Avalia: Unterschied zwischen den Versionen
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Vor grauen Jahren in einem der Wälder weit entfernt von Eleorath hört man in einer der Baumkronen einen Streit einer Elfenfamilie. ''Nein, er ist ein Bastard und du wirst ihn nicht wieder sehen.'' Mit seinem mattgoldenen Augen sucht der Elf die Augen seiner Tochter zu treffen. ''Aber Vater, was hast du denn gegen ihn? Und vor allem, wie hast du etwas darüber herausgefunden? Ich hatte doch allen'' ... Plötzlich hört man ein lautes Rumsen und ein kleiner Elfenjunge mit dunkelblonden Haaren liegt mit einem Grinsen im Gesicht und beinahe tränenden Augen neben dem Vater. Die junge Elfe kann ein Grinsen nicht unterdrücken, doch sie wagt es nicht, ein Wort zu verlieren. ''Alradur, ich habe dir schon etliche Male gesagt, du sollst deiner Mutter helfen, am liebsten würde ich dich zu deinem Großvater zum Holzfällen schicken, aber da dies Avalias' Strafe sein wird und ihr beide so gut - für eine Strafe '''zu''' gut miteinander klar kommt, wirst du wohl deiner Mutter in der Küche helfen müssen - die nächsten zwei Monde lang.'' Nachdem Alradur wieder verschwunden ist, wendet er sich wieder - die dunkelblauen Augen suchend - seiner immer noch lächelnden Tochter Avalia zu. ''Du - junge Dame - wirst jetzt einen Mond lang bei deinem Großvater bleiben. Ich weiß, du willst dich wieder mit ihm treffen, aber das vergiss' nun. Komm, hol ein wenig Proviant aus der Küche, wir wollen los.'' | Vor grauen Jahren in einem der Wälder weit entfernt von Eleorath hört man in einer der Baumkronen einen Streit einer Elfenfamilie. ''Nein, er ist ein Bastard und du wirst ihn nicht wieder sehen.'' Mit seinem mattgoldenen Augen sucht der Elf die Augen seiner Tochter zu treffen. ''Aber Vater, was hast du denn gegen ihn? Und vor allem, wie hast du etwas darüber herausgefunden? Ich hatte doch allen'' ... Plötzlich hört man ein lautes Rumsen und ein kleiner Elfenjunge mit dunkelblonden Haaren liegt mit einem Grinsen im Gesicht und beinahe tränenden Augen neben dem Vater. Die junge Elfe kann ein Grinsen nicht unterdrücken, doch sie wagt es nicht, ein Wort zu verlieren. ''Alradur, ich habe dir schon etliche Male gesagt, du sollst deiner Mutter helfen, am liebsten würde ich dich zu deinem Großvater zum Holzfällen schicken, aber da dies Avalias' Strafe sein wird und ihr beide so gut - für eine Strafe '''zu''' gut miteinander klar kommt, wirst du wohl deiner Mutter in der Küche helfen müssen - die nächsten zwei Monde lang.'' Nachdem Alradur wieder verschwunden ist, wendet er sich wieder - die dunkelblauen Augen suchend - seiner immer noch lächelnden Tochter Avalia zu. ''Du - junge Dame - wirst jetzt einen Mond lang bei deinem Großvater bleiben. Ich weiß, du willst dich wieder mit ihm treffen, aber das vergiss' nun. Komm, hol ein wenig Proviant aus der Küche, wir wollen los.'' | ||
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2015, 21:47 Uhr
Geschichte
Vor grauen Jahren in einem der Wälder weit entfernt von Eleorath hört man in einer der Baumkronen einen Streit einer Elfenfamilie. Nein, er ist ein Bastard und du wirst ihn nicht wieder sehen. Mit seinem mattgoldenen Augen sucht der Elf die Augen seiner Tochter zu treffen. Aber Vater, was hast du denn gegen ihn? Und vor allem, wie hast du etwas darüber herausgefunden? Ich hatte doch allen ... Plötzlich hört man ein lautes Rumsen und ein kleiner Elfenjunge mit dunkelblonden Haaren liegt mit einem Grinsen im Gesicht und beinahe tränenden Augen neben dem Vater. Die junge Elfe kann ein Grinsen nicht unterdrücken, doch sie wagt es nicht, ein Wort zu verlieren. Alradur, ich habe dir schon etliche Male gesagt, du sollst deiner Mutter helfen, am liebsten würde ich dich zu deinem Großvater zum Holzfällen schicken, aber da dies Avalias' Strafe sein wird und ihr beide so gut - für eine Strafe zu gut miteinander klar kommt, wirst du wohl deiner Mutter in der Küche helfen müssen - die nächsten zwei Monde lang. Nachdem Alradur wieder verschwunden ist, wendet er sich wieder - die dunkelblauen Augen suchend - seiner immer noch lächelnden Tochter Avalia zu. Du - junge Dame - wirst jetzt einen Mond lang bei deinem Großvater bleiben. Ich weiß, du willst dich wieder mit ihm treffen, aber das vergiss' nun. Komm, hol ein wenig Proviant aus der Küche, wir wollen los.
