Leitfaden der Alchemie

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Von Tarer Falassion, Alchemist des Kaiserreichs

Alchemie ist die Lehre von den Elementen. Im engeren Sinn geht es um die Zusammenfügung von verschiedenartigen Stoffen, um eine Substanz mit einer bestimmten – meist magischen - Wirkung zu erzeugen. Die Alchemisten werden als Sonderlinge angesehen, da sie Kenntnisse besitzen, die weit über den für gewöhnlich eher beschränkten Horizont der Einwohner Dunladans hinausreichen. Trotzdem werden sie geschätzt, da sie sich auch auf die Heilkunst verstehen. So werden gute Alchemisten oft von Gilden unterstützt, oder sie leben als Einsiedler in den Wäldern des Landes, wo sie im Einklang mit der Natur das alte Druidentum wiederaufleben lassen.

Essenzen

Magieessenzen sind die einfachsten und billigsten Essenzen. Gewöhnlicher Magiestaub wird in eine Schüssel gegeben, zwei Magiesplitter im Mörser zerstoßen und in die Schüssel geschüttet. Nachdem das nun entstandene Gemisch flüssig wird, wird die Schüssel mit Wasser angefüllt, bis sich alles aufgelöst hat und die Flüssigkeit eine dunkelblaue Färbung angenommen hat.

Todesessenzen dagegen sind stärker als die gewöhnlichen Magieessenzen. Auch wenn der Herstellungsprozess dem der Magieessenzen gleicht, so ist zu beachten, dass aufgrund der starken magischen Eigenschaften des Todesstaubs doppelt so viele Magiesplitter benötigt werden, um die Energien aufzunehmen. Die Essenzen des Todes erkennt man an der charakteristischen schwarzen Färbung.

Die nochmal stärkeren Schattenessenzen benötigen insgesamt fünf Magiesplitter und noch dazu einen Büschel Phasenkraut. Dieses auch als Tabak und Rauschmittel bekannte Gewächs gibt den Zaubern noch mehr Durchschlagskraft, da es alle aus den Schattenessenzen entweichenden Energien kanalisiert und verstärkt. Die solcherart geschaffene Schattenessenz erscheint als purpurne Flüssigkeit, in der schwarze Nebelschwaden zu treiben scheinen.

Mondessenzen sind der Höhepunkt der bekannten alchemistischen Künste. Mondstaub wird in hochprozentigem Alkohol gelöst und dann mit den nur noch grob zerstoßenen Magiesplittern angereichert, wobei das Phasenkraut wiederum zur Verstärkung dient. Die ganze Essenz färbt sich nach siebentägigem Luftentzug in fahlem weiß; was ihr eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mond gibt.

Eines der am besten gehüteten Geheimnisse ist die Herstellung der Sternenessenzen. Die meisten Bürger Dunladans halten diese Essenzen für ein Märchen aus grauer Vorzeit, und nur wenige Alchemisten kennen die Wahrheit dieser vor Macht knisternden Flüssigkeit. Der Alchemist legt den Boden einer silbernen Schüssel mit Phasenkraut aus, zerstößt mit Mörser und Stößel acht Magiesplitter zu großen Körnern und legt sie dann in das Nest aus fünf Büscheln Phasenkraut. In einer zweiten Schüssel werden 16 Einheiten Sternenstaub in reinem Alkohol gelöst; die Flüssigkeit schüttet man dann über die Magiesplitter. Fast gleichzeitig wird auch Erdenblut über die Magiesplitter gegossen, was innerhalb von kürzester Zeit das Phasenkraut in der Flüssigkeit zersetzt. Sobald die Magiesplitter silbern zu leuchten beginnen, wird das fertige Gebräu luftdicht verschlossen und zwei Wochen lang in vollkommener Finsternis aufbewahrt. Nach dieser Phase kann man die Sternenessenz in kleine Fläschchen füllen, in denen sie für gewöhnlich verkauft wird. Von der Farbe her der einfachen Magieessenz gleichend unterscheidet sie sich von dieser nur durch die leuchtenden Splitter. Diese geben der Essenz das Aussehen eines klaren Nachthimmels.

Heiltrank gegen Wunden

Dieser Trank beschleunigt das Verheilen von Wunden, die einem in Kämpfen zugefügt wurden. Bei der Herstellung wird Sumpfgras gepflückt und noch frisch ausgepresst. In den aufgefangenen Saft schneidet man Blätter der Schwertlilie, verdünnt den Trank mit Wasser und stellt die Mischung aufs Feuer. Nach einigen Minuten sollte sich ein violetter Schimmer auf dem Gebräu bilden. Dann wird der Kessel vom Feuer entfernt. Der Trank kühlt ab und kann im kalten Zustand sofort verwendet werden.

Heiltrank gegen Krankheiten

Hier eignen sich diverse Heilkräuter, von denen jedoch immer nur der Saft wichtig ist. Auch Schwarzbeeren und Steinpilze können ausgepresst werden; hat man zwei verschiedene Flüssigkeiten, so vermischt man diese eins zu eins und verschließt den entstandenen Trank luftdicht. Da der Heiltrank sehr bitter sein kann, empfiehlt es sich, ihn mit Bier, Wein oder Schnaps einzunehmen. Er hilft gegen alle gewöhnlichen Krankheiten, die in Dunladan bekannt sind.

Sanguicon

Vor allem in den Sümpfen stößt man auf vielerlei Gifte. Das bekannteste ist wohl Sanguicon, das aufgrund seiner roten Färbung auch oft scherzhaft als Kirschsaft bezeichnet wird. Die Herstellung ist denkbar einfach: Das ätzende Goblinblut wird vor der Gerinnung in einen Topf gegeben und mit dem Gift der Sumpfschlangen vermischt. So greift es einerseits die Atemwege an, während andererseits auch die inneren Organe zersetzt werden. Nach langem und qualvollen Kampf stirbt das Opfer mit schrecklich verzerrtem Gesicht und verkrampftem Körper; Gegenmittel sind bisher nicht bekannt.

Gegen Untote

Auf der letzten Seite befindet sich eine kurze Notiz in krakliger Handschrift. Hier hat die ehemalige Besitzerin des Buches eine wichtiges Rezept selbst notiert, um es für die Nachwelt aufzubewahren.

Du bohrst eine Lebenseibe an und fange den Saft auf. Koche ihn auf dem Lagerfeuer. Er wird gelb. Schütte Erdenblut in den Topf. Rühre den Trank, damit er nicht anbrennt. Wenn es klebrig wird, nimm den Kessel vom Feuer. Bestreiche deine Arme mit der klebrigen Masse. Nun werden Untote dich meiden.