sie nicht wieder hätten aufbauen können?
Die Kraft unseres Volkes ist Dank des Segens der Götter schier grenzenlos…mit diesem Wissen konnten wir lächelnd dem Kommenden entgegentreten.
Dieser Tag hatte alle Überlebenden wohl enger zusammengeschweißt, als es irgendein anderes Ereignis kaum hätte schaffen können. Und obwohl mich noch immer Zweifel und Ängste plagen… Ängste vor der eigenen Schuld… glaube ich, dass ich, wie die anderen auch, irgendwann auch darüber erhaben sein werde.
Einige Tage sind seit dem nun schon wieder vergangen und inzwischen bin ich weit entfernt von den noch immer schwelenden Ruinen der Elfenstadt. Denn wie schon gesagt, meine Zeit war gekommen. Elfen wandern, und dies kann keiner verhindern…
Wenn etwas unsere einstige Gemeinschaft charakterisiert hätte, dann wohl dieser Spruch. Und ebenfalls steht er für diese neue Gemeinschaft, die sich in den herrlichen Wäldern Valinors wieder formiert hat.
Es ist der Glaube an das Höhere, das über allen steht, aber alle miteinander im Geiste verbindet. Der Glaube an die alten und guten Mächte dieser Welt, deren Verteidigung alle zusammenbringt, die bereit sind, sich ihr bedingungslos hinzugeben. Ein jeder weiß, wem er vertrauen kann…und dieses Vertrauen ist Grundlage für dieses einzigartige Zusammenleben.
Die Gemeinschaft ist erneut erstarkt, gefestigt von Innen heraus…und sie sind dabei, das wieder aufzubauen, was verloren gegangen war. Noch immer werden sie geleitet vom Ewigen Lichte, das ihre Herzen seit Anbeginn ihrer Zeit erfüllt, und ich zweifle nicht an ihrem Erfolg. Denn sie sind Elfen…und sie sind die Erben Valinors.
giersch
Das Alte Valinor
Alten Legende berichten vom einstigen Königreich Valinor in dem die Elfen Dunladan in einer starken Nation geeint waren. Die Elfen Valinors lebten im vollkommenen Einklang mit der Natur, welche sie reich beschenkte und welcher die Elfen im Gegenzug große Verehrung zu Teil werden ließen. Doch wie in allen großen Reichen kam der Zeitpunkt in dem die Seuche der Dekandenz um sich griff.
Einige der Elfen waren nicht mehr gewillt das Gleichgewicht mit der Natur zu halten, sondern wollten ganze Wälder roden um Städte zu ihrem eigenen Ruhm zu erbauen. Dem Widersetzten sich andere Elfen, welche die Tradition und die Natur erhalten wollten. Der Ältestenrat zerfiel und der König Halar konnte es nicht vollbringen zwischen den streitenden Fraktionen zu schlichten. Bald sollte Blut die Elfenhaine beflecken.
Im großen Elfenkrieg zerfiel das einst große Reich und die Elfen wurden über ganz Dunladan verstreut.
Die Erben
Seit diesen Tagen mögen Jahrhunderte, Jahrtausende vergangen sein. Die Reiche der Menschen und der Zwerge erhoben sich und viele der neu entstandenen Elfenstämme wurden im immer kleiner werdende Biotope zurückgedrängt.
Die neuen Völker hatten keine Rücksicht vor der Natur, doch kein einzelner Stamm konnte sich ihnen entgegenstellen. In vielen Elfen keimte der Traum von einem neuen Valinor, in dem sich die Elfen vereint erheben und die Schlächter der Natur zerschlagen würde.
So sammelten sich die ersten Erben Valinors und bald entstand die Stadt Valimar, welche im Einklang mit der Natur angelegt wurde. Unter dem Fürsten Margolis erreichte sie eine große Blüte.
Doch erregten die Erben Valinors nun auch Zorn unter den Feinden der Natur, Räuber wilderten in ihren Jagdgründen und Dörfer wurden errichtet die die Tiere vertrieben. Mit vereinter Kraft jedoch konnten sie sich behaupten und der Natur ihren Platz erkämpfen.
Bald aber sollte sie ein weit größeres Unheil heimsuchen. Ein wahnsinniger Zwerg suchte das große Valimar heim und verbrannte mit bösem Zauber die Stadt und ihre Bäume innerhalb einer Nacht. Trotz des großen Verlustes, hielten die Elfen aber an ihrer Mission fest. Sie schworen Niemand und allen anderen Feinden der Natur Rache und zogen nach Süden um eine neue Siedlung zu errichten.