Igraine

Aus Evergore Wiki
Version vom 22. Januar 2015, 23:36 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Beschreibung

Ava Igraine.jpg

Name: Igraine, Nachnamen sind ihrem Volk unbekannt
Beruf: Wächterin
Rasse: Mensch
Geschlecht: weiblich
Alter: 28

Größe: 168 cm
Statur: schlank
Hautfarbe: von der Sonne gebräunt
Haarfarbe und Frisur: dunkelbraunes, leicht lockig, schulterlang
Augenfarbe: braun
Besondere Merkmale: Ihr Gesichtsschmuck sowie ihre Tätowierungen am ganzen Körper, erworben im Stamm ihres Vaters, welche sie als Kriegerin ausweisen

Bevorzugte Kleidung und Schmuck: Im Kampf trägt sie schwere Metallrüstung, während des Wachdienstes bevorzugt sie bequemere Lederkleidung. In ihrer Freizeit trägt Igraine gerne leichte Stoffe und Tücher

Bewaffnung: Schwerter

Werdegang

Erkenntnis
"Warum? Wie konntest du mir das verschweigen?"

Wut sprach aus jedem Wort, aus jeder Faser ihres Körpers. Mit funkelten Augen stand Igraine vor ihrer Mutter. Es war ein Zufall gewesen. Ein dummer Zufall, dass Igraine eine Unterhaltung mit angehört hatte. Cynnia, ihre Mutter, Hohepriesterin der Levonar, im Disput mit Mordrak, geweihter Magier und väterlicher Ratgeber des Ordens, den ihre Mutter leitete und in welchem Igraine in den letzten 28 Jahren aufgewachsen war.. Und es war ein einziger Satz Mordraks gewesen, der Igraines Welt grundlegend veränderte. „Du musst es ihr sagen. Du musst ihr sagen, wer ihr Vater wirklich war. Sie muss wissen, dass das Blut eines dem Syrthan geweihten Mannes durch ihre Adern fließt!“

Und nun stand sie hier, vor ihrer Mutter. Nichts war mehr so wie noch vor einer Stunde. Gestern erst war sie geweiht worden. Als Priesterin der Levonar sollte sie die Leitung des Ordens einst übernehmen, und schon einen Tag später brach alles, was sie bisher für wahr gehalten hatte wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

"Du wagst es, mich deiner Göttin zu weihen? Wissend, dass ich all das in mir trage, was ich von nun an zu bekämpfen habe? Geweiht der Göttin des Erschaffens, obwohl ich das Chaos in mir trage? Wie konntest du?"

Verzweifelt versuchte Cynnia, ihre Tochter zu beruhigen, doch Igraine erstickte jeden Erklärungsversuch im Keim

"Schweig! Du hast mich mein Leben lang belogen, warum sollte gerade jetzt die Wahrheit aus deinem Munde kommen? Sag mir lieber, was mich davon abhalten sollte, dich hier und jetzt zu deiner Göttin zu schicken? Ja, vielleicht sollte ich das tun. Soll sie über dich richten!"

Ein wildes Lachen drang aus Igraines Kehle

"Oder nein. Nein, soll sie hier über dich richten. Du hast ein Geschöpf ihres größten Feindes zu ihrer Priesterin geweiht. Lebe damit!"

Igraines Wunsch klang wie ein Fluch, den sie über ihre Mutter legte. Immer noch fast hysterisch lachend drehte sich die junge Frau um, schwang sich auf ihr Pferd und ritt in den Wald hinein. Das leise, flehende „Igraine“ ihrer Mutter hörte sie nicht mehr. Cynnia ahnte, dass sie ihre Tochter niemals wiedersehen würde

Offenbarung
Wild schlugen die Wellen gegen die Klippen, an deren höchstem Punkt Igraine stand und mit starren Augen auf der Meer hinaus blickte. Ihr schwindelte, wenn sie daran dachte, was sich in ihr vereinigte. Syrthan, Gott des Chaos, einer der dunklen Fünf. Und Levonar, Göttin des Erschaffens. Den lichten Fünf angehörend. Wie sollte sie das in sich vereinen, ohne darin unter zu gehen?

"Vertraue!"

Irritiert blickte Igraine sich um. Deutlich hatte sie eine Stimme gehört. Doch da war niemand. Karges Land, kein Stein, kein Strauch bot ein Versteck. Ihr Verstand schien ihr einen Streich zu spielen.

"Vertraue, Tochter!"

