Ragnar Frostgrat

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Allgemeines

Steckbrief

Ragnar Frostgrât
Ragnar Frostgrât 760 nach der Gründung Palandurs

Gesicht: Wache, helle Augen blicken aus dem ernsten, von der Sonne gebräunten Gesicht hervor, je nach Lichteinfall funkeln sie beinahe türkis. Falten haben sich im Laufe der Jahre um seine Augen gebildet, doch sind es keine Lachfalten, sondern Male des Ernstes und der Sorge. Eine gerade Nase entspringt zwischen seinen gleichmäßig geschwungenen Augenbrauen und aufgerissene, spröde Lippen bilden seinen Mund, der ewig zu dürsten scheint. Ein Durst, dem standgehalten wird. Ein schmaler, dunkelblonder Bart bedeckt das Kinn und vom versengenden Tagstern seit jeher gebleicht hängen ihm die langen, blonden Haare bis auf die Brust herab, meist zu einem Zopf gebunden, manchmal offen um den tröstenden Wind besser spüren zu können.
Gestalt: Breite Schultern gehen in wohltrainierte Arme über und der Oberkörper ist ansehnlich zu nennen. Der Rücken jedoch eine vernarbte Kraterlandschaft, die ihr Lied von der Gegend singt, aus welcher der Mensch stammt. Insgesamt misst er weniger als zwei Schritt und ist damit eine nicht unbeeindruckende Erscheinung für einen Menschen, der ungefähr fünfunddreißig bis vierzig Jahreswechsel hinter sich zu haben scheint.
Kleidung: Der Mensch wechselt seine Kleidung je nach Anlass und Stimmung, in der Hauptstadt weiß er sich durch den Umgang mit höherstehenden Familien geschmackvoll und auch farbenfroh zu kleiden, doch trifft man ihn in der Wildnis an, so ist das Bild ein anderes. Dann trägt er einen verbeulten, schwarzen Harnisch, von dem er die Zeichen von Siegen entfernt hat, und einen Kettenrock, den er selbst nach Bedarf ausbessert, über einem Wappenrock aus grauer Wolle. Die Beine werden von einer Metall-verstärkten ledernen Hose geschützt und die Füße stecken ebenfalls in einer von Metall und Leder geborenen Kreation von Stiefeln. Die Arme sind meist unbekleidet bis auf einen Schutz an den Handgelenken und an den Schultern ragen dunkle Stacheln von der metallenen Rüstung auf. Eine Eigenart, die er schätzt, obwohl sich doch manchmal sein Haar darin verfängt, das er gewöhnlich offen trägt.
Waffen: Neben einem Messer und einem kurzen Sax ist der Mensch mit einer eigens für ihn geschmiedeten Doppelaxt bewaffnet. Der Blutstern, wie sein Besitzer ihn nennt, besitzt zwei einander gegenüberliegende und halbförmig gebogene Klingen aus dunkel schimmerndem Metall.

Ragnar Frostgrât mit seiner Doppelaxt, dem Blutstern

Ein Bild aus der Wildnis

Widerwillig kostete der Wanderer die Beeren, welche vereinzelt noch an den zermarterten Büschen der kargen Ebene zu finden waren. Wie alles andere, was er in letzter Zeit zu sich genommen hatte, schmeckten sie bitter und trostlos, der Geschmack brannte ihm auf der Zunge. Die Kenntnis eines Arztes in Anspruch zu nehmen, wäre nun die richtige Wahl, doch stattdessen wanderte der hochgewachsene Mann allein durch den Norden des Landes.
Als der Tag sich dem Ende zu zu neigen begann, schlug er an einer etwas von Büschen geschützten Stelle sein Nachtlager auf: Ein kleines Feuer, eine Decke aus dem Reisegepäck, etwas warmes Wasser, das mit Kräutern angereichert wurde, auf einem kleinen Topf um ihn von innen zu wärmen. Die Rüstung zog er nicht aus, denn wer wusste schon, was in dieser Nacht seiner Spur gewahr werden konnte? Er war nicht vorsichtig gewesen, es war ihm egal, ob etwas oder jemand seiner Spur gefolgt war oder folgen würde – er hatte keine Angst. Nie welche gehabt. In seiner ehemaligen Position hatte man dies von ihm abverlangt und er hatte es gelernt. Angstlosigkeit musste schließlich auch zu Mutlosigkeit führen und diese war in Form des Untergangs gekommen, schneller als ihm lieb gewesen war. Ragnar Frostgrât wickelte sich in seine Decke und blickte an das Firmament, an dem zwei Monde fahles Licht über die Ebene schickten. Das Ende der Ordnung, wie sie einst für ihn bestanden hatte, bedeutete für ihn das Ende seines Sinns. Mehr als zu kämpfen und Befehle zu erteilen hatte er niemals gelernt und niemals gebraucht in seinem Leben. Mit dem Ende seiner Abteilung des Heeres, mit dem Ende seiner Kameraden und Freunde, mit dem Ende seiner selbst, wie es bestanden hatte, vor dem Ereignis, ließ sich nur mehr schlecht als recht leben. Ragnar war mehr ein Schatten seiner selbst und so hatte es ihn nach draußen in den Norden gezogen, weit weg von dem sonnigen Süden, in dem er einst stationiert war. Es schien Jahrhunderte hergewesen zu sein, seit er das letzte Mal aufrichtig gelacht hatte.
Er blickte in die Sterne über ihm, die ein fahles Licht auf seine sonnengebräunte, wettergegerbte Haut warfen. Dort stand das Sternbild des Wolfes, direkt über ihm, der Wolf schaute mit blitzenden Augen herab und ein Glitzern drängte sich in die klaren, hellen Augen des Menschen. Seine Hand führte ein Stück Trockenfleisch gen Mund und ohne einen Laut aß er die Nahrung zum Abendessen, sein Körper hatte mit den Jahren nur zu gut gelernt, auch mit den geringsten Mittel auskommen zu können, ohne an Effektivität zu verlieren. Perfekt konditioniert.
Seine Gedanken, als er die Augen schloss um ein wenig Schlaf zu suchen, wanderten zu den Gefährten, die er verlassen oder dem Tod überantwortet hatte. Sein erster und sein letzter Gedanke eines jeden Tages galten ihnen.

