Königreich Tynamor: Unterschied zwischen den Versionen

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Folgende Geschichte findet man im Archiv von Eleorath. Sie wird als am wahrscheinlichsten erachtet.
 
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'''S'''chon von Weitem können Wanderer die hohen schwarzen Mauern Vadrankkas erspähen. Inmitten der riesigen hügeligen Landschaft, umschlossen von massiven Gebirgsketten und geschichtsträchtigen Pilgerstätten befindet sich die Heimat unzähliger Wesen und von Magie erhaltener Kreaturen, sowie das Zentrum des '''Königreiches Tynamor'''. Jahrhunderte lang trotzte die Festung den Naturgewalten, welche der scharfe Wind über das Land trieb. Aus Schmelz- und Regenwasser bildet sich jährlich zur Frühjahrszeit ein reißender Strom, welcher den Nordwesten der Stadt schützt, bis diese Aufgabe wieder von den Wachen der Stadt übernommen werden muss. Gen Osten reicht die Stadt dagegen beinahe bis an den Hang des Drachenthrons, einem ausgestorbenen Hort der einstigen Gebieter der Lüfte. Südlich und westlich sind in einiger Entfernung vom Nebel durchzogene Wälder zu finden, in deren Nähe sich nur die mutigsten Abenteurer und Soldaten des Schattenregimentes zu Tynamor wagen.
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'''M'''it der erneuten Freisetzung schwarzer Magie im Jahre 758 nach den Bruderkriegen verschwand langsam die üppige Vegetation, welche die Stadt nach ihrem Verfall vor Jahrzehnten im Würgegriff hielt. Durch selbigen Energiefluss wiederbelebte Wesen, in den Schauergeschichten der Unwissenden auch "Untote" genannt, erschufen daraufhin aus der Ruine abermals eine standhafte Metropole im Herzen des freien Süd-Ostens von Dunladan. Am westlichsten Punkt der Stadt befindet sich das Torhaus, flankiert von zwei hohen Türmen auf denen hin und wieder eine Fackel oder ein Speer über die Zinnen huscht. Betritt man die Stadt wandelt man allen Vorurteilen zum Trotz auf sauberen Straßen und bis auf einige Wachen und den ein oder anderen Händler sieht man wenig von den Erweckten. Ebenso sollten Reisende wissen, dass jene Gestalten keine Schergen oder Anhänger des Totengottes sind, sondern befreite, arbeitende Geister inne haben. Weiter im Osten der Stadt erreicht man nach einem kurzen Fußmarsch bereits die ersten Treppenstufen des Aufstiegs zum Schloss, dessen Torbogen verziert mit steinernen Drachenschwingen und dem Wappen Tynamors ist. Ein weiterer Anlaufpunkt befindet sich südlich am Marktplatz. Im Gegensatz zu den meisten Städten ist dieser relativ dicht mit Säulen und Gebäuden bebaut, um den häufigen kalten Regenfällen zum Trotz schnellstmöglich provisorische Überdachungen bereit stellen zu können.
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'''A'''uch gibt es in den zahlreichen Talsenken und auf Gipfeln viele weitere Dörfer, deren Geschichten am besten durch einen Besuch in Erfahrung zu bringen sind. So macht Euch auf den Weg, Wanderer, und lauscht den Sagen und Legenden zu Tynamor!
  
  
 
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Aktuelle Version vom 14. Februar 2015, 21:40 Uhr

Das Königreich Tynamor ist eine freie Monarchie im Süd-Osten Dunladans, welche erstmals am 13.11. 758 nach den Bruderkriegen öffentlich proklamiert wurde. Neben den bekanntesten Völkern siedelten sich ebenfalls zahlreiche bannfreie Wiedergänger an. Von Beobachtern wird das Königreich als zivilisiert aber kriegerisch beschrieben. Das Zentrum bildet die Hauptstadt Vadrankka.


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Folgende Geschichte findet man im Archiv von Eleorath. Sie wird als am wahrscheinlichsten erachtet.

