Blauer Mond: Unterschied zwischen den Versionen
K |
Admin (Diskussion | Beiträge) K (1 Version importiert: .) |
(kein Unterschied)
|
Aktuelle Version vom 14. Januar 2015, 15:14 Uhr
Die Steppe im Südwesten von Endurias beherbergt eine Pflanzenart, die keinem Baum und keinem Strauch so recht gleicht. Die Wüstenvölker gaben ihr den Namen Agave, die Herkunft des Begriffs ist umstritten. Ihre ledrigen Blätter sind verhärtet und weisen scharfe Ränder auf, damit sie sich in dieser lebensfeindlichen Umgebung behaupten kann. Wie ein Kaktus speichert sie Wasser über einen langen Zeitraum und kann so lange Dürreperioden überstehen.
Im Gegensatz zu anderen Kulturpflanzen wachsen Agaven extrem langsam. Es kann bis zu zehn Jahre dauern, bis eine Agave zum ersten Mal Blüten ausbildet. Dann ist sie reif zur Ernte, die Blätter werden abgehackt und der Agavenstamm, das sogenannte blaue Herz, im Dampf gegart, Anschließend wird es zerkleinert und ausgepresst. Das übrige Verfahren unterscheidet sich kaum von der Herstellung eines Weinbrands.
Besonders hochwertiger Agavenbranntwein enthält eine Mottenraupe. Dieser Brauch sorgt bei Uneingeweihten oft für skeptische Blicke. Kenner jedoch wissen, dass sich die Raupe in schlechtem Branntwein langsam zersetzt, während sie von gutem Destillat konserviert wird. Die Raupe ist also kein Zeichen für mangelnde Sauberkeit, sondern ein Qualitätsmerkmal. Wer ohne große Kenntnis blauen Mond panscht, wird sich hüten, seine Machenschaften auf diese Weise zu offenbaren.