Wenige Stunden später erreichen Vater und Tochter die Heimstatt des weisen Elfen. So, von nun lasse ich dich allein. Du weißt, er kann mich nicht ausstehen … und ich ihn eigentlich auch nicht. Ein wenig enttäuscht und immer noch verärgert darüber, dass der Vater ihr Geheimnis herausgefunden hat, klettert Avalia die beinahe natürlich wirkenden Stufen zum Baumhaus ihres Großvaters herauf. Als sie die höchste der Stufen erreicht hat und gerade den ersten Fuß auf das Grundgerüst des Hauses setzen will, spürt sie eine metallische Klinge an ihrer Kehle und wagt kaum ihren Kopf zu bewegen. Aber Großvater Alos, was wollt ihr denn von mir? Erkennt ihr eure Enkelin etwa nicht mehr? Erst jetzt dreht sie ihren Kopf zu ihm und sieht ihn mit traurigen Augen an. Du bist es – groß bist du geworden, kein Wunder bei den Eltern – aber warum kommst du nicht herein? Aus Anstand verkneift sie sich ihren Kommentar und betritt das Haus. In einer Ecke sieht sie den edlen Bogen ihres Großvaters, mit vielen Runen verziert, und zwei alt wirkende, aber gut gepflegte Klingen stehen. Im nächsten Moment wendet sie jedoch ihre Augen davon ab und setzt sich zu ihrem Großvater. Du weißt, ich habe euch junges Laub nie wirklich gemocht, aber du bist ja inzwischen doch schon etwas erwachsen geworden. Trotz allem, warum bist du hier? Die Elfe greift langsam und behutsam nach einem Keks und beginnt zu erzählen. Nun ja, erinnerst du dich an deine Jugend? Ich wollte unbedingt den Jungen aus unserem Dorf keineswegs nachstehen – du kennst mich ja – und wollte daher gern das Bogenschießen erlernen. Allerdings war Vater dagegen. Als ich vor vier, oder waren es fünf Jahren in der Stadt hier in der Nähe, den Namen habe ich leider vergessen, mit Mutter unterwegs war, traf ich, während sie in den Geschäften etwas für das Handwerk suchte, einen jungen Halbelf. Die Stirn des Großvaters verfinsterte sich, doch die Elfe sprach einfach weiter. Dieser war sehr verwundert darüber, dass ich keinen Bogen, der nun einmal die Zierde des Elfengeschlechtes ist, trug. Nun ja und nach einem kurzen Gespräch, in dem ich erfuhr, dass seine Eltern vor ein paar Jahren gestorben seien, bot er mir an, das Bogenschießen zu erlernen. Jedenfalls trafen wir uns danach immer wieder nachts und übten gemeinsam. Und … irgendwann hatte ich mich in ihn verliebt. Bei diesen Worten spie der Großvater den soeben aufgenommen Honigwein beinahe wieder aus. Du hast was? … mich in ihn verliebt, denk darüber wie du willst, es war und ist eben so. Jedenfalls hörte Vater – ich weiß nicht woher – auch davon und nun sitze ich hier und soll einen Monat bei dir bleiben. Die Elfe schaut den Großvater gespannt an, wie dieser nun reagieren wird. Er antwortet leise ... nun ja, ich war auch einmal jung und ich verstehe, was du meinst. Ein Halbelf mag vielleicht nicht der Richtige für dich sein, aber du musst deinen eigenen Weg gehen. Weißt du was, ich bringe dir das Bogenschießen innerhalb des nächsten Monates bei.