Tynamor, das Königreich fernab der lebenden Zivilisation. Hier herrschen keine religiösen Dogmen oder sterbliche Fürsten, selbst die Natur hat ihre Macht über dies Land verloren. Doch dies war nicht immer so, schaut man einige hundert Jahre in die Vergangenheit. Zur Zeit der Bruderkriege wurden ebenso Helden geboren wie Helden starben, Landstriche wurden verwüstet und geschickte Zivilisationen blühten auf. Noch vor dem ersten Bruderkrieg bildete sich aus Händlern und Handwerkern eine Vereinigung namens Tynamerer im Osten Dunladans, benannt nach ihrem Gründer Kyras Tynamer, welche schon bald ihre Waren durch das ganze Land exportierte und große Gewinne erzielte. Zu den begehrtesten Gütern gehörten die geschmiedeten Rüstungen, Bolzen und Nahkampfwaffen, für welche sich auch das königliche Heer unter Tarhelion Malkin interessierte. Dann, zur Blütezeit des Wirtschaftswachstums brach der Bürgerkrieg los, Waren konnten kaum mehr gefahrlos verkauft werden, Söldnern war nicht zu trauen und die Vorräte der Tynamerer schwanden. Den einzigen Ausweg aus dieser misslichen Lage sah Kyras in der Gründung einer eigenen Gilde, welche zumindest die Plünderung der Waren verhindern sollte. Waffen und Männer waren genügend vorhanden, doch waren sie keine geübten Krieger. Zahllose Bürger aus den Reihen der Tynamerer verloren während der hitzigen Gefechte ihre Leben, niedergestreckt durch die Waffen, welche sie einst schmiedeten, von Männern, in Rüstungen welche sie hergestellt hatten. Mit den Jahren verloren die meisten Kriegsparteien neben ihrem Verstand auch das Wissen darüber, weswegen sie kämpften. Nur einer, Torak Grimmbart, war sich seiner Aufgabe bewusst: Als Anführer der Söldner den Krieg zu beenden und seine eigene Herrschaft mit allen Mitteln durchzusetzen. Unter dem Druck der Angriffe seiner elitären Soldaten mussten sich die Tynamerer ihm letztendlich beugen. Kyras Tynamer wurde zur Bezeugung von Torak's scheinbar grenzenloser Macht vor den Augen seiner verbliebenen Anhänger hingerichtet. Diese waren sich ihrer Situation bewusst, und anstatt bis zum letzten Tropfen Blut gegen die Söldner zu kämpfen erkannten sie, dass die Schreckensherrschaft nicht auf Dauer halten könne. Aus diesem Grund warteten sie auf ihre Chance... und hüteten Kyras' einzigen sterblichen Nachfahren Carras.

