Yvainas Wacht

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Bei diesem Werk handelt es sich um ein altes, abgegriffenes Buch. Der vergilbte Einband hängt in Fetzen um die Seiten, sein einstiges Aussehen kann nur noch erahnt werden. Doch schlägt man ihn zurück, so wird sich der Kunstkenner eines anerkennenden Pfeifens kaum enthalten können; sind die Seiten doch mit prächtigen Malereien verziert und die altertümlichen Lettern kunstvoll geschwungen.

Das Buch ist in altdunladanisch gehalten, Kenner datieren es etwa auf das Jahr 2994 nach dem Aufstand von Gorm; die Seiten sind über 2000 Jahre alt und fallen in die Epoche der Dunladanischen Klassik. Von den beschriebenen Personen und Orten weiß man wenig, fest steht nur, dass es sich um die Zeit handelt, in der der Glaube an die Zehn langsam das heidnische Geister- und Druidensystem verdrängte. Der restliche Raum bleibt frei für Interpretationen...



Yvainas' Wacht

Andarias und ich leiteten einen gespenstischen Reiterzug,
durch mystische und paganische Geschichte, ganz ohne Lug und Trug.
Die lichten Fünf versuchen Fuß zu fassen, doch Barden mit meiner Poesie,
sangen von vielen Siegen, errungen durch schwarze Magie.
Mächtige Artefakte, Calethas und das Necromicon mit sechs Siegeln
verhalfen Elminster zu einem Aufstieg unter majestätischen Flügeln.

In den Wäldern der Zauberer erhob ich Andarias,
ein stolzer, angesehener Herrscher, den niemand vergaß.
Tod und Vorsehung schreckten mich nicht, ich gab ihm die goldene Kron'
in Erinnerung an die ruhmreichen Schlachten bestieg er nun den Thron.
Doch Gier überkam ihn, bis die alten Bündnisse brachen,
er erlag der Macht, die die Heuchler ihm versprachen.

Ich fürchte, dass die lichten Fünf kommen
sehe Elminster schon zerronnen.
So bittersüß scheint mein einstiger Triumph
doch nun versinkt die Stadt im Sumpf.
Schleppend mache ich mich auf zur letzten Ruh'
verfluche mein Schwert, sehe tatenlos zu.
Gespenstische Wesen schweben um die Insel im See;
es sind Helden und Könige, vor denen ich steh.

Herrin lass die Nebel verbleichen
deine Tränen vermögen nicht den Tod zu erweichen.
Sein kaltes Herz trotzt jedem Gefühl;
dein Antlitz verschleiere, deine Augen verhüll'.
Langsam werden meine alten Glieder matt,
meine Lieder verklingen ungehört in der Stadt.

Im Strudel der Träume hast du mich begraben,
doch dein Wasser vermag nicht, mein Dürsten zu laben.
Rastlos warte ich auf des Friedens Ende,
gebunden sind noch immer meine Hände.
Entfessle Kreaturen in dunkler Nacht,
stürze um die Maskerade und Pracht.
Noch lullt der Schlaf mich an der Seite der Toten,
plane du meine Wiederkehr, schicke du meine Boten.

Ich erwache von der Vergangenheit
in der flammenden Morgenröte über Elminsters Himmel.
Roter Wein wäscht meine Wunden, Calethas Macht erstrahlt;
erinnert euch an mich als Prophet, der die Hölle zu eurem Paradies machte.
Wie Liebende schmiegten sich Schlangen an meine Brust,
im Gift siechte ich dahin, doch bringt mich der Kelch zu neuem Leben.
Erneut werde ich regieren, durch die Stärke meines Liedes,
gesungen in Wolken und Stürmen von den Geistern der Insel.
Und alle am Hofe werden sich vor mir verneigen, vom Tode sollen sie auferstehen;
die Strophen des Liedes flüstern, die archaische Ordnung preisen:

Elminster, die archaische Ordnung, Ruhm und Ehre sind euch gewiss!