Aktuelles - RP

Rückkehr nach Palandur

Der Mann betrat Palandur im Morgengrauen, die Luft war kalt und der Atem gefror, sobald ein Hauch den Mund verließ. Er kam allein und zu Fuß, das Pferd, das ihm gedient hatte, war bei einem Bauern untergekommen, der sein Gehöft im Einzugsgebiet der Stadt hatte. Langsam setzte der Mann Fuß um Fuß vor sich und wandte den Kopf nach allen Seiten, das lange Haar geistesabwesend über die Schulter werfend. Die Dunkelheit war noch nicht vollkommen verschwunden und die letzten Sterne spiegelten sich in seinen Augen wieder, als sein Blick zum Firmament und wieder zurück zum Erdboden schweifte.

Raureif und Winterscherben


Eine Reise gen Südenwesten

1. Jedwin 760 nach der Gründung Palandurs

Ragnar Frostgrât kontrollierte ein letztes Mal den Inhalt der Taschen, öffnete sämtliche Riemen und förderte das gepackte Hab und Gut aus. Proviant in ledernen Beuteln kam zum Vorschein, Seile und Fackeln, diverse Tinkturen in kleinen Flaschen oder Dosen, Leinenstreifen zum Verbinden von Wunden, verschiedene Werkzeuge, Schreibzeug und Pergament, eine Konstruktion aus mehreren, geschliffenen Gläsern, Feuerstein und Zunder, Kleidung zum wechseln für Rhia und sich selbst, sowie Nadel und Faden und ein notdürftiger Wetzstein zum Schärfen ihrer Waffen. Da die Expedition gen Süden aufbrechen würde, war weitere Winterkleidung zum Glück nicht notwendig, er legte die dünnen linnenen Überwürfe, die gegen den Tagstern schützen würden, noch einmal sorgsam zusammen und verstaute sie wiederum in der entsprechenen Tasche aus weichem und halbwegs leichtem Leder. Jedes Pfund weniger, was sie tragen würden müssen, würde sich einst als Segen herausstellen, vermutete er. Und so hatte er seinen Schützling angewiesen, ebenfalls so wenig wie möglich mitzunehmen.

[Asche und Ruinen]


Blick zurück

Nachdem er ausgetrunken hatte, entledigte er sich seiner Hose und der Stiefel und stieg in den See. Das kalte Wasser eines späten Frühjahrstages umfing ihn indem es sich wie Eiszapfen in seine Haut bohrte, doch es schien ihn nicht zu kümmern. Mit kräftigen Bewegungen drückte er das Wasser von sich und entfernte sich schnell vom Ufer. Keine Sorge um seine Ausrüstung, die er am Ufer zurückgelassen hatte, drückte sein Herz. Es würde niemand kommen, außer dem Elfen. Lhiam Thornshade wird zurückkommen, da bin ich mir sicher... Morgen dann werden wir aufbrechen. Auf dem Rücken schwimmend schaute er gen Himmel, an dem kleine, weiße Wolken aufgezogen waren, die den kommenden Abend anzukündigen schienen. Ein seltsamer Elf ist er, ob er das wohl begriffen hat, dass er selbst seltsam ist? Wohl kaum. Jedenfalls wird er bei mir bleiben und mich begleiten.


Tausend Winde die mich weisen
Wilde Flammen nie vergehn
brennen mir in meinem Herzen
bis ich einst werd untergehn.


Die alten Worte, einst vernommen und doch unvergessen, Teil eines längeren Spruchs, den er in seinem Herzen bewahrte um ihn immer wieder zu rezitieren, wenn es an der Zeit war. Und heute war ein Stück dieser Zeit gekommen.
[Schneegestöber und Sonnenglut]
Im Jahre 689 nach der Gründung Palandurs.
689. Kalt ist die Welt geworden, Schneeflocken erhellen sie.

Handwerk

Ragnar Frostgrât kann Bolzen, Handarmbrüste, Armbrüste, Arbalesten sowie Kupfer-, Eisen- und Sorandilbarren fertigen.