Nach einer kurzen Zeit des Friedens und des Kräftesammelns brach erwartungsgemäß erneut der Krieg los, da es bisweilen noch keinen rechtmäßigen Thronfolger im Land gab. Torak's Armee wurde von den Elfen zerschmettert, was den Durst nach Macht der übrigen Völker wieder erweckte. Carras war bereits zu einem jungen Mann heran gewachsen und ebenfalls in der Lage eine Waffe kraftvoll zu schwingen. Doch hatte er kein Vertrauen in fremde Heere, weshalb sein einziges Bestreben war, sein Heimatdorf Silbingen zu verteidigen. Zu seiner eigenen Sicherheit hatte er seinen Nachnamen abgelegt, niemand sollte wissen, dass er der Sohn des einstigen Anführers dieser Gegend war. Seine Herkunft, seinen Anspruch und seinen Wunsch nach Vergeltung vergaß er jedoch nie. Die größten Bedrohungen gingen von einem elfischen Nachbarsdorf und einer nahe gelegenen Orksiedlung aus, sowie deren aufkeimendem Zwist. Während die Elfen versuchten, Silbingen diplomatisch auf ihre Seite zu ziehen, drohten die Orks mit Plünderung und Mord. Das Dorf hatte keinen offensichtlichen Anführer mehr, bis Carras im schwärzesten Moment das Wort ergriff und sich für ein Bündnis mit den Elfen aussprach. Daraufhin vermengten sich die Völker und wehrten gemeinsam die orkischen Angriffe ab. Wider Erwarten blieb die Gegend vom Rest des Machtkampfes in Dunladan bis auf wenige Raubüberfälle größtenteils verschont. Carras, ein menschliches Geschöpf und sich seiner Sterblichkeit bewusst, musste für einen Nachfolger seiner Dorfregentschaft sorgen. Der letzte Bruderkrieg endete und Dunladan war zugleich zerrüttet und doch im Frieden eins geworden. Aus dem Dorf von Händlern und Handwerkern war eine Vereinigung aus verschiedenen Völkern und Professionen geworden. Waldläufer, Ritter, Krämer und Magier prägten fortan das Bild. Carras, der eine Dame elfischen Blutes kennen lernte, hatte zu dieser Zeit bereits eine Tochter. Doch zweifelte er an der Beständigkeit, sowohl an derer des Bündnisses als auch an derer des Friedens und der Fortführung seiner familiären Regentschaft. Es war an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen und die Situation des Landes zu seinen Gunsten zu nutzen. Aus der Überschätzung der eigenen Macht heraus verfasste er ein Schreiben, welches die Gegend um Silbingen als eigenes, freiheitliches Königreich proklamieren sollte - Tynamor, durch die Überlieferung von seinem wirklichen Nachnamen abgeleitet. Ungewollt wurde Donkar Malkins Missgunst erweckt. Er erlaubte zwar Städte und die Freiheit der Konfliktlösung in der Wildnis, doch sollte Dunladan als ein Land bestehen. Nach allen abgelehnten Forderungen zum Rückzug der Proklamation kam es erneut zum Kampf und Tynamor steckte herbe Verluste ein. König Carras konnte sich nur noch mit der Kriegsführung beschäftigen, weswegen er außer seiner Tochter Morna keine Kinder hatte. Tynamor befand sich in der Zwickmühle. Carras' Frau und Morna flohen und nahmen die verbliebenen Dokumente über die einstige glorreiche Zeit mit sich. Etwa 30 Jahre nach dem Ende der Bruderkriege wurde Tynamor vernichtend geschlagen und Carras im Kampf getötet. Aus der friedlichen Gegend war ein Schlachtfeld geworden, verwüstet durch die eigenen Waffen und dem Fluch der Uneinsichtigkeit, dass dies Land denen gehören sollte, die sich dort heimisch fühlen.

Morna und ihre Mutter flüchteten in ihrer Not direkt ins Herz des Feindeslandes: Eleorath. Für die Wachen waren sie einfache Vertriebene, natürlich unbewaffnet und mit fast nichts dabei, weswegen ihnen sofort Einlass gewährt wurde. Morna war noch ein Kind und durfte die örtliche Schule besuchen. Die Jahre vergingen, eine Wohnung wurde gefunden und Morna lernte einen Mann mit ebenfalls menschlich-elfischem Blut kennen. Ihre Mutter erlitt bald darauf bei einer Kräutersuche einen Schlangenbiss und verstarb. Abermals nahmen die Dinge ihren Lauf, Morna gebar einen Sohn und die Dokumente der vergangenen Zeit verstaubten in der unteren Lade eines Schrankes. Der Sohn, Krodalamar, besuchte ebenfalls die Schule Eleoraths und begann, die kleine Welt um ihn herum immer genauer zu erkunden. So begab es sich, dass er wenige Jahre später während der Suche nach Schreibmaterialien auf jene Schublade stieß, welche die Dokumente seiner Familiengeschichte enthielt. Von Natur aus belesen begutachtete er jede einzelne Seite. Zeile für Zeile wich der graue Schleier seiner ansonsten heiteren Weltanschauung. Er wurde still und wissbegierig was seine Herkunft betraf, doch war er sich bewusst, keine Nachforschungen in der Öffentlichkeit anstellen zu können. Dann verschwand er wortlos in die Ferne, auf der Suche nach Archiven, Bibliotheken und Informationen.