Zwei Wochen später wachte die Elfe am frühen Morgen auf und hörte eine Nachtigall in der Erle neben ihr ein Lied singen. Als sie aus ihrer Schlafstatt, die aus einem Brett, welches aus mit dicken Wolltüchern belegt war, aufstand, sah sie, dass ihr Großvater schon einen Tee zubereitete. Guten Morgen meine Liebe. Hast du gut geschlafen? Ich habe inzwischen ein paar Kräuter gesammelt. Er reicht ihr einen Kelch, der kunstvoll mit verschiedenen Runen, die dem Trinkenden Glück und Erfolg bringen sollen , verziert ist, hin und fängt selbst an, langsam an seinem Tee zu nippen und schaut neugierig zu Avalia herüber. Als auch der Elfe die ersten Tropfen in den Mund perlen, ist ihr, als hätte sie flüssiges Feuer geschluckt. Alos nickt ihr lächelnd zu. Ja, ich habe die Tassen vertauscht. Gib du mir meinen Kelch zurück und nimm deinen, da sind nur einfache Kräuter drin. Neugierig schaut sie, wie ihr Großvater den gesamten Becher des heißen Getränks in einem Zug hinuntergiert. Nachdem sie langsam ihren Becher getrunken hat, während er ein wenig Proviant in ein Tuch legt und dieses zusammengefaltet der Elfe reicht. Als sie wenig später den Wald erreichen, schaut sie zunächst verlegen auf den Boden und sieht aus, als hätte sie etwas, worüber sie sprechen wolle, aber es nicht über sich bringen könnte. Großvater, warum fällst du eigentlich all diese Bäume? Ich meine, niemand zwingt dich dazu und einen anderen Nutzen als die Wut der Natur über ihren Verlust hat es nicht. Warum fällst du nicht wenigstens immer die schwachen oder morschen Bäume, warum immer die gesunden?
(wird fortgesetzt...)
Abenteuer
Während Avalia in Dunladan wandelte, hat sie viele denkwürdige Abenteuer erlebt. Einige davon sollen sogar inzwischen Schreiberlingen bekannt sein. So sollen die Geschichte, die man sich inzwischen an den Lagerfeuern als die Herausforderung an Dunkelzahn kennt und die noch ältere Stadtrundreise Dinge auch über sie erzählen. Und so ungewiss ihr Schicksal auch sein mag, die Taverne Zum Schwarzen Lotus wird sie wohl im Leben nicht mehr vergessen.
Noch streiten die Erzähler darüber, wie groß ihre Bedeutung in den Amantes ist und Hellseher sagen gar, dass sie in Geschichten um Dreck, Schweiß und (Drachen)Blut eine Rolle spielen könnte.
Handwerk
Ruhigen Schrittes sah man eine Elfe kurz nach Zenit durch die Straßen Alkazabas laufen. Die mit einem Stapel Tücher beladenen Arme ließen den Schluss zu, dass sie gerade aus dem Lager der Stadt kommt. Immer wieder wird sie mit neugierigen Blicken der Bewohner bedacht, doch wer ihr Gesicht erkennt, weiß gleich, dass es eben so ist und so bleiben wird. Zumindest bis heute.
Unter leisem Schnaufen erreicht sie schließlich die Tür der Schneiderei. Aus solider Birke gedrechselt mündete die solide Tür in einem schlangenförmigen Griff aus Eisen. Sie mochte diese Tür wie den Rest der Schneiderei, was eigentlich kein Wunder war, da sie Entscheidungen bei der Gestaltung hatte treffen dürfen. Allerdings gestaltete sich das Öffnen der Tür ein wenig mühselig, wenn man ein halbes Schock Äthertuche trug, die auf keinen Fall auf dem Boden landen konnten. Ein wenig Balancieren und einige missmutige Blicke später offenbarte sich das aus zwei Räumen bestehende Gebäude, dessen erster Teil wie eine Stube mit braunen Möbeln und Wänden in einem matten Grün. Wobei, eigentlich war Möbel zu viel gesagt, denn in der Mitte stand ein großer, dreibeiniger Tisch, an dem zwei hölzerne Schemel mit grünen Leinenkissen und ein bequemer, stoffbezogener Sessel standen.
Da viel Arbeit in jenen Tagen auf sie wartete, nahm sie mit einer gewissen Selbstverständlichkeit auf dem Schemel Platz und stand fluchend wieder auf. „Ihr Götter, welchen Narren habt ihr wieder in meine Stube gelassen?“ Eigentlich wusste sie, dass es nicht ihre Stube war, aber irgendwie fühlte sie sich hier heimisch. Doch da es sich besser arbeitete, wenn aus den Kissen auf den Schemeln keine Nadeln hervorstachen. Also erstmal aufräumen. Bedächtig legte sie den neuen Stoß Tuche, den sie aus dem Lager geholt hatte an eine freie Stelle des Tisches, die nicht mit den sortierten Sätzen für neue Stücke belegt war und ging in den hinteren Raum. Dieser erinnerte in irgendeiner Form mehr an ein kleineres Lager, in welchem sich die Bedarfsgüter einer Schneiderei dicht an dicht stapelten. Übereinander, aber dennoch irgendwie verquer lagen hier verschiedenfarbige Wollsäcke. Da die Elfe zielsicher nach einem in karmesinfarbenen, einem braunen und grasgrünen griff, hätte sich ein Beobachter, der mit der Materie vertraut gewesen ist, denken können, dass dies die verschiedenen Materialien, welche man für dieses Handwerk benötigte, waren.
