Aravinda

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Aravinda (vollständiger Name: Aravinda Arad N'galuúhr) ist eine junge Elfe, die in der Welt Dunladan zu Hause ist.

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Ein kurzer Steckbrief

  • Name - Das sollte nicht allzu schwer zu erraten sein
  • Geboren - Im Spätherbst des Jahres 732 n. BK.
  • Größe - Etwa eineinhalb Schritt und ein Spann, wenn sie aufrecht steht
  • Gewicht - Fünfundvierzig Stein
  • Aussehen - Wer nur ihre linke Gesichtshälfte sieht, könnte sie durchaus für attraktiv halten, mit ihrem wallenden Haar und den durchdringenden, tief sitzenden Augen. Der Rest ihres Gesichtes jedoch ist nicht viel mehr als vernarbte Haut, Zeugnis schwerer Verbrennungen aus ihrer Kindheit. In der Öffentlichkeit trägt sie ihre rechte Gesichtshälfte meist verhüllt, nur das Auge bleibt frei. Dazu eine zumeist etwas gebückte und nach links geneigte Körperhaltung, als Resultat ihres zu kurz geratenen linken Beins
  • Charakter - Oft verbittert, zynisch, jedoch selten bösartig. Weiß sich ansonsten durchaus zu benehmen, wenn sie sich dadurch einen Vorteil erwartet


<wird fortgesetzt>

Eine Geschichte

Was wollt Ihr hier?

Seid Ihr auch gekommen, mich anzustarren, Euch an meinem Anblick zu ergötzen?

Sagt mir, ist Euer Leben so arm an Erfüllung dass Ihr nichts Besseres zu tun habt? Habt Ihr denn keine Arbeit?

Ich mag ja entstellt sein, doch im Gegensatz zu Euch bin ich nicht nutzlos.

Schert Euch fort von hier, ich bitte Euch.

~

Schaulustige, Gaffer, Klatschtanten, einsame Hausfrauen… ich verabscheue sie, und doch – oder vielleicht gerade deshalb – kommen sie nach wie vor hierher, vor mein Haus, tagein, tagaus. Sie verbringen ihre Zeit damit, sich an den Makeln anderer zu erfreuen, als müssten sie von ihren eigenen ablenken – doch vielleicht ist es ja genau das, was kümmert es mich. Und um Eure unausgesprochene Frage zu beantworten: Ja, ich habe Makel, ich bin entstellt, ich bin hässlich, dem, pah, edlen Geschlecht der Elfen nicht würdig, wie Ihr zweifellos denkt. Was ist also Euer Begehr? Ihr seht nicht aus als gehöret Ihr zu den oben genannten, also nehme ich an, korrigiert mich wenn ich irre, dass Ihr Interesse an meine Geschichte heucheln wollt. Nun denn…


Aravinda Arad N'galuúhr ist mein Name, und vielleicht bedeutet er sogar irgendetwas in der Sprache der Elfen, und vielleicht nicht. Das bisschen, das von dieser Sprache in meiner Erinnerung verblieben ist, versuche ich so gut es geht zu vergessen. Ich hatte nie sonderlich viel mit meinem Volk, pah, zu tun. Denn wisset, es wäre doch ein Schandfleck für das stolze Volk der Elfen, wäre nicht jeder einzelne ihrer Angehörigen in jederlei Hinsicht vollkommen, geradezu unvorstellbar, was sollten denn bloß die Leute sagen. Und nun denkt Euch, was für ein Schrecken, da erlaubte sich doch eines Tages ein törichtes Kind, entstellt zur Welt zu kommen. Das linke Bein etwas zu kurz geraten, wodurch es stets hinkte, nie schnell laufen konnte, und keine Bäume erklettern. Und, oh weh, dieses Gesicht… das rechte Ohr beinahe so rund wie das eines Menschen, ein knochiger Auswuchs und ständige Schwellungen unterhalb des rechten Auges, ein asymmetrisches, deformiertes Antlitz. Welch Schande, welch Peinlichkeit für dieses stolze Volk, welch Ding der Unmöglichkeit in einer perfekten Gesellschaft. Was sollte man tun mit solch einem Kind? Ganz einfach. Man versteckt es, auf dass man sich niemals in der Öffentlichkeit dieses Wesens schämen müsse. Meine Unfähigkeit zu klettern kam meinen Eltern natürlich überaus gelegen, als sie mir eine kleine Höhle in einem Berghang oberhalb unseres Dorfes häuslich einrichteten.