Die Zeit flog dahin, aus Morna's Sorge um ihren Sohn ist zunächst Trauer geworden, dann Vergessen. Ihr Mann starb an den Folgen eines Jagdunfalls und jeden Tag schaute die alternde Witwe aus dem Fenster, ob es wohl regnerisch oder sonnig werden würde. Bis eine fremde Gestalt anklopfte und Morna an die Tür bat. Die Gesichtszüge waren unverkennbar die ihres verschollenen Sohnes, und dieser hatte Fragen zu stellen. Morna schwieg, da sie selbst nur wenig Wissen über Tynamor hatte und diesen Teil lieber in dunkler Verhüllung gelassen hätte. Doch Krodalamar drängte weiter, es wurde spät bis nur noch eine kleine Kerze den Raum erhellte. Unzufrieden mit den Ergebnissen der Unterredung verließ Krodalamar wutentbrannt das Haus, Morna ging traurig zu Bett und vergaß das Löschen der Kerze. Der nächste Morgen brach an, der Halbelf war lange durch die Straßen gewandert, vermummt und beim Sammeln seiner Gedanken. Um so plötzlicher kam es, grade als er auf einer Bank rastete, dass königliche Wachen ihn gewaltsam mit sich zerrten und ihn in den Kerker sperrten. Ihm wurde aufgrund von Aussagen einiger Bürger angelastet, in der vergangenen Nacht im Haus einer alten Dame ein Feuer gelegt zu haben. Er selbst war sich seiner Unschuld bewusst, doch der zuständige Richter verhängte in einem raschen Verfahren die Todesstrafe über Krodalamar, was das Ende allen Wissens über das einstige Reich Tynamor zur Folge gehabt hätte. Die Zellen waren gefüllt mit Gefangenen. Die Zeit der Kriege war seit vielen Jahren vorüber, dafür breitete sich immer mehr Kleinkriminalität aus. Die Nächte bis zur bevorstehenden Hinrichtung vergingen rasch, bis eines Abends eine finstere Gestalt vor den Türen vorbei schlich. Nicht die Art von finster, welche man Schurken nachsagte, sondern eine ehrfurchterregende, in schwarz gehüllte Schreckensfigur. Den Gefangenen war es rätselhaft, wie diese Person in das Gebäude gekommen sei, doch war dies im Angesicht ihres baldigen Todes nicht weiter von Belang. Nachdem die Gestalt sich vergewissert hatte, dass es keine weiteren Wärter im Inneren gab, begann sie mit den Insassen zu sprechen. Sie stellte sich als Rettung vor, ohne einen Namen zu nennen und versprach den Zuhörern ein besseres, freies Leben. Die einzige Bedingung war ein Treueschwur an einen neuen Herren. Es war verständlich, dass nach einer derart langen Friedensperiode eine neue Partei versuchen würde die Macht zu erlangen, doch verschwieg die Person, an welchen Meister der Eid zu leisten wäre. Sämtliche Gefangene, einschließlich Krodalamar willigten ein und gelobten, sich ewig zu binden und treu einem neuen Meister und seinen Anhängern zu dienen. Wie von Zauberhand öffneten sich die Türen und die Gruppe flüchtete schnell und unbemerkt aus Eleorath. Der Weg führte nach Osten, in die Richtung des einstigen Tynamors. Krodalamar und die anderen fühlten sich mit jedem Schritt unwohler, bis sie die Grenze zu einer unwegsamen Hügellandschaft überschritten. Der Halbelf traute seinen Augen nicht, denn laut den Dokumenten und spärlichen Informationen müsste sich vor ihnen zumindest ein Überrest Tynamors und Silbingens befinden. Stattdessen waren es bewaldete Flächen, mit wenigen Hütten versehen. Die fremde Gestalt führte die Gruppe an und antwortete nicht auf Krodalamars immer lauter gestellte Fragen. Getrieben von Zweifeln, Hunger und Müdigkeit ergriff der Halbelf kurzerhand einen Stein und schlug auf den Fremden ein um sich gewaltsam Wissen zu verschaffen. Einige der Mitläufer wichen entsetzt zurück, andere ergriffen selbst Steine und Äste und wieder andere versuchten die Horde zu beruhigen. Es artete in einen harten Kampf aus in dessen Verlauf sich die meisten hätten fragen müssen wovor sie überhaupt geflohen waren. Der kümmerliche Rest der Truppe zerstreute sich in alle Richtungen so schnell die teils gebrochenen Beine sie trugen. Krodalamar, durch seine lange Zeit in der Wildnis im Kampf und Überleben erfahren hatte nur wenige Verletzungen und entschloss sich, weiter ins Herz des ehemaligen Tynamors vorzudringen, bis er im Dickicht in der Nähe einer Hütte Rast machte. Die Bewohner schienen Jäger zu sein und der Halbelf hatte Hunger. Langsam versuchte er sich an zu schleichen und etwas von der Beute entwenden zu können, doch wurde er beim Versuch von jemandem erwischt. Es blieb keine andere Option als zu kämpfen. Durch List und Tücke gelang es Krodalamar, erst den einen, dann den anderen Jäger zu überwältigen, allerdings musste er eine schwere Stichwunde am Bauch verzeichnen. Die Zeit seines Ablebens schien gekommen zu sein. Mit letzter Kraft betrat Krodalamar die Hütte und legte sich zum Sterben auf ein Bett.

