Klöster der Zehn
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Nach dem Fall der Elascar beteiligten sich nicht alle am Bürgerkrieg. In den Wirren der ersten Tage der Kämpfe verließen einige Geistliche die Stadt, um draußen im Land Orte zu finden, an denen sie den Göttern wieder näher kommen könnten, hatten sich doch die Lichten wie die Dunklen Fünf in den vergangenen Jahrhunderten immer weiter von Endurias entfernt. Auf der Suche nach Klarheit und Wahrheit für ihren Glauben gingen Anhänger der Götter in die Wildnis und suchten Orte, an denen sie unbeeinflußt von den Geschehnissen in Palandur und fernab der Diener der Freien Geister den Glauben an die Zehn, der unter den Elascar vielfach korrumpiert worden war, wieder reinigen und verfeinern konnten.
Sie suchten nach Zeichen und Omen, die ihnen den Weg weisen würden, und nach und nach fand sich für jeden der Zehn Orden ein Platz, an dem das Kloster errichtet werden konnte.
(Nach und nach werde ich hier die Beschreibungen der zehn Klöster einfügen, bitte Geduld.)
Das Kloster der Neriel am Bergsteinsee
Das Kloster der Neriel war das erste, das seinen Ort fand, und zwar am Bergsteinsee südlich von Palandur. Zuerst waren es nur eine Handvoll Gelehrter, die im Freien Jahr 11 den See inmitten eines fast perfekten Gebirgskreises fanden und auf dem Bergstein, dem Gipfel, der sich aus den Wassern erhob, das kleine Gebäude schufen. Erst im Laufe der Jahre wurde es nach und nach erweitert, so daß man es heute so vorfindet: Ein nüchterner Bau aus hellen Ziegeln, weiß verputzt; ein größeres hauptgebäude mit zwei Seitenflügeln. Im östlichen Flügel erstreckt sich die hiesige Bibliothek mit Lesesaal über beide Stockwerke; im westlichen Flügel befindet sich im Erdgeschoß das Refektorium mit der Küche und darüber die Schlafsäle für die Mönche und Nonnen. Im Hauptgebäude ist hinter einem kleinen Atrium die große Versammlungshalle; darüber befinden sich das Büro der Äbtissin Leandrina sowie einige kleinere Studierzimmer und Besucherräume.
Am Fuß des Bergsteins am Ufer des Ses hat sich in den Jahren seit der Gründung des Klosters ein kleines Dorf gebildet, dessen Einwohner das Kloster durch Ackerbau, Fischfang und Handel mit allem versorgen, was die Nerielsgläubigen auf ihrem Berg so brauchen.
Das Kloster der Levonar im Hain des Erwachens
Wann genau das Kloster der Levonar gegründet wurde, ist nicht mehr sicher, aber es muß zwischen 670 und 678 n.G gewesen sein, denn davor hatte ein Kundschafter in dieser Gegend noch nichts bemerkt, und 678 bereichtete derselbe Mann von einem jungen Hain, der um eine Art hölzerner Feste ohne Tor zu wachsen begann. In der Tat besitzt das Kloster, das zu großen Teilen aus Holz errichtet ist, zwar eine Umfriedung, doch kein Tor, das den Zutritt verweigern könnte, denn jeder ist dort willkommen. Im Kloster gibt es fast alles in Paaren - zwei Türme, die dazu dienen, den Himmel und das Wetter zu beobachten, zwei Kuppeln, unter denen das Saatgut und die empfindlicheren Pflanzen gelagert werden; zwei große Höfe mit umlaufenden Arkadengängen aus lebenden Linden, wo die Diener Levonars ihren täglichen Aufgaben nachgehen: Die Aufzucht und Versorgung von Tieren, Reparatur von Werkzeugen, die Deutung der Zeichen, die sie in der Natur sehen. Ein Hospital gibt es noch, das neben dem Wohnhaus steht und diesem grundsätzlich gleicht. Der Hain des Erwachens, welcher um das Kloster herum wächst, ist wohl eines der gesündesten Waldgebiete Endurias', denn die magiebegabten unter den Mönchen und Nonnen tun alles, um den Hain zu pflegen.
Das Kloster des Metarian im Malrangebirge
Der Grundstein für das Metarianskloster wurde im Jahr 672 n.G. in Sichtweite von Metarians Finger gelegt, und die Steine für das Hauptgebäude des Klosters wurden aus den Ruinen des Elascarturmes auf der anderen Seite des Berges gewonnen. Das Kloster erinnert in seiner Form an die Duellarena in Palandur: Steinerne Stelen umranden in einem weiten Oval einen offenen Platz. Das große Tor befindet sich in der südlichen Längsseite des Ovals und lenkt den Blick auf Metarians Finger; an der nördlichen Längsseite steht das langgestreckte, schmucklose Hauptgebäude. Darin befinden sich spartanische Zellen für die Bewohner des Klosters, ein Refektorium mit Küche für die gemeinsamen Mahlzeiten sowie das Büro des Klostervorstehers Raorcon Mashreval, der gemeinhin nur "der General" genannt wird. An den Stirnseiten des Ovals im Westen und Osten befinden sich Waffenkammern und Werkstätten zur Herstellung von Waffen und Rüstzeug. Das Kloster wird hauptsächlich von Männern besucht, wenn auch einige wenige Frauen hier die Kampfkunst studieren. Anders als vielfach angenommen wird im weiten Oval aber nicht ausschließlich das Kämpfen gelehrt, sondern auch Taktik und Strategie. Die Angehörigen dieses Klosters unterwerfen sich mit dem Beginn des Novizitats einem strengen Ehrenkodex.
Das Kloster des Syrthan am Dunkelwasser
Manche Gerüchte besagen, das Kloster des Syrthan am Dunkelwasser wurde nicht einmal gegründet, sondern werde in unregelmäßigen Abständen immer wieder neu gegründet. Eine erste Erwähnung des Ortes am Dunkelwasser findet sich aber für das Jahr 671 n.G. In der Tat ist es so, daß die hier dem Chaos' verschriebenen Mönche und Nonnen, bedingt durch die Natur und Lehre ihres Gottes, in einem ständigen Wandel der Hierarchie und Gliederung ihres Klosters leben. In der Kaverne am Dunkelwasser, welche das Kloster birgt, wird gegeneinander intrigiert und gekämpft, und das jeweils gerade aktuelle Oberhaupt herrscht solange absolut über die anderen, bis es einem anderen gelingt, die Macht an sich zu reißen. Nur drei Dinge sind von den permanenten Fehden innerhalb des Ordens ausgenommen: Die Oberhoheit Syrthans, die Bibliothek der Flügelschlange, wo die Schriften zu Syrthan und den Dunklen Fünf gesammelt werden; sowie die Einigkeit gegen Außenstehende. So chaotisch die Struktur des Ordens in sich auch sein mag - nach außen hin stehen die Mönche und Nonnen vom Dunkelwasser wie ein Mann hinter ihrem aktuellen Oberhaupt.