Über das Wesen der Neuen Ordnung

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Über das Wesen der Neuen Ordnung
verfasst von Lydia Sternentod,
Novizin des Syrthan im Tempel zu Yaramer


Die Neue Ordnung

Die Neue Ordnung ist die Gegenlehre zur Alten Ordnung. Sie hinterfragt deren Werte und deckt deren Missstände auf, um die wahre Natur der Welt und der in ihr lebenden Kreaturen zu offenbaren. Sie bietet dabei vor allem jenen ein neues Weltbild, welche von den Dogmen der Alten Ordnung enttäuscht und zum Narren gehalten wurden und meist schmerzlich erkennen mussten, dass die Dinge in dieser Welt anderen Prinzipien folgen, als die Alte Ordnung es einen glauben machen will. Dabei bedient sie sich bei der Wahl der Bezeichnungen ihrer neuen Werte bewusst und provokativ eben jener Begriffe, welche durch die Alte Ordnung verteufelt und mit negativen Wertungen aufgeladen wurden und bietet neue Deutungen dieser an. Ein wahrhaft freier Geist wird früher oder später die Unzulänglichkeiten der Alten Ordnung erkennen, diese in Frage stellen und sich der Neuen Ordnung zuwenden, da nur diese dazu imstande ist, eben jene Phänomene zu erklären, die für die fortwährenden Irritationen des Wahrheitssuchenden sorgen. Die Neue Ordnung ist Rebellion, sie ist der einzig wahrhaftige Weg, um die Missstände dieser Welt endlich auszumerzen. Nur, wer nach ihren Werten lebt und sie für sich annimmt, wird das Wesen der Welt und seiner selbst erkennen und verstehen. Jenen, welchen dies gelingt, ist der Weg zu wahrer Erkenntnis, grenzenloser Macht und vollkommenem Glück geebnet.


Die Dunklen Fünf

Die Dunklen Fünf verkörpern als Gottheiten der Neuen Ordnung eben jene Prinzipien, welche die wahre Natur der Dinge ausmachen. Jeder für sich strebt hierbei die Negation der durch jeweils einen der Lichten Fünf repräsentietren Werte an. Licht wurde bisher durch die Alte Ordnung mit Feuer, Sonne und Wärme assoziiert, als lebensspendende Kraft. Hier erfolgt die erste Negation der Neuen Ordnung, welche diese Vorstellungen verwirft und die todbringenden Seiten des Lichtes erkennt, sowie die lebensspendenden Kräfte von Wasser, Mond und Kälte als weitere Kräfte der Natur, welche durch die Dunkelheit symbolisiert werden. So wurde die Dunkelheit von der Neuen Ordnung als antagonistische Gegendomäne zum Licht gewählt und fortan verehrt.


Syrthan

Syrthan ist der Gott des Chaos und verkörpert den Zustand der absoluten Abwesenheit jeglicher Ordnung. Sehen als wichtigster der menschlichen Sinne symbolisiert die Fähigkeit zur Erkenntnis, welche bisher als das Verstehen der Regeln galt, nach denen die Welt funktioniert. Da Licht die notwendige Grundvoraussetzung für die Nutzung des Sehsinns ist, begrüßt Syrthan die Dunkelheit, welche Verblendung verhindert. Er offenbart das Chaos als wahres Wesen der Natur gegenüber dem Irrglauben der Alten Ordnung, die Welt und die in ihr lebenden Geschöpfe würden höheren Prinzipien als den einfachsten und animalischsten Instinkten folgen. Die Verehrung der Dunkelheit beschreibt weiterhin den Wechsel zu einer nach innen gerichteten Ausrichtung der Wahrnehmung und Einschätzung der Welt. Wo es keine objektiven Werte gibt, sind die eigenen Gefühle und Erfahrungen die einzig wahrhaftigen Instanzen der Beurteilung von Ereignissen. Der Krieg als Prinzip des natürlichen Rechts des Stärkeren sowie als Zustand der Instabilität und Symbol für den Zusammenbruch etablierter Ordnungen, welche den natürlichen Lauf der Dinge lediglich behindern und daher immer ungerecht sind, stellt ebenfalls eine der zentralen Forderungen des Syrthan dar. Letzten Endes lehrt Syrthan den Tod als wahren und anzustrebenden Zustand aller Dinge gegenüber dem Leben. Er gibt damit die Vorstellung auf, dass die Entwicklung und das Wesen des Lebens ein zielstrebiger Prozess ist. Viel eher ist Leben kein höherer Seinszustand und daher wertlos, obendrein folgt es keinem Plan, Entwicklung und Fortschritt sind Illusionen.