Der nächste Morgen brach schließlich doch noch an. Das Bett war von Blut gesäumt, die Hand des Halbelfen berührte die Wundstelle. Plötzlich riss Krodalamar die Augen auf. Er war nicht gestorben, noch fühlte er Schmerz. Er schaute an sich herab. Das Bluten hatte aufgehört und der Schnitt war von einer Schicht aus trockenem Blut bedeckt. Seine Haut war rau, die Haare so dünn wie Spinnenweben. Von der Tür her drang ein Kratzen, welches der Halbelf für eine Katze oder sonstiges Getier hielt. Langsam erhob er sich und schlich an ein Fenster. Was ihn sah schockierte ihn ebenso wie die Tatsache, dass er lebte. Die erschlagenen Jäger krochen vor der Tür umher und kratzten an dieser. Krodalamar nahm einen Dolch aus der Halterung an der Wand und öffnete ruckartig die Tür, bereit zum Angriff. Eine der vermeintlichen Leichen stützte sich auf ein Knie, als würde sie auf einen Ritterschlag warten. Von der Absicht eines Kampfes war keine Spur, da auch die zweite Leiche kurz darauf in dieser Position verharrte. Der Halbelf war ratlos was vor sich ging, bis er die Augen eines Jägers genauer betrachten konnte. Sie waren leer, farblos und trocken wie es für Tote üblich war. Erst jetzt erkannte Krodalamar, wem und wofür er einen Eid leisten sollte, den er nun gebrochen hatte. Die Anhänger Xzarrus' verfügten über nekromantische Kräfte. Noch einen Tag zuvor spürte der Halbelf die eisigen Ketten des Untodes an sich, nun hatten sie ihn vollständig umschlossen. Doch gleichzeitig war die Verbindung zum eigentlichen Herren zerborsten und ein freier Wille geblieben. Fortan durchstriff Krodalamar mit seinen untoten Mitläufern die Gegend des einstigen Tynamor und errichtete im Stillen das alte Königreich wieder, getrieben von seinem Zorn auf weltliche Fürsten, die ehrlos ihre Krieger den sinnlosen Schlachten der Weltlichkeit opferten.

Es vergingen etwa 600 Jahre, bis das Königreich in der Ferne vollständig seine alte Macht wieder erlangte und sich am 13. Tage des 11. Monats 758 nach den Bruderkriegen erneut vor den Augen und Ohren der dunladanischen Bevölkerung zu erkennen gab.


    Tynamor heute...

Heute ist das Königreich ein Symbol der Hoffnung all derer, die ihre Augen dem Übernatürlichen öffnen konnten und jener, welche der sterblichen Tyrannei den Rücken kehrten. Ebenso ist es ein Mahnmal gegen die Dekadenz und Vergänglichkeit aller Fürsten, welche die Loyalität ihrer Soldaten zur Stillung ihrer eigenen Machtgier missbrauchen. Die Bürger Tynamors suchen nach Wissen und Frieden, doch wissen sie auch ihre Interessen zu verteidigen. Das Land wird nicht gänzlich von Untoten, dem Kern der tynamorischen Armee besiedelt. Auch sterbliche Sympathisanten ihrer Ziele haben hier eine Heimat gefunden. Vom üblichen Bild hirnloser Horden ist hier allerdings keine Spur. Im Gegensatz zu den wilden Armeen des Totengottes Xzarrus hat sich hier eine eigene Kultur aus dem Willen einer gemeinsamen Richtung entwickelt.



