Beringars Rüstung: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2015, 00:09 Uhr
Beringars Rüstung bezeichnet zwei legendäre Rüstungsteile eines Zwergen, die magisch verzaubert waren. Hierbei handelt es sich um einen mittlerweile verschollenen Plattenhelm +6(10) und einen Turmschild +5(20) mit folgender Geschichte:
...der Krieg tobte unter verdunkeltem Himmel. Das Donnern der anstürmenden Truppen auf beiden Seiten prallte gegen die Berge im Westen und schallte stetig über das Schlachtfeld, als Angst einflößende Übertragung des Geschehens für diejenigen, deren Kampfeinsatz noch bevorstand. Einige Menschengeneräle betrachteten die Massen, die, zwei Wellen gleich, auf dem Pass aufeinanderzurasten, um mit einem lauten Krachen zusammenzutreffen. Das Trommeln von Äxten auf Schilden, das Scheppern von Schwertern auf Helmen, und das Surren von Pfeilen, die durch die Luft zischten und so jeden, der sich noch gar nicht an der Front befand, dennoch sehr nervös machten, umgab Orks und Trolle auf der einen, und Menschen und Zwerge auf der anderen Seite. Bedrohlich wanden sich die schwarzen Wolken am Himmel, wie eine riesige Schlange, als würden sie sich vom Unheil am Boden ernähren und kräftiger werden.
Beringars Blick wanderte über die unzähligen Köpfe und Schultern, die von seiner niedrigen Position sichtbar waren. Er stand auf einem flachen Felsvorsprung des Passes, unter dem die Allianz der Menschen seine Armee entlang führte. Sein sorgenvoller Blick galt vor allem den Zwergen, deren Anführer er in diesem unseeligen Moment war. Die Angriffe und Plünderungen der Dörfer am Rand des Reiches durch die Orks und Trolle kamen urplötzlich und niemand war darauf vorbereitet. Er hätte es wissen müssen, die Anzeichen waren deutlich genug gewesen, doch er hatte sie übersehen. Sein ruhiger Atem strich unter seinem langen Bart entlang und enthüllte so ab und zu seine ernsten Mundpartien. Die steigenden Opfer von Jägern im Wald, die unauffindbar einfach nicht wiederkehrten. Das dumpfe, verschwindend leise Schlagen der Orktrommeln, das mit jeder Nacht leicht anschwoll. Bis, ja bis mit einem Mal die Barrikaden am Eisenhoch-Pass durchbrochen wurden und unzählige dem Angriff zum Opfer fielen. Eisenhoch wurde belagert, und nur weil er, Beringar, die Boten des aufziehenden Krieges übersehen hatte, waren sie nicht in der Lage, den Angriff zurückzuschlagen. Jetzt war er da, nachdem er seine Truppen in Wehrbrucken gesammelt hatte und die Menschen um Hilfe bat, führte er nun den Gegenschlag auf dem Pass zu der Stadt, die er im Stich gelassen hatte.
"Wir müssen uns etwas überlegen, Kundschafter berichteten uns von Katapulten der Orks, die mit brennender Munition auf dem Weg hierher sein sollen. Wenn sie an den höher gelegenen Gipfeln am Rand des Kampfes Positon beziehen, wird das ein Desaster."
Beringar hörte die Worte seines Offiziers. Er hatte Recht. Für diesen Fall hatte er die Greifen-Söldner angeheuert. Sie waren teuer, egoistisch und arrogant. Doch sie waren die einzigen, die so flexibel einsetzbar waren, um auf solche Sachen in der fast nicht begehbaren Umgebung des Passes zu reagieren.
"Sie werden schon von uns erwartet." Sein Turmschild, auf den er sich schon eine ganze Weile stützte, wurde angehoben. Der Anblick der fallenden Zwerge und Menschen ließ ihm keine Wahl, das Schmatzen der in die Nacken sausenden Äxte, das Knacken der Knochen und die abgewürgten Schreie derjenigen, die an ihrem eigenen Blut erstickten... Seine Wut stieg immer weiter, auf die Trolle und Orks, aber vor allem auf sich selbst. "Ich gehe da jetzt rein." - "Wie meinen?" fragte der Offizier mit weit aufgerissenen Augen Beringars Blick musternd. Beringar war entschlossen, er würde jetzt Verantwortung übernehmen. "Es ist für alles geplant. Ich vertraue Euch, führt Ihr die Schlacht so zuende, wie es Euch Euer Gewissen zulässt. Viel Glück, mein Freund."Die große Hand fasste dem immer noch fassungslosen Begleiter des Generals auf die Schulter, um sich dann wieder der Streitaxt zu widmen, die im Gürtel Beringars nur auf ihren Einsatz wartete.
