Malagzaer
Die Nacht liegt über Eleorath, es ist vielleicht eine Stunde nach Mitternacht und das silberne Mondlicht verdeckt mehr in den Schatten, die es wirft, als es enthüllt. Eine vermummte Gestalt mit schwarzem Umhang mit einer grün-braunen Borte, tief ins Gesicht gezogener Kapuze und einer die untere Hälfte des Gesichts bedeckenden Halbmaske aus schwarzem Stahl betritt eine Schänke in den Armenvierteln der Stadt. Hin und wieder kann man das beschlagene Lederwams und die Griffe zweier Dolche, die aus dem Gürtel des Dunkelelfen - soviel lässt Statur und Gehabe des Mannes erraten - ragen, unter dem Umhang erkennen. Mit leichtem Schritt bewegt er sich auf den Abgang zum Keller zu und wird, nach dem Vorzeigen eines kleinen Symbols auf der Handfläche der rechten Hand, von dem stämmigen Türsteher durchgelassen. Der aufmerksame Betrachter vermag den Schlangendolch, das Zeichen Enzociars, der Herrin der Unterdrückung, erkannt haben, doch sicher will er nicht sein, ist doch der Glaube an diese Göttin der neuen Ordnung per Dekret von den Wachen verboten.
Einige Zeit später kommt er wieder herauf, den Geruch frischen Blutes verströmend. Der klebrig-süße Odor umhüllt ihn wie ein Mantel. Er tritt hinaus in die Straßen und verschwindet mit einem Gemurmelten zauberspruch in den Schatten, die seine Heimat sind.