Kordan

Kordan verkörpert den Wahnsinn und somit die Abwesenheit jeglicher Vernunft. Die Verehrung des Wahnsinns geht einher mit einer Verehrung der unbewussten und unreflektierten Handlungsmotive niederer Wesen und Tiere, welche nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können, sowie mit der Offenbarung der Beliebigkeit und Widersprüchlichkeit sämtlicher sozialer Ordnungen, welche das Handeln intelligenter Zivilisationen lenken. Werte wie Ehre und Mut sind für Anhänger Kordans hinfällig und nichts weiter als unnatürliche Einschränkungen im Sinne wahlloser Gesetze, geschaffen von unrechtmäßig Herrschenden, um ihre Macht zu stabilisieren. Wahre Freiheit kann nur in der Abwesenheit jeglicher Einschränkungen existieren. Darüber hinaus wird wahres Genie verstanden als die kreative Fähigkeit, über die Grenzen etablierter Vorstellungen hinaus zu denken. Absolute Freiheit kann demnach nur durch das Ablegen der Denk- und Verhaltensweisen erreicht werden, welche durch die Erziehung nach den Normen und Werten der Alten Ordnung vermittelt werden, was die Anhänger Kordans unter den Begriffen Wahnsinn und Verrat verehren.


Enzociar

Enzociar verkörpert das Streben nach Macht. Wahre Freiheit existiert nur in Form von Abwesenheit jeglicher Herrschaft. Ist das Recht des Stärkeren naturgegeben, so stellt das Streben nach persönlicher Stärke und Macht in jeglicher Form die einzige Möglichkeit dar, wahre Freiheit zu erringen. Nur, wer von niemandem unterdrückt wird – und demnach alle anderen beherrscht – ist wahrhaft frei. So ist die Unterwerfung durch Mächtigere ein natürlicher Zustand. Macht kann nur durch den Einsatz geeigneter Mittel dauerhaft erhalten bleiben, so begrüßt Enzociar neben anderen auch jegliche Methoden der Folter. Dabei wird ein Zustand der absoluten Rücksichtslosigkeit und Intoleranz dem der Umsichtigkeit vorgezogen, um den Machterhalt nicht leichtfertig durch den Ausschluss von Möglichkeiten zu gefährden. Sadismus stellt für Enzociar einen natürlichen Wesenszug aller Lebewesen dar.


Visqe

Visqe verkörpert Zerstörung und rohe Kraft. Dahinter steht das Prinzip des Überlebens des Stärkeren. Zerstörung wird als natürlicher Selektionsprozess verstanden, welcher Schwäche und Krankheit aus der Welt tilgt. So offenbart sich, dass die Existenz gesunden Lebens erst durch fortwährende Zerstörung ermöglicht wird. Dabei kann nur, wer an die wirklichen natürlichen Bedingungen am besten angepasst ist, überleben. Ästhetische Vorstellungen von Schönheit werden bei der Bewertung von Leben durch Visqe als "künstlich" verworfen. Es zählt allein die Anpassung an die natürlichen Bedingungen. Die Zerstörung unnatürlicher Herrschaftssysteme wird hierbei weiterhin als Prozess ständiger Erneuerung des natürlichen Zustands begriffen, ab dem wieder nur das Recht des Stärkeren zählt und nur eben jener überlebt. Dabei ist Hässlichkeit als Abweichung von unnatürlichen Schönheitsidealen und daher als Zeichen großer Stärke und Gesundheit zu verstehen.


Xzarrus

Xzarrus verkörpert den Tod. Jene, die ihn verehren, haben es geschafft, die Angst vor dem Tod abzulegen, welche ebenfalls eine Einschränkung der Freiheit des eigenen Handelns und Denkens darstellt. So verehren seine Anhänger offen den Tod und Verachten jegliche Form von Leben. Sie begrüßen den natürlichen Zustand des ständigen Kampfes ums Überleben und des Krieges aufgrund der Abwesenheit von Einschränkungen, was die Möglichkeiten und Legitimität des Tötens angeht. Seine Anhänger sehnen sich auch nach ihrem eigenen Tod und vernichten auf der Suche nach ihm dabei möglichst viel Leben, denn Xzarrus gewährt jenen, welche sich ihm unterwerfen das ewige Leben, so sie sich dessen durch das Senden möglichst vieler neuer Untertanen würdig erweisen konnten. Der Sinn der eigenen Existenz ist daher das Töten anderen Lebens und der Wert des eigenen Lebens bemisst sich nach der Anzahl der im Verlaufe des eigenen Lebens getöteten Kreaturen sowie der Länge des eigenen Lebens, welche ein Indiz für die eigene Macht und Stärke ist. Der Wunsch nach ewigem Leben geht dabei einher mit der Nichtachtung der Bedürfnisse anderer, da der Glaube an die Notwendigkeit der zeitlichen Begrenztheit der eigenen Existenz zugunsten neuen Lebens verworfen wird, weshalb Xzarrus Egoismus und Ignoranz statt Altruismus und Toleranz lehrt.