Mit Bedacht in die wollenen Beutel greifend, zählte sie das Zeugwerk ab und wollte gerade die Säcke wieder zurückstellen, als ihr Blick auf die Schatulle knapp unter der Decke fiel. Mit einem Lächeln legte sie das Herausgesuchte auf den Boden und öffnete das braune Kästchen aus Eschenholz, welches sie für eben jenen Zweck hatte anfertigen lassen. Zufrieden sah, dass die fünf Onyxe, die sie inzwischen bei Händlern gefunden hatte, immer noch in der Kiste ruhten und legte den Behälter gerade in das Regal zurück, als ein lauter Knall sie hochschrecken ließ, der ihren wertvollen Besitz beinahe auf den Boden geschleudert hätte.
Ein wenig unwirsch sah sie durch den Durchlass zwischen beiden Räumen und erkannte mit Schrecken, dass der Tisch umgefallen war und stürmte wutschnaubend in den Raum zurück. Ob der Lautstärke ihrer Schritte hörte sie das Wimmern, welches den nun stillen Raum erfüllte, erst, als sie neben dem Tisch stand und das Wirrwarr, welches nun den halben, aber dreckigen Boden verteilt lag, begutachtete. Die Quelle dieses Geräusches auszumachen war nicht weiter schwer, da der Raum nur aus dem zentralen Arbeitsplatz bestand und daher sehr übersichtlich war.
Mit einem beinahe debilen Grinsen auf den Lippen zog sie den Zweihänder aus der Scheide an der linken Hüftseite und schlug zweimal knapp neben dem Rand des Sessels auf den Boden. Als das Gewimmer daraufhin lauter wurde, trat sie neben den Stuhl sah auf ein grauhäutiges Wesen, über dessen Abstammung man nichts Sicheres sagen konnte, herab. Trotz ihres wütenden Blickes wollte dieser gerade etwas zu stammeln beginnen, als sie ihm kurzerhand das Schwert mit der breiten Seite auf den unbedeckten Schädel knallte. Das unangenehme, leicht knackende Geräusch für spätere Erzählungen ausblendend griff sie nach dem nun reglosen Corpus und schleifte ihn vor die Schneiderei. Immer noch vor Wut zitternd trat sie zurück in das Gebäude und sah sich um, ob das Etwas, mehr wollte sie darin nicht sehen, weitere Schäden hinterlassen hatte.
Zu ihrer Verblüffung entdeckte sie jedoch eine Seite Pergament, die sich aus den Silhouetten der Tuche herausschälte und welches ihr gänzlich unbekannt erschien. Mit bebenden Händen las sie die geschriebenen Worte und hätte sich beinahe die Fingernägel in die Hände getrieben, entschied sich dann aber doch dafür, dass es sinnvoller wäre, dieses Werk der Unverschämtheit einfach nur zu zerreißen. Voller Wut stellte sie fest, dass es in seiner Ungeschicktheit ein Tischbein abgebrochen hatte, auch wenn sie immer noch nicht verstand, wie es dies geschafft hatte. Den ruinierten Teil der Tuche zur Seite legend sortierte sie das übrige in Stöße auf die Sitzmöbel und schaffte es sogar den Tisch über die Möbel abzustützen.
Dann eilte sie aus der Schneiderei heraus – an Arbeit war nun nicht mehr zu denken – und setzte sich in die Taverne, wo sie sich vom Wirt neben einer ganzen Amphore Honigwein auch eine Seite Pergament sowie Tinte und einen Kiel zum Schreiben egben ließ. Als nach einigen Bechern die Wut abebbte, begann sie zu schreiben:
Werte Bürger Dunladans,
für diejenigen unter euch, die es nicht verstehen, sei gesagt, dass es mir Leid tut. Diejenigen, die es betrifft, seien gewarnt, dass ich nicht wieder so nachgiebig sein werde. Zu meinem Bedauern wird die Schneiderei Alkazabas zumindest durch mich keine Waren mehr fertigen. Alles, was bis Mitternacht des heutigen Abends noch in der Taverne zur Schwarzen Schuppe an Aufträgen für Stoffkleidung jeglicher Art eintrifft, werde ich bearbeiten.
Gehabt euch wohl ihr Fleißigen und Tüchtigen
Avalia, Schneiderin der Garde Dunkelzahns