Truppenverbände:

Schattenregiment: Das Schattenregiment existierte schon lange bevor der erste Lich das Gebiet des heutigen Vadrankka betrat und bestand vorwiegend aus Jägern und Söldnern. Gegründet wurde es speziell für den Einsatz in dunklen Wäldern, daher stammt auch der Name. Nach der Invasion der Untoten wurde diese Bezeichnung für erweckte Veteranen des Regimentes übernommen, die ihre Kämpfe ohne Magie austrugen.

Nekromantikum: Im Zuge der Truppenformierung wurde eine neue Einheit namens Nekromantikum ausgehoben, deren Mitglieder neben der Totenerweckung vorwiegend auf ihre magischen Fähigkeiten setzen. Sie agieren meist in kleineren Gruppen, zusammen mit Soldaten des Schattenregimentes.

Vadrankka:

       ~ der Ort, den Xzarrus von seiner Karte strich ~


Schon von Weitem können Wanderer die hohen schwarzen Mauern Vadrankkas erspähen. Inmitten der riesigen hügeligen Landschaft, umschlossen von massiven Gebirgsketten und geschichtsträchtigen Pilgerstätten befindet sich die Heimat unzähliger Wesen und von Magie erhaltener Kreaturen, sowie das Zentrum des Königreiches Tynamor. Jahrhunderte lang trotzte die Festung den Naturgewalten, welche der scharfe Wind über das Land trieb. Aus Schmelz- und Regenwasser bildet sich jährlich zur Frühjahrszeit ein reißender Strom, welcher den Nordwesten der Stadt schützt, bis diese Aufgabe wieder von den Wachen der Stadt übernommen werden muss. Gen Osten reicht die Stadt dagegen beinahe bis an den Hang des Drachenthrons, einem ausgestorbenen Hort der einstigen Gebieter der Lüfte. Südlich und westlich sind in einiger Entfernung vom Nebel durchzogene Wälder zu finden, in deren Nähe sich nur die mutigsten Abenteurer und Soldaten des Schattenregimentes zu Tynamor wagen.

Mit der erneuten Freisetzung schwarzer Magie im Jahre 758 nach den Bruderkriegen verschwand langsam die üppige Vegetation, welche die Stadt nach ihrem Verfall vor Jahrzehnten im Würgegriff hielt. Durch selbigen Energiefluss wiederbelebte Wesen, in den Schauergeschichten der Unwissenden auch "Untote" genannt, erschufen daraufhin aus der Ruine abermals eine standhafte Metropole im Herzen des freien Süd-Ostens von Dunladan. Am westlichsten Punkt der Stadt befindet sich das Torhaus, flankiert von zwei hohen Türmen auf denen hin und wieder eine Fackel oder ein Speer über die Zinnen huscht. Betritt man die Stadt wandelt man allen Vorurteilen zum Trotz auf sauberen Straßen und bis auf einige Wachen und den ein oder anderen Händler sieht man wenig von den Erweckten. Ebenso sollten Reisende wissen, dass jene Gestalten keine Schergen oder Anhänger des Totengottes sind, sondern befreite, arbeitende Geister inne haben. Weiter im Osten der Stadt erreicht man nach einem kurzen Fußmarsch bereits die ersten Treppenstufen des Aufstiegs zum Schloss, dessen Torbogen verziert mit steinernen Drachenschwingen und dem Wappen Tynamors ist. Ein weiterer Anlaufpunkt befindet sich südlich am Marktplatz. Im Gegensatz zu den meisten Städten ist dieser relativ dicht mit Säulen und Gebäuden bebaut, um den häufigen kalten Regenfällen zum Trotz schnellstmöglich provisorische Überdachungen bereit stellen zu können.

Auch gibt es in den zahlreichen Talsenken und auf Gipfeln viele weitere Dörfer, deren Geschichten am besten durch einen Besuch in Erfahrung zu bringen sind. So macht Euch auf den Weg, Wanderer, und lauscht den Sagen und Legenden zu Tynamor!