Was? Wer zum....? In diesem Moment sah Igraine es. Oder besser, sie sah „Sie“. Schön, wie Igraine noch keine Frau gesehen hatte, schien diese auf zu zu zu schweben. Ihr Kleid war schwarz, der aufwändig bestickte Gürtel von einem so strahlenden Gold, dass es Igraine fast blendete. Doch am auffälligsten waren die Haare und Augen der seltsamen Frau. Hüftlanges, seidenes Haar floss zweifarbig über die schmalen Schultern. Links am Kopf pechschwarz und glatt, doch rechts goldene weiche Wellen. Ihre Augen... das linke Auge von strahlendem blau, das Rechte von einem so dunklen braun, dass es fast schwarz erschien.

Je näher sie kam, umso mehr verschwamm die Landschaft um sie herum. Igraine begriff, dass sie tief in einer Vision war. Eine Göttin offenbarte sich ihr, und so sank die junge Frau auf die Knie, wie sie es gelernt hatte.

"Nicht. Erhebe dich, niemand braucht vor Mahrys zu knien."

Mahrys also. Nie hatte Igraine von ihr gehört, doch sie folgte der Aufforderung und blickte der Göttin offen entgegen. Kam jetzt ihre Vernichtung?

"Gräme dich nicht. So wie du bist, so sollst du sein. Und alles, was du scheinbar für Levonar gelernt hast, all das solltest du erlernen. Lernen, die Botschaften der Götter zu empfangen. Lernen, ihre Botschaften zu deuten. Nun ja, das ist wohl immer noch ein Problem für dich, wie man mir berichtete"

Mahrys schien zu schmunzeln, eine Göttin mit Humor hatte Igraine noch nie erlebt, und so zeichnete sich auch ungläubiges Erstaunen auf ihrem Gesicht ab. Die Göttin lachte leise, lies sich dann in das weiche Gras nieder.

"Setz dich zu mir und höre, warum es gut ist, wie es ist."

In Igraine wehrte sich alles dagegen. Neben einer Göttin sitzen, das kam ihr nicht zu. Und sie wollte nicht hören, dass dieses Chaos in ihr sein sollte. Sie wollte es los werden. Doch Mahrys schien eine Anziehungskraft auf sie auszuüben, der sich Igraine nicht entziehen konnte. Fast gegen ihren Willen nahm sie neben ihr Platz, erst jetzt bemerkte sie, wie die Göttin von innen heraus zu leuchten schien.

"Es ist nicht falsch, alles in sich zu vereinen, Igraine. Man lehrte dich, dass das Dunkel böse ist und bekämpft werden muss. Und das Selbige lehrt man die Anhänger Syrthans. Dass alle lichten Gestalten dem Tode geweiht sein sollen und die Welt im Chaos versinken möge. Doch bedenke: Wo kein Licht ist, da kann niemals Schatten entstehen. Es würde ihn nicht geben. Und wo keine Ordnung ist, dort kann sich Chaos nicht manifestieren. Nichts kann ohne das andere existieren. Visqe kann nichts zerstören, wenn Levonar nichts erschafft. Ich bin beides, ich bin gut und böse. Licht und Schatten, zu gleichen Teilen. Die Waage, wenn du so willst. Und du? Auch du vereinigst beides in dir, Igraine. Ohne dein Wirken für Levonar wärst du unglücklich geworden, und ohne die Jagden und deine Ausbildung zur Kriegerin wärst du unvollständig. Fehlt dir eines, vergehst du"

Mit jedem Wort Mahrys´wurde Igraine ruhiger, lauschte aufmerksamer. Am Ende nickte sie, zu gut erinnerte sie sich, wie krank sie geworden war, als ihr Mutter versucht hatte, ihre Ausbildung an den Schwertern zu unterbinden. Mahrys sprach weiter

"Gehe hinaus und suche deine Schwestern und Brüder, Igraine. Es gibt noch andere, die von mir wissen. Die ebenso darum wissen, dass eines nicht ohne das andere kann. Und vor allem: Gehe und lerne über das dunkle. Lerne Syrthans Welt kennen. Sie wird dich aufnehmen, wie es auch Levonars Welt getan hat. Du bist beides, und so bist du ebenso ein Wesen des Bösen wie des Guten. Syrthan wird sich schützen, Levonar wird dich schützen, und ich werde dich leiten und lenken, wenn du mir folgst. Denn deine Weihe..."

Wieder schmunzelte die Göttin, dann legte sie ihre Hand auf Igraines Schulter. Wärme und Kälte zugleich durchströmten Igraines Körper. Sie fror, und doch standen ihr kleine Schweißperlen auf der Stirn

"Auch wenn es deine Mutter nicht verstehen würde, doch ohne es zu wissen weihte sie dich mir."

Es rauschte in Igraines Ohren, die Welt verschwamm, und als sie dir Augen wieder aufschlug, da stand sie wieder am Rande der Klippen.


IgraineBanner.jpg