Nun versteht mich nicht falsch, großherzig wie sie waren brachten sie mir täglich einen Krug Wasser und etwas zu essen, immer wieder auch frischer, saubere Kleider, und sie kümmerten sich um die Feuerstelle, denn wer will schon eine verhungerte und erfrorene Tochter auf seinem Gewissen haben. Ja, enorme Anstrengungen muss es sie gekostet haben, diese Bürde zu tragen, ich kann verstehen dass es ob all dieser Plagerei zu viel verlangt gewesen wäre, auch ab und zu einmal mit mir zu sprechen, und ich kann ihre angewiderten Blicke gut nachvollziehen.


Eines schönen Tages, es war mein neunter Geburtstag, konnte ich es nicht mehr mit ansehen, welche Qualen sie meinetwegen tagtäglich über sich ergehen lassen mussten, und beschloss, sie von dieser Last zu befreien. Zu diesem festlichen Anlass erschienen sie diesmal zu zweit in meiner Höhle, früh am Morgen, und sie brachten mir Blumen mit, um mir zu zeigen wie gern sie mich hatten, trotzdem ich solche Schande über die ganze Familie gebracht hatte. Ich erwartete sie bereits, ein brennendes Stück Holz in meiner Hand.


Vater, vergib mir meine Schwäche, verzeih mir, dass ich nie eine mächtige Kriegerin sein können werde, dass niemals jemand Heldengedichte über mich schreiben wird.

Mutter, vergib mir meine Hässlichkeit, verzeih mir, dass nie ein stolzer Elfenprinz mich begehren wird, dass niemals jemand Lieder auf meine Schönheit singen wird.


Langsam, bedächtig, führte ich den brennenden Scheit an meine rechte Gesichtshälfte, das runde Ohr, das verwucherte Auge, die knochige Wange, bis der Gestank verbrannter Haut die Höhle füllte. Nie hatte ich solch unerträgliche Schmerzen erleiden müssen, doch ich zwang mich, nicht zu schreien, biss mir auf die Unterlippe bis ich mein eigenes Blut schmecken konnte.

Meinen Eltern, die während der ganzen Zeit regungslos dagestanden waren, wie hypnotisiert, warf ich zum Abschied den Holzscheit entgegen, bevor ich, so schnell mein verkrüppeltes Bein und meine weichen Knie es erlaubten, ins Freie stürmte. Natürlich, besonders weit kam ich nicht, schon bald kam ich auf dem steilen Hang ins Stolpern und fiel, überschlug mich, rutschte, kam erst einige hundert Schritt weiter talwärts zum Liegen, am ganzen Körper zerschunden, Dreck und Staub in meinem wunden Gesicht. Ich weiß nicht, welche Kraft mich damals antrieb, doch stand ich wieder auf, um weiterzuhumpeln, so weit fort von zuhause wie mich meine Beine tragen mochten. Die Sonne hatte sich bereits hinter den Horizont gesenkt, als mich endich die Dunkelheit umfing, als ich zusammenbrach und regungslos liegen blieb.


Ich erspare Euch die weiteren Einzelheiten, wie ich schließlich nach Eleorath gelangte, ich bin überrascht dass Ihr mir überhaupt noch zuhört, wenn ich ehrlich gestehe. Doch nun wisst Ihr vielleicht, warum Tag für Tag mein Garten von schaulustigem Unflat bevölkert wird, von Nichtsnutzen, die versuchen, einen Blick durch mein Fenster zu erhaschen; warum ich, wenn ich vor die Tür trete, meine rechte Gesichtshälfte verschleiere; warum ich einen Bogen mit mir trage und mein Schwert höchstens als Gehstock benütze, doch nicht zum Kampfe; woher mein Zynismus stammt; warum ich zu der Person wurde, die ich heute bin.


Wollt Ihr vielleicht ein paar Kleider kaufen?

Sonstiges

<In Bearbeitung>