Es war ein unglaublicher Lärm, das Gebrüll der Orks und Trolle ließen einem das Blut in den Adern gefrieren. Meter um Meter bewegte er sich vorwärts. Unaufhaltsam näherte er sich der Frontlinie, während um ihn herum immer wieder Zweikämpfe gewonnen und auch verloren wurden. Aus der Luft heraus betrachtet konnte man seinen glitzernden Helm gut aus der Masse heraus erkennen, der sich seinen Weg durch das Getümmel bahnte.
"Pfeileeeeee!!!"
Der Ruf ließ alle die Schilder hochreißen, auch Beringars Schild wurde dem Himmel entgegengestreckt, um das Surren des Todes am Durchkommen zu hindern. Ein Regen tödlicher Geschosse ging um ihn herum nieder, während der General stehen blieb, sackten Dutzende zu Boden. Dann setzte er sich wieder in Bewegung. Seine Stiefel rutschten weg, der Boden war glitschig und es stank... Blut, der ganze Boden war über und über mit Blut bedeckt, das den Pass langsam hinabfloss und abgetrennte Gliedmaßen und Leichen umspülte. Der erste Ork fiel einem gezielten Axthieb Beringars zum Opfer. Wieder und wieder arbeitete sich der Zwerg vor und schlug sich eine Schneise durch die Trollhorden. Die heranschreitende Gefahr erkennend umzingelten sie ihn immer wieder, doch Helm und Schild wehrten die Schläge ab und richteten sie an die Angreifer zurück, die oftmals, vor Überraschung gelähmt, den magisch parierten Hieben ihren Tribut in Form ihres Lebens zollen mussten. "Naja, ein wenig Magie hin und wieder kann auch einem Zwerg nicht schaden."dachte er, ein Grinsen in Gedanken formend. Hunderte Feinde ließen an dem Zwerg ihr Leben, der nur wenige Kratzer davontrug und sich nun nur noch wenige Schritte vom Anführer der Belagerungsarmee gegenübersah, der auf einem Wagen voll Munition seine Truppen befehligte. Die Zeit für die Verantwortung war nun gekommen, die Streitaxt zertrümmerte eine Radachse und der Wagen kippte, den Orkgeneral hinunterschleudernd. Dieser saß benommen im Matsch aus Körperflüssigkeiten, hielt sich den Kopf. Als er den Zwergen erblickte, der seinen Schatten nun über die flehend abwehrende Hand und ihren Besitzer ausbreitete, brüllte er mit brodelnder Stimme "Sein Helm! Nehmt ihm den Helm ab!!!" ...
Beringars Blick war starr, der Orkgeneral war nur noch eine schwache Silhouette vor verblassendem Hintergrund. Unscharf konnte er dessen Lachen hören und wahrnehmen, wie er sich langsam aufrichtete. Ein dumpfes Drücken in seinem Kopf machte ihm das Denken schwer und er füllte sich müde, so unfassbar müde. Dann hörte er das Geräusch seines Helmes, der auf den Boden fiel und ein süßlicher Geschmack breitete sich auf seinen Lippen und in seinem Bart aus...
"FÜR MEINE KAMERADEN!!!"
Das Entsetzen des Orkanführers spiegelte sich in den klaren Augen des Zwergen wider, genau wie seine Axt, die wieder und wieder auf den Ork einschlug und sich tief in sein Fleisch grub.
Dann sank Beringar zu Boden, eine Orkaxt in seinem Schädel, dessen Wunde Blut über das Gesicht des Zwergen verströmte. Er hatte die Verantwortung übernommen und, wie es später in den Geschichtsbüchern stand, nicht nur den General, sondern auch den Transport der Katapultmunition ausgeschaltet und so den Sieg der Allianz eingeleitet.
Seine Ausrüstung wurde von Leichenfledderern entfernt, später fand man am Ufer des Schlachtensees seinen Helm und sein Schild, die ihm das Durchkommen bis zum Schluss ermöglicht hatten.